KR Hadamar 1466

Hess. Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 190 Nr. 11322


Zeitraum: 16. März (Halbfasten) 1466 bis 8. März (Halbfasten) 1467
Abgehört: 1. Juli 1467 zu Dillenburg im Sommerhaus


Zur Vorlage. Auf fol. 1* und 30r*-49r* befindet sich die Urschrift der Rechnung mit teilweisen Zusätzen von anderer Hand. Auf fol. 2r*-20v* und 29r* ist eine Abschrift, die die Zusätze der Urschrift berücksichtigt, angeheftet. Zwischen fol. 20* und 29* ist ein Kellereimanual in Schmalfolio eingeheftet (fol. 21*-28*), welches die verrechneten Arbeitstage der Jahre 1458-1466 enthält, in denen die Handwerker in der Kost des Kellners standen. Zwischen fol. 37* und 39* liegen zwei Merk- oder Schmierzettel, die nicht zur Rechnung von 1466 gehören.


Abkürzungen

fl. = Gulden — tn. = Tournosen — hlr. = Heller — jhlr. = junge Heller
Ml. = Malter — Sm. = Simmer — Se. = Sester
Pfd. = Pfund — Qu. = Quart
E = Einnahme — A = Ausgabe — G = Gewinn — V = Verlust


Es gelten:

1 fl. = 12 tn. = 216 hlr.
1 tn.= 18 hlr. oder alte hlr. (Binger hlr.)
1 jhlr.= ¾ alte hlr. (Binger hlr.)
1 Englisch = 6 hlr.
1 Ml. = 12 Sm.
1 Sm. = 4 Sester


Übersicht der Endsummen Kellerei Hadamar

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Bem.
Geld E 113 11 17
Geld A 230 11 5
Geld V 116 11 6
Korn E 80 2 in KR als 80 Ml. 1 Achtel
Korn A 26 7 im Ergebnis fehlen 4 Sm.
Korn G 53 7
Weizen E=G 4 4 der Weizen verkauft
Erbsen E 1 10
Erbsen A 1
Erbsen G 10
Hafer E 19 10
Hafer A 64 3 ½ im Ergebnis fehlt ½ Sm.
Hafer V 44 5 ½

Übersicht der Endsummen Kellerei Löhnberg

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Se.
Geld E 22 2 9
Geld A 15 11 1 im Ergebnis fehlen 8 hlr.
Geld G 6 3 8
Korn E 13 9
Korn A 3 5
Korn G 10 4
Weizen E=G 1 3 der Weizen verkauft
Hafer E 4
Hafer A 8 6 1
Hafer V 4 6 1

Übersicht der Endsummen Kellerei Hadamar und Löhnberg

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Se. Bem.
Geld 1466 G 110 7 16 in KR irrig 17 hlr.
Geld 1465 V 52 8 7 ½
Geld 1466 (neu) V 163 4 5 ½
Korn 1466 G 63 11
Korn 1465 G 650 6
Korn 1466 (neu) G 714 5
Weizen 1466 E=G 5 7 der Weizen verkauft
Erbsen 1466 G 10
Erbsen 1465 G 10
Erbsen 1466 (neu) G 1 8
Hafer 1466 V 49
Hafer 1465 G 419 4 2
Hafer 1466 (neu) 370 5 nach Vergleich 4 Sm. 2 Se.

Inhalt

I. Geldrechnung

A. Einnahmen
1. Mai- und Herbstbede
1.1 Mai- und Herbstbede: Eigenleute
2. Zinsen zu Hadamar
3. Nachtselde zu Waldernbach
4. Ungeld zu Hadamar
5. Zoll zu Hadamar
6. Verschiedene Einnahmen
7. Besthäupter

B. Ausgaben
1. Burglehen (Besoldungen der Amtleute)
2. Löhne des Kellereipersonals
3. Bewirtungen (Zehrung)
3.1 Weinausgaben
4. Baukosten
5. Botenlöhne
6. Verschiedene Ausgaben

II. Fruchtrechnung

1. Korneinnahme
2. Weizeneinnahme
3. Erbseneinnahme
4. Kornausgabe
5. Hafereinnahme
6. Haferausgabe

III. Kellerei Löhnberg

1. Geldeinnahme
2. Geldausgabe
3. Korneinnahme
4. Kornausgabe
5. Weizeneinnahme
6. Hafereinnahme
7. Haferausgabe

IV. Endabrechnung und Schlusstext

V. Kellereimanual (1458-1466)

VI. Merkzettel des Kellners


Titel: [fol. 2v*] Rechenschaff[t] dez kelnerz zu Hademer von jare rc lxvj angeand uff sondag halb[en] faste[n] vnd vß geand uff den selbe[n] sondag jm jare lxvij.


I. Geldrechnung

A. Einnahmen

1. Mai- und Herbstbede

An der Bede von den hadamarischen Leuten und den Vogtleuten hat Nassau den halben, von den isenburgischen Leuten den vierten Teil

[fol. 3r*] Jn name gelt zu Hademer Mey bede fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von den lude[n] zu Hademer gehorent zum halb[en] teil 10 4 ½1
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von den vait lude[n] zum halbe[n] teil 7 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] Jsenb[ur]gz lude[n] zum ferde[n]teil 3 6
Su[mm]a 21 4 ½1
Herbst bede
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] luden zu Hademer gehorent zum halb[en] teil 10 4 ½1
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] vait lude[n] zum halb[en] teil 7 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] Jsenb[ur]g lude[n] zum halb[en] teil 3 6
Su[mm]a 21 4 ½1
Su[mm]a deser sijte[n] 42 92

1.1 Mai- und Herbstbede: Eigenleute

[fol. 3v*] Bede der eyge[n] lude[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n zu mey vnd herbst fl. tn. hlr.
Jt[em] Wigantz Henne von Else zu jglich[er] bede 1 tn. 9 hlr., macht 3
Jt[em] Wigel von Ob[er]rode zu jglich[er] bede 3 tn., macht 6
Jt[em] Giselerz soin von Burpach, wanhafftig[en] zu Arfart, zu jglich[er] bede 1 tn., macht 2
Jt[em] Scharte[n] Dilchin zu jglich[er] bede 3 tn., macht 6
Jt[em] Scharte[n] Heing[en] zu jglich[er] bede 3 tn., macht 6
Jt[em] Streme zu Lang[en]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn., macht 2
Jt[em] Cone Heinczg[en] son von Lang[en]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn., macht 2
Jt[em] Hertel von Lang[en]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn., macht 2
Su[mm]a der eyg[en] lude 2 5
[fol. 4r*] Bede der eyge[n] lude my[n]s gned[igen] junch[er]n zu mey vnd herbst fl. tn. hlr.
Jt[em] Locze Kyste[n]mech[er] zu jglich[er] bede 4 tn., macht 8
Jt[em] Sipel Kyste[n]mech[er] zu jglich[er] bede 14 hlr., macht 1 10
Jt[em] Fred[er]ich von Molnbach zu3 jglich[er] bede 14 hlr., macht 1 10
Jt[em] Henne Koni[n]g zu jglich[er] bede 1 tn., macht 2
Jt[em] d[er] daube Eberhard von Nukyrche[n] zu jglich[e]r bede 2 tn., macht 4
Su[mm]a 1 5 2

2. Zinsen zu Hadamar (von verlehntem Land)

[fol. 4v*] Zinse zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n jn de[m] sloiße Hademer zum halb[en] teil na lude dez zinse buche 11 2
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß Nesg[en] huse 1 9
Jt[em] Henne Wolff erbin von drin placke[n] land[es] an bij Fulbech[er] hulcze, d[er] and[er] zum Rode, der dritte jn der Halslage 3
Jt[em] vß my[n]s gned[igen] junch[er]n wingarte[n], laz her vorluwe[n] ist 1
Jt[em] dez alde[n] Heincze Woilff erbin von eim stucke land[es] bij de[m] Rysgarte[n] 1
Jt[em] von eim stucke land[es] zu Waltd[er]mach zum halb[en] teil 1 9
Jt[em] Arnult Troist von eim stucke land[es] gelege[n] bij de[m] Rysgarte[n] 6
Jt[em] Claeß Koiche von eim stuckelg[en] gelege[n] uff der bache bij sim huse 9
Jt[em] hain jch ein wese vorluwe[n] Claiß Koiche[n] zu Hademer, dy gelege[n] ist zu Ob[er]n Lare bij Eller 8
Su[mm]a 13 5 15
[fol. 5r*] Zinse zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] Heing[en] Smyt von dem garte[n] hind[er] der burgk 2
Jt[em] Jacob Somer von zwein placke[n] land[es] 1
Jt[em] Cleisg[en] Smyt von eim placke[n] land[es] gelege[n] uff der Bache 1
Jt[em] Heing[en] Snider von de[m] husg[en] hind[er] d[er] marstail 9
Su[mm]a 4 9

3. Nachtselde zu Waldernbach (½ nass. Anteil)

Nachtsedel zu Waltd[er]mach fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Waltd[er]mach zum halbe[n] teil 1 6
Su[mm]a 1 6

4. Ungeld zu Hadamar

Vngelt zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] Thijsg[en] 6
Jt[em] Claeß d[er] wirt 6
Jt[em] Heincze Becker 9
Jt[em] Heinrich d[er] schultiß 6
Jt[em] Locze[n] Heincze 6
Jt[em] Gerhart der keln[er] 6
Su[mm]a 3 3
Su[mm]ar[um] 5 1 9

5. Zoll zu Hadamar

Fällt am Stadtor und auf dem Jahrmarkt (½ nass. Anteil)

[fol. 5v*] Zoill zu Hademer fl. tn. hlr. jhlr.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] uff Hademer jair mart zu zoill zum halbe[n] teil 3 9 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zu Hademer vor der porte[n] zum halb[en] teil 1 7 6
Su[mm]a 4 7 9 8

6. Verschiedene Einnahmen
Verkauf von 5 Ml. 7 Sm. Weizen, gefallen zu Hadamar und Löhnberg — von 6 Gänsen, gefallen von den Vogtleuten — von Ölsamen an Henne Eppelmann — von Schaf- und Lammwolle — von Hammel-, Kalbs- und Bockshäuten

Gemeyne entpha[n]ge[n] gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch vorkaufft funff Ml. 7 Sm. weiß, ist gefalle[n] zu Hademer vnd zu Lainb[ur]g, y[e] ein Ml. 1 fl., macht an gelde 5 7
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von de[n] vait lude[n] 6 geinse, dy sint vorkaufft y[e] ein gainse 1 tn., macht 6
Jt[em] Henne Eppelma[n] vor oley same[n] 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[n] schauffe[n] 3 clude 9 Pfd., wolle, y[e] ein clude 2 fl., macht an gelde 7
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] 3 Pfd. lamp wolle[n], ye ein Pfd. 1 tn., macht an gelde 3

7. Besthäupter

Beiste heubt fl. tn. hlr.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von Concze[n] Duchscherrer zum halb[en] teil 6
Su[mm]a 14 4
Su[mm]ar[um] diß site[n] 18 11 15

6. Verschiedene Einnahmen

[fol. 6r*] Gemeine entphange[n] gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch geloist vß fyer heymelz hude[n] 4
Jt[em] hain jch geloist vß drin kalpz hude[n] 1 9
Jt[em] hain jch geloist vß fyer ju[n]ge bockz hude[n] 12
Jt[em] hat mir my[n] gned[iger] junch[e]r gesant vnd an … … de[m] smede abe, wine dar vmb[e] zu kouffe[n] 30
Su[mm]ar[um] 30 6 3

Su[mm]ar[um] all[er] jnnyme geltz kompt vff 113 fl. 11 tn. 17 hlr.4


B. Ausgaben

1. Burglehen (Besoldungen der Amtleute)

[fol. 33v*] Vß gift gelt zu Hademer zum erste[n] burgk lene fl. tn. hlr.
Jt[em] Otte[n] von Dicze 4
Jt[em] Did[er]ich Spechte von Bube[n]he[m] 2
Jt[em] Gerhart Fole von Jrmtrudt 1 8
Jt[em] Philipps Breider 2
Jt[em] Fred[er]ich von Bube[n]he[m] hain jch gegebe[n] von eycht jare[n] hind[er]ste[n]dige vnd von dese[m] jare vnd gebet ym alle jare zu burgk lene 1 ½ fl. vnd ist vß blibe[n] stein, alz uw[er] gnade jn eim zedel woil sin sail, macht 12
Jt[em] Wilhelm Brambach hain jch gegebe[n] von funff jare[n] hind[er]ste[n]dig[en] vnd von dese[m] jare vnd gebet alle jare zu burgk lene 1 ½ fl. vnd ist vß blibe[n] stein, alz uw[er] gnade jn eim zedel woil sin sail, macht 7 6
Jt[em] de[m] Fryhe[n] von Derne vor ampt gelt 12
Su[mm]a 41 2

2. Löhne des Kellereipersonals

Turmhüter, Pförtner und Kellner

Besunder loin thornhuder vnd5 portener fl. tn. hlr.
Jt[em] dem thornhuder Claeß Weber vnd sim sone zum halbe[n] teil 8
Jt[em] de[n]selbe[n] vor schuw 2 9
Jt[em] Dilchin Eyffeler, de[m] portener, zum halb[en] teil 4 6
Jt[em] de[m]selbe[n] vor schuw 1 9
Jt[em] Gerhart de[m] keln[er] 86
Su[mm]a 20 10
Su[mm]ar[um] deser sijte[n] 62

3. Bewirtungen (Zehrung)

  • Am 23. April 1466 (Mittwoch vor Jubilate) kommt die Landesherrin abends nach Hadamar und bleibt bis zum 25. April (Fr) morgens. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: 1 Kalb — 3 junge Böcke — mittwochs und donnerstags Dörrfleisch und Speck — 1 Quart Butter — Eier, von denen die Landesherrin einen Teil mitnimmt. Die Wagenknechte kamen wieder und 4 Knechte blieben Mittwochnacht zu Hadamar. Weitere Ausgaben für: Zwiebeln — Licht — Weißbrot — Semmeln — 46 Quart Wein, die vom 22. bis 25. April (Di-Fr) getrunken wurden.
  • Am 28. Januar 1467 (Mittwoch nach Johannes Chrysostomos [Goldmund]) kommt die Landesherrin abends nach Hadamar und bleibt bis zum 29. Januar (Do) morgens. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: Speck und 2 Seiten Ochsenfleisch — ein Kalb — Eier — 1 Quart Butter — Zwiebeln — Essig — Weißbrot
  • Graf Johann IV. und die Landesherrin waren je zweimal in Hadamar. Der Kellner verrechnet Ausgaben für Salz — Licht und 60 Quart Wein, den die Landesherrin mitnimmt
  • Am 20. Mai 1466 (Di vor Pfingsten) kamen die Amtleute von Graf Johann IV. nach Hadamar, der Herr von Runkel, Johann Frei von Dehrn u. a., und ritten weiter nach Herborn (ca. 50 km), sie hatten 60 Pferde und 2 Mahlzeiten. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: Speck und Rindfleisch — ein Kalb — 1 Quart Butter — Weißbrot — 59 Quart Wein
  • Am 23. Mai 1466 (Fr vor Pfingsten) kamen die Amtleute von Dillenburg nach Hadamar mit 36 Pferden. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: grüne (frische) Fische (zu Limburg geholt) — Eier (abends und morgens) — 1 ½ Quart Butter — Käse — Weißbrot — 62 Quart Wein
  • Am 14. Juni 1466 (Sa vor Viti und Modesti) kamen die Amtleute von Graf Johann IV. abends nach Hadamar und ritten am 15. Juni (So) weiter nach Tringenstein (Dringen-) (ca. 60 km). Der Kellner verrechnet für Bewirtung: grüne (frische) Fische — Eier — 1 Quart Butter (abends und morgens) — Käse. Ausgaben für den Sonntag: ein junger Bock — ein Kalb — Speck, über das Kalbfleisch gehackt — Weißbrot (abends und morgens) — 42 Quart Wein.
  • Am 16. Juni 1466 (Mo nach Viti und Modesti) kamen die Amtleute von Tringenstein (Dringen-) abends nach Hadamar und aßen am Dienstag morgen. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: Dörrfleisch — ein Kalb — 1 Pfund Speck, über das Kalbfleisch gehackt — ½ Quart Butter — 52 Quart Wein (abends und morgens).
  • Am 28. Juni 1466 (Sa vor Mariä Heimsuchung) kamen die Amtleute von Graf Johann IV. nach Hadamar, nämlich Johann Frei von Dehrn, Werner Köth von Wanscheid, Henne Rödel von Reifenberg und der Junge von Braunsberg, und ritten weiter nach Dillenburg.
  • Am 1. Juli 1466 (Vorabend vor Mariä Heimsuchung) kamen die Amtleute von Graf Johann IV. nach Hadamar, nämlich Herr Aragain, Johann Frei von Dehrn und der Rittmeister, mit 27 Pferden, und die von Langenau kamen auch nach Hadamar. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: grüne (frische) Fische — Eier — 2 Quart 1 Echtmaß Butter — einen frischen Butterweck — Kirschen — ½ Pfund Licht. Am 2. Juli 1466 (Mariä Heimsuchung) fallen folgende Ausgaben an: 2 Hammel (morgens und abends) — 6 Gänse (morgens und abends) — 3 junge Hähne — Dörrfleisch und Speck — Weißbrot (morgens und abends) — Semmeln — Kirschen — ½ Sester Salz — 98 Quart Wein.
  • Am 29. Juli 1466 (Di nach hl. Jacobus) kam Henne Rödel von Reifenberg abends mit 3 Pferden, Werner Köth von Wanscheid kam des anderen Morgens zu ihm.
  • Am 5. August 1466 (Di vor hl. Laurentius) kamen die Amtleute mit 28 Pferden nach Hadamar, als der Tag zu Usingen war7. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: 2 Hammel — 5 Gänse — 3 junge Hähne — 1 ½ Pfund Speck zur Gänsefüllung — 1 Quart Butter — Weißbrot — Zwiebeln — 1 Pfund Licht — 62 Quart Wein.
  • Am 16. Januar 1467 (Abend vor hl. Antonius) kam Graf Johann IV. nach Hadamar mit 43 Pferden. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: 150 Bücklinge, Heringe — Stockfische — Eier — Käse — 2 Quart 1 Echtmaß Butter — 1 ½ Pfund Senf — Weißbrot — Semmeln — 5 Pfund Licht — 2 neue Hufeisen — 70 Quart Wein
  • Johann, Sohn von Graf Johann IV., kam am 24. Oktober 1466 (Fr vor Simon und Judas) nach Hadamar, Peter Welker und Winrich ritten mit ihm nach Driedorf (Dredroff) und blieben über Nacht in Hadamar. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: grüne (frische) Fische — Bücklinge — Eier — Butter — Wecke und Semmeln — 2 Pfund Licht — 4 Käse — 39 Quart Wein — Ausgaben für den Schmied, um 4 neue Eisen aufzuschlagen
  • Philipp vom Stein und sein Knecht, der Schreiber Johann und Arnold von Isselbach (Vssel-) kamen von Wetzlar (Weczeffeler) nach Hadamar geritten (ca. 40 km).
  • Am 28. Februar 1467 (Sa nach Reminiscere) kommt Graf Johann IV. mit 58 Pferden abends nach Hadamar. Der Kellner verrechnet für Bewirtung: 150 Heringe — 2 bulchen — 11 Stockfische — Karpfen aus Westerburg — 6 Pfund Feigen — 3 Pfund Rosinen — 1 Pfund Senf — 5 Pfund Öl — Zwiebeln — 4 Pfund Licht — Schönbrot — 59 ½ Quart Wein — Ausgaben für den Schmied für ein neues Hufeisen.
  • Meister Johann, der mit Graf Engelbrecht von Nassau-Dillenburg in Brabant ist, kommt mit 2 Pferden nach Hadamar.
  • Der Arzt des Herrn von Trier kommt mit Johann, dem Knecht von Herrn Aragain.
  • Der Kellner schickt 300 krue, 5 steckoff und … nach Dillenburg und kauft am 24.06.1466 (Johannes der Täufer) ½ krue nach Hadamar in die Burg.
  • Am 16.09.1466 (Di nach Kreuzerhöhung) kommt ein Bote des Herrn von Mainz nach Hadamar und hatte 2 Mahlzeiten.
  • Zwei Knechte kommen von Dillenburg nach Hadamar und aßen zwei Mahlzeiten auf Geheiß des Hofmeisters.
  • Am 16.11.1466 (2. So vor hl. Katharina) kamen die Freunde von Graf Johann IV. mit 13 Pferden (über Nacht) nach Hadamar, nämlich Johann Bastar8, Heiderich von Dernbach, Johann von der Dosen, Wilhelm von Wisse, Gerhard von Waldmannshausen, Schihoffen Henne und Claeß Susse, und sollten Graf Philipp (II. von Nassau-Weilburg) dienen. Am 25.11.1466 (Di, hl. Katharina) kamen sie wieder und blieben den 26.11. (Mi) und 27.11. (Do) mit 11 Pferden.
  • Ausgaben des Kellners Gerhard zu Weilburg, als er von Graf Johann IV. dorthin geschickt wurde
[fol. 34r*] Vß gift gelt zu Hademer alz vorczert ist fl. tn. hlr.
Jt[em] ist my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] gein Hademer, qua[m] uff mytwoche[n] gein den anbent uff dornstag[en] vnd fritag[en] zu morge[n] vor de[m] sondag Jubilate, da wart vorczert jn dy koche[n]
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 kalp 5 9
Jt[em] gab jch vmb[e] dry ju[n]ge boick, koste[n] 4 6
Jt[em] uff mytwoche[n] vnd dornstag[en] an dorre fleiße vnd specke, kost 2
Jt[em] gab jch vmb[e] ein Qu. butt[er]n 1 6
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer vnd my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] fort en deilz myt jre[n] gnade vnd dy wane knecht[en] weder quame[n] vnd fyer knrecht[en] dez mytwochez zu nacht zu Hademer blibe[n], macht an gelde 2 13
Jt[em] gab jch vmb[e] zwebeln zum selbe[n] male 3
Jt[em] gab jch vmb[e] lychte 12
Jt[em] gab jch vmb[e] wiße broit zum selbe[n] male 1
Jt[em] gab jch vmb[e] semeln 6
Jt[em] ist an wine gedru[n]cke[n] word[en] uff dinstag[en], mytwoche[n], dornstag[en] vnd fritage[n] zu morgen 46 Qu. wins, y[e] dy Qu. 5. hlr., macht an gelde 1 14
Jt[em] ist my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] gein Hademer kome[n] uff mytwoche[n] gein de[n] anbent vnd vff de[n] dornstag9 zu morge[n] nach sent[e] Joh[annis] dag[en] myt de[m] gulden monde [28./29.01.1467], ist vorczert word[en] jn der koiche[n]
Jt[em] an speck vnd oße fleiße zwa sijte[n], koste[n] 1
Jt[em] gab jch vmb[e] ein kalp zum selbe[n] male 4 9
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer zum selbe[n] male 2 9
Jt[em] gab jch vmb[e] ein Qu. butt[er]m zum selbe[n] male 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] zwebeln 4
Jt[em] gab jch vmb[e] eßig[en] 5
Jt[em] gab jch vmb[e] wiße broit 2
Su[mm]a deser sijte[n] 4 5 15
[fol. 34v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] ist my[n] gned[iger] junch[e]r zwei male vnd my[n] ju[n]gffrau[en] auch zwei male10 zu Hadamar gewest, da wart ein sester salcze, kost 1 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 ½ Pfd. lychte zum selbe[n] male 1
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male an wine vnd my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] myt jre fort 60 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 4
Jt[em] sint my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer kome[n], my[n] junch[e]r von Runckel, my[n] junch[e]r der Fryhe myt and[er]n my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde[n] vnd gein Herb[or]n vort rede[n] uff dinstag vor de[n] pingstein heilige[n] dage[n] [20.05.1466] vnd hatte[n] 60 pherde, zwa male zijt, da wart vorczert
Jt[em] an speck vnd rintfleiße 1
Jt[em] gab jch vmb[e] ein kalp zum selbe[n] male 6 9
Jt[em] gab jch vmb[e] ein Qu. butt[er]n 1 6
Jt[em] gab jch vmb[e] wiße broit 1 9
Jt[em] wart gedru[n]gke[n] zum selbe[n] male an wine 59 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 4 7
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde von Dilnb[ur]g gein Hademer uff fritage[n] vor de[n] Pingstein [23.05.1466] myt 36 pherde[n], da wart vorczert
Jt[em] gab jch vmb[e] grundefyße, der jch hole[n] zu Limpb[ur]g, koste[n] 6 9
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer de[n] anbent vnd de[n] morge[n] 4
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 ½ Qu. butt[er]n, y[e] dy Qu. 1 tn. 6 hlr., macht 2
Jt[em] gab jch vmb[e] keyse zum selbe[n] male 1
Su[mm]a deser sijte[n] 5 9 10
[fol. 35r*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch vmb[e] wiße broit zum selbe[n] male 2 6
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male an wine 62 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 5 4
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer vnd hatte[n] 25 pherde uff samßtag vor Vite vnd Modeste[n] dag [14.06.1466] ge[n] de[n] anbent vnd rede[n] von Hademer gein Dringe[n]stein, da wart vorczert
Jt[em] gab jch vmb[e] grundfiße 4 9
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer 1 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 Qu. butt[er]n uff de[n] anbent vnd de[n] morge[n] 1 6
Jt[em] an keyse[n] 12
Jt[em] uff de[n] sondag zu morge[n] wart vorczert
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 ju[n]ge[n] boick 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 kalp 5 9
Jt[em] gab jch vmb[e] speck uber daz kalp fleiß gehaght 9
Jt[em] gab jch vmbe wiße broit de[n]anbe[n]t vnd de[n] morge[n] 1 9
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] an wine zum selbe[n] male uff den anbent vnd de[n] morge[n] 42 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 11 12
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde von Dringe[n]stein gein Hademer uff ma[n]tag[en] nach seint[e] Vitz vnd Modeste[n] dag [16.06.1466] uff de[n] anbent vnd aße[n] uff den dinstag[en] zu morge[n], da wart vorczert
Su[mm]a deser sijte[n] 4 1
[fol. 35v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch vmb[e] dorre fleiß zum selbe[n] male 6
Jt[em] gab jch vmb[e] ein kalp 4 9
Jt[em] gab jch vmb[e] ein pu[n]t speck uber daz kalp fleiß gehagk 9
Jt[em] gab jch vmb[e] ½ Qu. butt[er]n 12
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male an wine de[n] anbent vnd de[n]11 morge[n] 52 Qu., y[e] ein Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 3 16
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer myt name[n]: my[n] junch[e]r der Fryhe, junch[e]r Wernher Koithe, junch[e]r Henne Rodel vnd der ju[n]ge von Brunsberg[en] vnd rede[n] gein Dilnb[ur]g zu my[m] gned[igen] junch[er]n uff sonanbent vor vns[er] liebe[n] ffrau[en]dag visitac[i]o[nis] [28.06.1466], da wart vorczert 3 9
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer uff vnser liebe[n] ffrau[en] anbent visitac[i]o[nis] [01.07.1466] myt namen: h[e]r Aragain, my[n] junch[e]r d[er] Fryhe vnd der rotmeist[er], myt 27 pherde[n] vnd dy von Lange[n]auw quame[n] auch gein Hademer, da wart vorczert
Jt[em] gab jch vmb[e] grundfyße zum selbe[n] male 4
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer 1 3
Jt[em] gab jch vmb[e] zwa Qu. 1 echtmiß butt[er]n 3
Jt[em] gab jch vmb[e] ein frisse[n] butt[er] weck 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] kyrse[n] 8
Jt[em] gab jch vmb[e] ½ Pfd. lychte 6
Jt[em] vff vns[er] liebe[n] ffrau[en] dag visitac[i]o[nis] [02.07.1466], dy selbe[n] aße[n] zu Hademer
Jt[em] gab jch vmb[e] 2 heimel uff de[n] morge[n] vnd de[n] anbent 1 4
Jt[em] gab jch vmb[e] sees geinse de[n] anbent vnd de[n] morge[n] 6
Su[mm]a deser sijte[n] 5 3 9
[fol. 36r*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch vmb[e] dry ju[n]ge hane zum selbe[n] male 15
Jt[em] gab jch vmb[e] dorre fleiße vnd speck 3
Jt[em] gab jch uff de[n] morge[n] vnd de[n] anbent vmb[e] wiße broit 2
Jt[em] vmb[e] semeln 10
Jt[em] vmb[e] kyrsen 12
Jt[em] ist verdain word[en] ½ sest[er] salcze, kost 12
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male an wine de[n] morge[n] vnd de[n] anbent 98 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 2 3 4
Jt[em] qua[m] junch[e]r Henne Rodel uff dinstag[en] nach sent[e] Jacobz dag[en] [29.07.1466] gein Hademer uff de[n] anbent myt drin pherde[n] vnd junch[e]r Wernher qua[m] zu jm dez morgez, da wart vorczert 2
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer myt 28 pherde[n] uff dinstag vor sent[e] Laure[n]cie[n] dag [05.08.1466], alz der dag zu Vsunge[n] gewest waz
Jt[em] gab jch vmb[e] 2 heymel, koste[n] 1
Jt[em] gab jch vmb[e] 5 geinse 5
Jt[em] gab jch vmb[e] dry ju[n]ge hane, koste[n] 15
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 ½ pu[n]t speck jn dy geinse zu folle[n] 12
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 Qu. butt[er]n 1 6
Jt[em] gab jch vmb[e] wiße broit 9
Jt[em] gaff ich vmb[e] zwibeln12 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 pu[n]t lychte 12
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male an wine 62 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 5 4
Su[mm]a deser sijte[n] 6 3 813
[fol. 36v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] qua[m] my[n]14 gned[igen] junch[e]r gein Hademer uff fritag[en] sent[e] Anthoni[us] anbent [16.01.1467] myt 43 pherde[n], wart vorczert jn d[er] koiche[n]
Jt[em] gab jch vmb[e] 150 bocking[en], heyring[en] zum selbe[n] male 11 9
Jt[em] gab jch vmb[e] staickfyße 4
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer 2
Jt[em] gab jch vmb[e] keyse 1
Jt[em] gab jch vmb[e] 2 Qu. 1 echtmyß butt[er]n 3 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 ½ Pfd. seinffe 12
Jt[em] gab jch vmb[e] wiße broit 2
Jt[em] gab jch vmb[e] semeln 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 5 Pfd. lychte 3 6
Jt[em] dem smede vor zwei nuw jse[n] 1
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male an wine 70 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 7
Jt[em] qua[m] my[n] gned[igen] junch[er]n, junch[e]r Johain d[er] ju[n]ge gein Hademer vff fritag[en] vor Simo[nis] et Jude [24.10.1466], da wart vorczert, vnd Peder Welker vnd Winrich rede[n] myt my[m] gned[igen] junch[er]n hinste Dredroff[en] vnd blebe[n] uff de[n] samßtag zu nacht zu Hademer
Jt[em] gab jch vmb[e] grundefyße 10
Jt[em] gab jch vmb[e] bucking[en] 5
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer 3
Jt[em] gab jch vmb[e] butt[er] 2 6
Jt[em] gab jch vmb[e] weck vnd semeln 15
Jt[em] gab jch vmb[e] zwa pu[n]t lychte 1 6
Jt[em] gab jch vmb[e] fyer keyse 12
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] am wine zum selbe[n] male 39 Qu., y[e] dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 9 13
Jt[em] de[m] smede vor 4 nuw jse[n] uff zu slein 2
Jt[em] qua[m] ju[n]ch[e]r Philipps von de[m] Steine vnd sin knecht, Joh[an] d[er] schr[iber], Arnult von Vsselbach von Weczeffeler gein Hademer rede[n], vorzert 2
Su[mm]a deser sijte[n] 7 1 1
[fol. 37r*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[er]n uff samßtag[en] zu anbent nach dem sondag[en] Remi[ni]sce[re] [28.02.1467] gein Hademer myt 58 pherden vnd wart da vorczert jn der koiche[n]
Jt[em] gab jch vmb[e] 150 heyring[en] zum selbe[n] male 9
Jt[em] gab jch vmb[e] zwein bulchen 7
Jt[em] gab jch vmb[e] 11 stackfyße 1 5
Jt[em] gab jch vmb[e] karpen zu West[er]b[ur]g 6 9
Jt[em] gab jch vmb[e] sees pu[n]t fygen 2 9
Jt[em] gab jch vmb[e] 3 Pfd. rasin 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 Pfd. seinffe 9
Jt[em] gab jch vmb[e] funff pu[n]t15 oleiß 2 14
Jt[em] gab jch vmb[e] zwebeln 4
Jt[em] gab jch vmb[e] fyer pu[n]t lychte 2 12
Jt[em] gab jch vmb[e] schoin broit zum selbe[n] male 2 6
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] an wine zum selbe[n] male 59 ½ Qu., ye dy Qu. 5 hlr., macht an gelde 1 7
Jt[em] gab jch dem smede vor 1 nuw jse[n] zum selbe[n] male 9
Jt[em] qua[m] meist[er] Johann gein Hademer, der myt my[m] gned[igen] junch[er]n Engelbricht jn Brabant ist, myt zwein pherde[n], vorczert 2
Jt[em] qua[m] my[n]s h[e]rn von Trire arcze myt h[er] Aragain knecht[en] Johan, wart vorczert 2
Jt[em] sant jch gein Dilnb[ur]g 300 krue 5 steckoff 1 gebacke[n] gelt, koste[n] 10
Jt[em] gab jch vmb[e] ½ krue gein Hademer jn dy burgk uff sent[e] Joh[an] dag [24.06.1466] 1
Jt[em] qua[m] my[n]s h[e]rn von Mencze bode gein Hademer uff dinstag[en] nach Exaltac[i]o[nis] Cruc[is] [16.09.1466], aße[n] zwa16 male zijt 1
Jt[em] quame[n] zwene knecht von Dilnb[ur]g ryde[n] gein Hademer, aßen zwa male zijt, von geheiße dez hobmeiste[r]z 1
Su[mm]a deser sijte[n] 6 11 14
[fol. 37v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde uff de[n] zweite[n] sondag vor sent[e] Kath[er]in dag [16.11.1466] myt name[n]: junch[e]r Johain Bastar, junch[e]r Heiderich von Dernbach, Johain von der Dosen, Wilhelm von17 Wisse, Gerhart von Waltma[n]shuse[n] vnd Schihoff[en] He[n]ne vnd Claeß Susse, vnd sulde[n] my[m] junch[er]n g[ra]ffe[n] Philipps dinne[n] vnd vorczerte[n] den anbent vnd de[n] morge[n], vorczerte[n], 13 pherde18 1 4
Jt[em] quame[n] dy selbe[n] weder uff sent[e] Kath[er]in dag dez dinstag[en], mytwoche[n] vnd dez dornstag[en] zu morge[n] myt eylff pherde[n], wart v[er]zert19 1 8
Jt[em] hat Gerhart, d[er] keln[er] vorczert vnd sin phert zu Wilburg[en], alz my[n] gned[iger] junch[e]r mich dar sant 1
Su[mm]a 3 1

3.1 Weinausgaben

Ausgaben für Weintransport nach Dillenburg und Siegen

Vß gift wine, alz jch my[m] gned[igen] junch[er]n gekauft vnd gesant hain gein Dilnb[ur]g vnd Sege[n] fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch gesant gein Dilnb[ur]g 2 Fd. 4 Ohm 15 Vtl. wins20, koiste faiße vnd wine daz fud[er] davon 7 6
Jt[em] hain jch gesant gein Sege[n] 1 Fd. 12 Vtl. wins, galt daz fud[er] faiße vnd wine davon 7 6
Su[mm]a d[er] wine 3 Fd. 5 Ohm 3 Vtl. wins, dij mache[n]t an gelde 19 3 7
Su[mm]a der sitten 32 4 7

4. Baukosten

  • Albern arbeitet 7 Tage zu je 4 Englisch auf der Burg in der Kost des Kellners und macht eine Decke oder „Gebühnchen“ (gebongen) auf dem Sommerhaus und Kalk auf das Kornhaus
  • Der Decker Dile Jeiger arbeitet 2 ½ Tage zu je 3 alb. in der Kost des Kellners und deckt den Stall und das Hühnerhaus in der Burg
  • 3 Knechte, die dem Decker 2 ½ Tage helfen, in der Kost des Kellners und zu je 12 hlr. pro Knecht und Tag
  • dem Schmied an der Pforte für: die Gehenke (Aufhängevorrichtungen) an das Küchenfenster — 9 Schurlattennägel21 auf das Haus in der Burg — 8 Leuchter in den Stall — 13 Krappen (Haken) in den Marstall, um die Zäume und Sättel daran zu hängen — einen Eisenrahmen an ein Fenster auf das Sommerhaus — einen Schlüssel in den Marstall
[fol. 39r*] Vß gift gelt besunder loin zum buw fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch Albern gehat jn der burgk sebe[n] dage jn myn[er] kost vnd macht daz gebong[en] uff de[m] somer huse vnd macht ein kalcke[n] uff daz kor[n] huse, y[e] de[n] dag 4 engl., macht an gelde 9 6
Jt[em] hat jch Dile Jeig[er], de[n]decker, 2 ½ dag jn myn[er] kost, y[e] de[n] dag 3 alb., vnd deckt de[n] staill vnd daz hunre huse jn der burgk, macht an gelde 3 14
Jt[em] hat jch dry knecht[e] jn myn[er] koste vnd holffe[n] de[m] decker, jre jgliche[m] 2 ½ dag y[e] jre[n] eim 12 hlr., macht an gelde 5
Jt[em] gab ich dem smede an der porte[n] vor dy gehencke an daz finst[er] jn der koiche[n] 4
Jt[em] gab jch dem selbe[n] smede vor 9 schorlaitte[n] neyle uff daz huse jn der burgk 12
Jt[em] gab jch dem selbe[n] smede vor eycht lucht jn de[n] staill 2 9
Jt[em] gab jch de[m] selbe[n] smede vor 13 krappe[n] jn de[n] marstaill, dy zeume vnd seidel dar an hencke[n] 1 9
Jt[em] gab jch de[m] selbe[n] smede vor ein jse[n] rame an ein finst[er] uff daz somer huse 3
Jt[em] gab jch de[m] selbe[n] smede vor ein sloißel jn de[n] marstaill 9
Su[mm]a 2 6 5

5. Botenlöhne

  • Eyffelerz Dilchin am 24.04.1466 (Do vor Jubilate) nachts nach Nassau mit einem Brief zu Reingen (dem Kellner) gesandt — am 19.05.1466 (Mo vor Pfingsten) nachts mit einem Brief, den Johann Frei von Dehrn brachte, zu Peter Welker nach Diez — bringt den Fehdebrief nach Dillenburg — mit einem Brief nach Dillenburg zu Johann Frei von Dehrn, als die Vetzberger (Facz-) die Kerne bei Ellar ausschießen — am 17.06.1466 (Di nach Viti und Modesti) nach Herschbach (Herspach) mit Briefen zum Herrn von Isenburg — am 19.06.1466 (Do danach) mit der Rückantwort nach Dillenburg — am 20.06.1466 (Sa vor Johannes der Täufer) mit dem Pferd von Philipp Breder nach Dillenburg — nach Dillenburg mit dem braunen Pferd von Graf Johann IV. — mit 2 Briefen nach Dillenburg, die Werner Köth von Wanscheid sandte — am 19.09.1466 (Fr vor hl. Matthäus) nach Diez zu Peter Welker (dem Kellner) mit einem Brief, den der Knecht des Johann Frei von Dehrn brachte
  • den Büttel Claesen nach Ems gesandt, um der Landesherrin den Weg zu weisen
  • den (Burg-)pförtner Arnold am 19.05.1466 nachts mit einem Brief nach Langenau zu Junker Hilger gesandt und nach Nassau zu Renchin (dem Kellner) mit einem Brief, den Johann Frei von Dehrn von Dillenburg brachte
  • einen Boten von Weilburg nach Altweilnau (Aldenwilnauwe) zu Junker Wilderich (von Walderdorff) gesandt auf Geheiß des Junkers Otto (von Diez) — die Rückantwort von Graf Philipp (II. von Nassau-Weilburg) zu Graf Johann IV. nach Koblenz gesandt
[fol. 39v*] Vß gift gelt boden loin fl. tn. hlr.
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Naussauw myt eim briff zu Reing[en] uff dornstag[en] zu nacht vor Jubilate [24.04.1466] 1 9
Jt[em] sant jch Claesen, den bodel, myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] de[n] weck zu wise[n] gein Emcze 2
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Dycze zu Peder Welker myt ein briff[en], bracht my[n] junch[e]r d[er] Fryhe uff ma[n]tag zu nacht vor de[n] Pingstein [19.05.1466] 12
Jt[em] sant jch Arnult de[n] phortener uff dy selbe nacht myt eim briff gein Lange[n]auw zu jungh[e]r Hilgar vnd gein Nassauw zu Renchin, bracht my[n] junch[e]r d[er] Fryhe de[n] briff[en] von Dilnb[ur]g 2
Jt[em] sant jch de[n] fede briff myt Dilchin Eyffeler gein Dilnberg 2
Jt[em] sant jch Dilchin Eiffeler gein Dilnb[ur]g zu my[m] junch[er]n de[n] Fryhe[n] myt eim briff[en], alz dy Faczberg[er] dy Kerne bij Eller vß schisßen 2
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Herspach zu my[m] junch[er]n von Jsenb[ur]g myt briffe[n] uff dinstag[en] nach Vite Modeste [17.06.1466] 1 9
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Dilnb[ur]g myt der weder antwort uff dornstag[en] dar na [19.06.1466] 2
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Dilnb[ur]g myt junch[e]r Philipps Breiderz pherde uff samßtag[en] vor sent[e] Joh[ans] dag[en] [20.06.1466] 2
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Dilnb[ur]g myt my[n]s gned[igen] junch[er]n brune pherde 2
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin myt zwein briffe[n] gein Dilnb[ur]g, dy briff[en] sant junch[e]r Wernh[er] Kotthe 2
Su[mm]a 1 7 12
[fol. 40r*] Vß gift gelt boden loin fl. tn. hlr.
Jt[em] sant jch Eyffelerz Dilchin gein Dycze zu Peder Welcker myt 1 briff[en], den briff bracht dez Fryhe[n] knecht uff fritag[en] vor sent[e] Mathe[us] dag [19.09.1466] 9
Jt[em] sant ich ey[n] bod[en] va[n] Wilb[ur]g gey[n] Alde[n]wilnauwe va[n] geheiß jonch[er] Otte[n] zo jonch[er] Wilder[ich]22 1 9
Jt[em] sant ich dij antwurt va[n] my[m] jonch[er]n grebe Ph[ilipp]s my[m] gned[igen] jonch[er]n gey[n] Kobelentz, dem boden23 2
Su[mm]a 4

6. Verschiedene Ausgaben
Ausgaben für Fulbechz Diderich und Cleisgen für Beaufsichtigung der Zehnteinfuhr und Dreschen von Korn und Hafer zur Erntezeit in der Kost des Kellners — Ausgaben für Eier und Käse, als man die Wiese von Graf Johann IV. mähte — beim Mähen der Wiese, Heu machen und Einführen wurden 9 Quart Wein getrunken — Ausgaben für Wein bei der Schafschur — 1 Achtel Lecksalz für die Schafe im Mai und Herbst — an Werner Köth von Wanscheid für eine von diesem an Graf Johann IV. entlehnte Wiese zu Steinefrenz 9 fl. — Ausgaben für Papier — 3 Mahlzeiten für 4 Knechte, die die Schweine von Hadamar nach Dillenburg trieben — Ausgaben für diese Knechte, als sie eine Nacht zu Elsoff blieben — Zoll zu Driedorf für 29 Wagen Wein und 107 Schweine — Ausgaben an Meister Dietrich für 2 Spieße, 2 Brateisen, 2 Gänsepfannen, ein Fleischbeil, 2 Hackmesser, einen großen Schaumlöffel, eine Kluft (Feuerzange), eine Schaufel, ein Recheneisen, 2 Brandreitel (dicke eiserne Stäbe) in den kleinen Schornstein vor der großen Stube.
Ausgaben von 9 Reisen von Graf Johann IV. nach Hadamar für Küchenspeise, Wein und Schönbrot laut verschiedener Zettel (nicht überliefert).

[fol. 40v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch Fulbechz Did[er]ich vnd Cleisg[en] gegebe[n] warte[n] dez zindez vnd drisse[n] de[n] zinde[n] korn vnd habe[r] jn de[m] erre[n], jn myn[er] kost 10 12
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer vnd keyse, alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n wese[n] det meyn 2 4
Jt[em] alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n wese[n] det meyn, hauw mache[n] vnd jn fore[n], wart gedru[n]cke[n] an wine 9 Qu., y[e] ein Qu. 6 hlr., macht an gelde 3
Jt[em] alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n schauffe det wesse[n] scherre[n], wart an wine gedru[n]cke[n] 2 12
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 echt[el] salcze my[n]s gned[igen] junch[er]n schauffe[n] zu mey vnd herbst, macht an gelde 4 8
Jt[em] gab jch junch[e]r Wernher Koithe[n] vß d[er] wese[n] zu Fre[n]cze, alz jch sy entlent hain, my[m] gned[igen] junch[er]n 12
Jt[em] gab jch vmb[e] dru bucher papir 3
Jt[em] qwam[en] … [vier] knecht gey[n] Hadem[er] myt my[n]s gned[igen] jonch[er]n swine[n] vnd[e] hatte[n] 3 maltzijt vnd[e] dribe[n] dij swine gey[n] Dilnb[ur]g, vortzert24 4
Jt[em] die selb[en] knecht mit den swine[n] bleue[n] ey[n] nacht zo Elsaff, vortzerd[en]25 5
Jt[em] gaff ich zo Dridorff va[n] 29 wine wage[n] vnd va[n] hond[er]t vnd 7 swine[n] zo zolle26 6 3
Jt[em] gaff ich meist[er] Dieder[ich] vmb[e] 2 spiße, zwey braytyse[n], zwo ge[n]se pa[n]ne[n], ey[n] fleisch bieln, zwey hackmesß[er], ey[n] große[n] schu[m]loffel, ey[n] klufft, ey[n] schuffel, ey[n] rechyße[n], zwey bra[n]treydel in de[n] kley[n] schornstey[n] vur d[er] große[n] stobe[n]27 5 4 9
Su[mm]a 26 6 9
Su[mm]aru[m] alles vßg[ift] kompt vff 165 4 1
[fol. 41r*] Jt[em] hie buße[n] ist nach v[or]czert[en], als my[n] gnedige jonch[er] czo 9 reyß[en] zo Hadem[er] gewest ist, an kuche[n] spyse, win vnd schonbroit nach jnhalt d[er] zedeln, daz zosame[n] gedragt 65 7 4
Su[mm]aru[m] kompt dij gantze vßgifft zosamen vff 230 11 5

II. Fruchtrechnung

1. Korneinnahme

  • Variable Gülte vom Hof im Schloß Hadamar und vom Hof zu Niederhadamar
  • Feststehende Gülte (stedern gulde): 2 Ml. vom Hof zu Steinbach — 15 Ml. von der Mühle vor dem Schloß Hadamar — 15 Ml. 6 Sm. vom Vogtkorn und kleinen Pachten — 10 Ml. 6 Sm. vom Hubenteil — 4 Sm. von Henne von Niederweyer von einem Stück bij der Hohen Kuthen — 4 Sm. von Faulbacher Gelände (½ nass. Anteil)
  • Korneinnahme vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss (variabel)
[fol. 42r*] Jn name k[orn] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem hobe jn dem sloiß 18
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] hobe zu Nid[er]n Hademer 5
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] hobe zu Steinbach sted[er]n gulde 2
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] uß d[er] moln vor de[m] sloiße 15
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] vait k[orn] vnd clein pechte[n] sted[er]n gulde 15 6
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von hubeteil sted[er]n gulde 10 6
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von Henne von Nid[er]n Wilre von eim stucke bij der Hohe[n] Kuthe[n] sted[er]n gulde 4
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von Fulbechz lande zum halb[en] teil sted[er]n gulde 4
Jt[em] jst my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiße 13 6
Su[mm]a 80 228

2. Weizeneinnahme und -ausgabe

Weizen fällt vom Hof im Schloss Hadamar und vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss Hadamar (alle Einnahmen verkauft)

[fol. 42v*] Jn name weiß zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] hob jn de[m] sloiß 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiße 2 4
Su[mm]a 4 4

3. Erbseneinnahme und -ausgabe

Erbsen fallen vom Hof im Schloss Hadamar und vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss Hadamar — Erbsen als Futter für die Schweine

Jn name erbiß Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem hob jn de[m] sloiß 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiß 1 4
Su[mm]a 1 10

Vßg[ift] erbes 1 Ml., hant dij swin geße[n].


4. Kornausgabe
Jährliche Festbeträge: 5 Ml. 6 Sm. feste Gülte (stedern gulde) dem Erbacher Hof zu Limburg — 8 Ml. Korn dem Kellner — 6 Sm. den Geistlichen — 4 Sm. dem Schreiber — 4 Sm. Gülte dem Pfarrherr (pherner) von der Hilgarten gelende — 6 Sm. dem Steindecker für Reparaturen in der Burg (½ nass. Anteil)

Gebacken wurde

  • als man die Wiese mähte, Heu machte und einführte
  • als die Landesherrin und ihre Freunde vom 23. bis 25.04.1466 in Hadamar waren
  • als die Landesherrin am 28. und 29.01.1467 in Hadamar war
  • als die Amtleute von Graf Johann IV. am 20.05.1466 in Hadamar waren und weiter nach Herborn ritten, nämlich der Herr von Runkel, Johann Frei von Dehrn u. a.
  • als die Amtleute am 23.05.1466 von Dillenburg nach Hadamar kamen
  • als die Amtleute am 14.06.1466 nach Hadamar kamen und weiter nach Tringenstein ritten
  • als die Amtleute am 16.06.1466 von Tringenstein nach Hadamar kamen
  • als die Amtleute am 01.07.1466 nach Hadamar kamen, nämlich Herr Aragain, Johann Frei von Dehrn, der Rittmeister und die von Langenau
  • als die Amtleute am 05.08.1466 nach Hadamar kamen, als der Tag zu Usingen war
  • als Graf Johann IV. am 16.01.1467 nach Hadamar kam
  • als Johann (V.), Sohn von Graf Johann IV., am 24.10.1466 nach Hadamar kam
  • als Graf Johann IV. am 28.02.1467 nach Hadamar kam
  • als Graf Johann IV. 8 oder 9 mal in Hadamar war laut verschiedener Zettel (nicht überliefert)
[fol. 43r*] Gemeine vß gift k[orn] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] dem Olbech[er] zu Limpb[ur]g sted[er]n gulde 5 629
Jt[em] dem keln[er] 8
Jt[em] den geistlichin lude[n] 6
Jt[em] de[m]schriber 4
Jt[em] de[m] pherner zu Hademer von der Hilgarte[n] gelende zu gulde 4
Jt[em] dem steindecker alle jair zu stuppe[n] jn der burgk zum halb[en] teil 6
Jt[em] wart gebacke[n], alz man dy wise det mey, hauw mache[n] vnd jn fort 4
Jt[em] jst my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre gnade frunde gein Hademer kome[n] uff mytwoche[n], dornstag[en] vnd fritag[en] vor de[m] sondag Jubilate, [23., 24., 25.04.1466] da wart gebacke[n] 6
Jt[em] jst my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] gein Hademer kome[n] vff den mitwoche[n] gein den anbent vnd vff de[n] dornstag[en] zu morge[n] nach sent[e] Joh[ans] dag[en] myt de[m] gulde monde [28./29.01.1467], da wart gebacke[n] 4
Jt[em] sint my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer kome[n] uff dinstag[en] zu morge[n] vor den Pingstein [20.05.1466] vnd waz my[n] junch[e]r von Runckel, my[n] junch[e]r d[er] Fryhe myt and[er]n my[n]s gned[igen] junch[er]n frunden vnd gein Herb[or]n rede[n], wart gebacke[n] 3
Jt[em] vff fritag[en] vor de[n] Pingstein [23.05.1466] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde von Dilnb[ur]g gein Hademer, da wart gebacke[n] 3
Su[mm]a 16 10
[fol. 43v*] Gemeine vß gift kor[n] Ml. Sm.
Jt[em] sint gewest my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer kome[n] uff samßtag[en] gein de[n] anbent vor Vite vnd Modeste[n] dag [14.06.1466] vnd rede[n] von Hademer30 gein Dringe[n]stein, da wart gebacke[n] 3
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde von Dringe[n]stein von Hademer uff ma[n]tag nach sent[e] Vite vnd Modeste[n] dag [16.06.1466], wart gebacke[n] 4
Jt[em] sint my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer kome[n] uff vns[er] liebe[n] anbent visitac[i]o[nis] [01.07.1466] h[e]r Aragain, my[n] junch[e]r d[er] Fryhe vnd d[er] rotmeist[er] vnd dy von Lange[n]auw de[n] anbent vnd vff vns[er] liebe[n] ffrau[en] dag, wart gebacken 6
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer vff dinstag vor sent[e] Laure[n]cie[n] dag [05.08.1466], alz der dag zu Vsunge[n] gewest waz, wart gebacken 3
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[e]r gein Hademer uff fritage[n] sent[e] Anthoni[us] anbent [16.01.1467], wart gebacken 4
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[e]r Joha[n]31 d[er] ju[n]ge gein Hademer uff fritag[en] vor Simo[nis] et Jude [24.10.1466], da wart gebacken 4
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[e]r uff samßtag zu anbent nach de[m] sondag[en] Remi[ni]sce[re] [28.02.1467], da wart gebacken 6
Su[mm]a 2 232
Su[mm]aru[m] vßg[ift] kor[ns] as vo[r]geschr[ieben] stet 2133
Vnd ist nach v[er]back[en], so my[n] jonch[e]r zo 8 ad[er] 9 male[n] zo Hadem[er] gewest ist na lude d[er] zedele[n] 5 7
So kompt so[m]ma somar[um] alles vßg[ift] korns vff 26 7

5. Hafereinnahme

  • Variable Gülte vom Hof im Schloß Hadamar und vom Hof zu Niederhadamar
  • Jährliche Festbeträge: 6 Sm. Gülte vom Hof zu Steinbach — 2 Sm. von kleinen Pachten — 4 Sm. kleine Pachten von Faulbacher Land — 2 Sm. von Selbach lande zu Rennerod (Renderotgen) — 10 Ml. 6 Sm. vom Hubenteil (im Schloss)
  • Einnahme vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss (variabel)
[fol. 44r*] Jn name haber zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem hobe jn de[m] sloiß 3 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem hobe zu Nid[er]n Hademer 1
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem hobe zu Steinbach 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[n] clein pechte[n] 2
Jt[em] von Fulbechz lande clein pechte 4
Jt[em] zu Renderotg[en] von Selbach lande zur halfte 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen]34 junch[er]n word[en] von hube[n]teil 10 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeine zinde[n] vor de[m] sloiße zum halb[en] teil 3 8
Su[mm]a 19 10

6. Haferausgabe

Fütterung:

  • Die Landesherrin und Johann Frei von Dehrn und Wilderich von Walderdorff kommen am 23.04.1466 nach Hadamar und bleiben bis zum 25.04.1466
  • Die Landesherrin und ihre Freunde am 28. und 29.01.1467 in Hadamar
  • Die Freunde von Graf Johann IV. am 20.05.1466 mit 60 Pferden in Hadamar, nämlich der Herr von Runkel, Johann Frei von Dehrn u. a.
  • die Amtleute von Graf Johann IV. kommen von Dillenburg nach Hadamar, hatten 36 Pferde und 3 Mahlzeiten
  • die Amtleute von Graf Johann IV. kommen am 14.06.1466 nach Hadamar und reiten weiter nach Tringenstein
  • die Amtleute von Graf Johann IV. kommen am 16.06.1466 von Tringenstein wieder nach Hadamar und bleiben über Nacht
  • Philipp Breder (von Hohenstein) ließ ein Pferd zu Hadamar stehen und einen Knecht für 4 Wochen bei den Pferden, als die Reiter nach Herborn ritten und den niderworffe daden, und ließ auch ein Pferd stehen, als die Reiter zu Tringenstein umkehrten (wendig worden)
  • als Graf Johann IV. nach Hadamar kam und nach Limburg ritt, blieben 4 Pferde zu Hadamar stehen
  • am 01.07.1466 kommen die Freunde von Graf Johann IV. nach Hadamar, nämlich Herr Aragain, Johann Frei von Dehrn und der Rittmeister, und am 02.07.1466 kamen die von Langenau, wie es dem Marställer Jorgen kundig ist
  • Am 28.06.1466 kommen die Freunde von Graf Johann IV. nach Hadamar, nämlich Johann Frei von Dehrn, Werner Köth von Wanscheid, Henne Rödel von Reifenberg und der junge Braunsberg, und reiten weiter nach Dillenburg
  • Am 29.07.1466 kommt Henne Rödel von Reifenberg mit 3 Pferden nach Hadamar und Werner Köth von Wanscheid des anderen Morgens
  • Am 05.08.1466 kommen die Freunde von Graf Johann IV. nach Hadamar, als der Tag zu Usingen war
  • Am 16.01.1467 kommt Graf Johann IV. mit 42 Pferden nach Hadamar
  • Am 24.10.1467 kommt Johann (V.), Sohn von Graf Johann IV. nach Hadamar, Peter Welker und Winrich ritten mit ihm nach Driedorf (Dredroff) und kamen abends wieder nach Hadamar
  • Am 16.09.1466 kommt ein Bote des Herrn von Mainz und brachte einen Brief von Wigand von Seelbach
  • Am 28.02.1467 kommt Graf Johann IV. mit 58 Pferden nach Hadamar
  • Meister Johann, der mit Engelbrecht von Nassau-Dillenburg zu Brabant ist, kommt mit 2 Pferden nach Hadamar
  • Ein Arzt des Herrn von Trier kommt mit Johann, einem Knecht von Herrn Aragain
  • Zwei Knechte kommen von Dillenburg nach Hadamar auf Geheiß des Hofmeisters
  • als Graf Johann IV. 8 oder 9 mal in Hadamar war laut verschiedener Zettel (nicht überliefert)
[fol. 44v*] Vß gift hab[er]n zu Hademer Ml. Sm. Se.
Jt[em] ist my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre gnade frunde gein Hademer kome[n] uff de[n] mytwoche[n] gein de[n] anbent vnd vff dornstag[en] vnd fritag[en] vor de[m] sondag[en] Jubilate [23., 24., 25.04.1466] my[n] junch[e]r d[er] Fryhe, junch[e]r Wilderich, wart geaczet 2 6
Jt[em] ist my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre gnade frunde gein Hademer kome[n] uff mytwoche[n] gein de[n] anbent vnd uff dornstag[en] zu morge[n] nach sent[e] Joh[ans] dag myt de[m] guldemo[n]de [28./29.01.1467], da wart geaczet 1 9
Jt[em] sint my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer kome[n], my[n] junch[e]r von Runckel, my[n] junch[e]r der Fryhe mit and[er]n my[n]s gned[igen] junch[er]n frund[en] uff dinstag[en] vor de[n] Pingstein [20.05.1466] vnd hatte[n] 60 pherde, da wart geaczet 2
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n fru[n]de von Dilnb[ur]g gein Hademer vnd hatte[n] dru male zijt myt 36 pherde[n], da wart geaczet 2 10
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer uff samßtag[en] vor Vite Modeste[n] dag[en] [14.06.1466] vnd rede[n] von Hademer gein Dringe[n]stein vnd fude[r]t dru male, wart geaczet 1 11
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde von Dringe[n]stein gein Hademer uff ma[n]tag[en] nach Vite Modeste[n] dag [16.06.1466] vnd uff de[n] dinstag[en] zu morge[n], wart geaczet 2 1
Jt[em] junch[e]r Philipps Breider liße ein phert zu Hademer stein vnd ein knecht bij de[n] pherde[n] fyer woche[n], alz dy ruter gein Herb[or]n rede[n] vnd de[n] niderworffe daden vnd lyße auch ein stein, alz dy rut[er] zu Dringe[n]stein wendig word[en], dy zwei pherde aczent 2 10
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r gein Hademer quame vnd gein Limpb[ur]g reit, da blebe[n] fyer pherde zu Hademer stein, aczten 5 1
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer quame[n] uff vns[er] liebe[n] ffrau[en] anbent [01.07.1466], h[e]r Aragain, my[n] junch[e]r d[er] Fryhe vnd d[er] rotmeist[er] vnd dy von Lange[n]auw uff vns[er] liebe[n] ffrau[en] dag visitac[i]o[nis] [02.07.1466], ist kondig Jorge[n], de[m] marsteller, ist geaczet 4 2
Su[mm]a 20 6
[fol. 45r*] Vß gift hab[er] zu Hadem[er] Ml. Sm. Se.
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hadem[er], my[n] junch[e]r d[er] Fryhe, junch[e]r Wernh[er] Koithe, junch[e]r Henne Rodel vnd der ju[n]ge Brunsb[er]g uff sonanbent vor vns[er] liebe[n] dag visitac[i]o[nis] [28.06.1466] vnd rede[n] gein Dilnb[er]g, wart geaczet 4
Jt[em] qua[m] junch[e]r Henne Rodel gein Hademer uff dinstag[en] nach sent[e] Jacob dag [29.07.1466] ein nacht myt drin pherde[n] vnd junch[e]r Wernh[er] dez morgez, wart geaczet 2
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Hademer uff dinstag[en] vor sent[e] Laure[n]cie[n] dag, alz der dag zu Vsingen [05.08.1466] gewest waz, wart geaczet 1 11
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[e]r gein Hademer uff fritag[en] sent[e] Anthoni[us] anbent [16.01.1467] myt 43 pherde[n], wart35 geaczet 2 3 1
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[e]r Johain d[er] ju[n]ge gein Hademer uff fritag[en] vor Simo[nis] et Jude [24.10.1467], Peder Welcker vnd Winrich rede[n] myt my[m] gned[igen] ju[n]ch[er]n hinste Dredroff[en] vnd quame[n] uff de[n] anbent wed[er] gein Hademer, wart geaczet 2 7 1
Jt[em] qua[m] my[n]s h[e]rn von Meincze bode riden uff dinstag[en] nach dem heilge[n] cruc[is] dag exaltac[i]o[nis] [16.09.1466] vnd bracht ein briff[en] von junch[e]r Wigant von Selbach, aczet 1
Jt[em] qua[m] my[n] gned[iger] junch[e]r gein Hademer uff samßtag[en] zu anbent nach de[m] sondag[en] Remi[ni]sce[re] [28.02.1467] myt 58 pherde[n], aczet 2 7 1
Jt[em] qua[m] meist[er] Johain gein Hademer, d[er] myt my[m] gned[igen] junch[er]n Engelbricht zu Brabant ist, myt zwein pherde[n], aczet 1
Jt[em] qua[m] my[n]s h[e]rn von Trire arcze myt h[e]r Aragain knecht Johain, aczt 1
Jt[em] quame[n] zwein knecht von Dilnb[ur]g ride[n] gein Hademer von geheiße dez hobmeisterz, aczet 1
Su[mm]a 10 3
Su[mm]aru[m] vßg[ift] hab[e]rn kompt vff 30 8 ½36
Vnd der keln[er] hait v[er]uoede[r]t, so my[n] gned[iger] jonch[er] czo 8 ad[er] 9 male[n] czo Hadem[er] gewest ist na lude d[er] zedeln, daz czo same[n] gedracgt vff 33 7
Kompt som[ma] somar[um] all[er] vßg[ift] hab[er]n zo same[n] vff 64 3 ½

III. Kellerei Löhnberg

1. Geldeinnahme

  • Jährliche Beträge (¼ nass. Anteil): Löhnberger und Weilburger Gülte — Hunsbacher Gülte — Fischgeld zu Löhnberg — aus der Waldschmiede — aus der Zollkiste — 6 Gänse (verkauft) — 12 Hühner (verkauft) — 2 Pfd. 1 Viertel Wachs (verkauft) — Kuhgeld zu Odersbach
  • An Thomas Henne zu Odersbach einen Garten verlehnt
  • Wißplack37, Bürger zu Limburg, wollte Wein von Weilburg führen und hat im Löhnberger Gericht den Zoll verfahren, sodass man ihm den Wein genommen und ausgeschenkt hatte (¼ nass. Anteil)
[fol. 46r*] Jn name gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[e]r von Lainb[ur]g vnd Wilburg[er] gulde38 zum ferde[n]teil 3 9
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von Hunspech[er] gulde zum ferde[n]teil 4 3
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Lainb[ur]g fyße gelt vnd zu Oderspach zum ferde[n]teil 2 1
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß der waltsmytte[n] zum ferde[n]teil 3 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Lainb[ur]g vß der zoill kyste[n] zum ferde[n]teil 3 7 9
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 6 geinse zum ferde[n]teil, sint vorkaufft 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 12 hunre zum ferde[n]teil, sint vorkaufft 4
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 2 pu[n]t 1 fertel waz zum ferde[n]teil, sint vorkaufft 4 9
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] zum ferde[n]teil kuwegeld[es] zu Od[er]spach 9
Jt[em] Thom[as] Henne von Od[er]spach hain jch jm ein garte[n] geluwe[n] von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en] alle jare 1 9
Jt[em] hat Wißplack, burg[er] zu Limpb[ur]g wolle win fore[n] von Wilburg[en] vnd hat de[n] zoill v[er]fare[n] jn Lainberg[er] gerichte, so hat man jm den wine genome[n] vnd hant de[n] thun schencke[n], so geburt my[m] gned[igen] junch[er]n zum ferde[n]teil 2 11
Su[mm]a 22 2 9

2. Geldausgabe

  • Zehrung des Kellners
  • Lohn für den Knecht, der die Hunsbacher Gülte hebt
  • Ausgaben für Bewirtung, als am 08.08.1466 (Fr nach Vincula Petri) die Freunde von Graf Johann IV. über Nacht nach Löhnberg kamen und zum Verhandlungstag nach Usingen reiten sollten: 3 Hammel — Eier — 6 Gänse — 6 Hähne — Zwiebeln — Speck und Fett zu Braten — Weißbrot und Semmelroggen — 1 Pfund Licht — 67 Quart Wein im Haus des Wirts — 6 Quart Wein im Haus von Junker Erwin, wo geschlafen, gekocht und (Wein) geschenkt wurde
  • Ausgaben für Bewirtung, als im Herbst die Freunde von Graf Johann IV. nach Löhnberg kamen: 2 Hammel — 3 Gänse — 6 Hähne — 1 ½ Pfund Licht — Wein — Weißbrot
  • Ausgaben für grüne (frische) Fische zu Löhnberg am 28.10.1466 (Simon und Judas), die der Kellner nach Wetzlar (Weczeffeler) sendet
  • Ausgaben für Bewirtung, als die Freunde von Graf Johann IV. am 07.11.1466 (Fr vor St. Martin) nach Löhnberg kommen: grüne (frische) Fische — Weizen- und Roggenbrot — 36 Quart Wein
  • Ausgaben für Bewirtung als Otto von Diez in der Fronfasten vor dem 25.12.1466 zu Löhnberg war: Wein, Brot und grüne (frische) Fische
  • einen Boten von Löhnberg nach Camberg gesandt auf Geheiß von Otto von Diez
  • Ausgaben, um einen Markstein zwischen dem Herrenstück zu setzen (¼ nass. Anteil)
  • „ein Gang gegangen an einem anderen Ende“ (½ nass. Anteil) [Sinn unklar]
  • Ausgaben, um das Mühlenwehr zu machen (¼ nass. Anteil)
[fol. 46v*] Vß gift gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch vorczert, alz jch uff vnd abe bin gerede[n] 6 9
Jt[em] gab jch eim knecht zu loin von Hunspach gulde zu hebe[n] 2
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Lainb[ur]g gerede[n] uff fridag[en] nach Vincula Pet[r]i [08.08.1466] vnd ward ein nach da vnd39 sulde[n] zum dage gein Vsunge[n] riden, ist verdain word[en] jn d[er] koichen
Jt[em] gab jch vmb[e] 3 heymel 1 7
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 6 geinse 6
Jt[em] gab jch vmb[e] 6 hane 2
Jt[em] vmb[e] zwebeln 9
Jt[em] gab jch vmb[e] speck vnd feit zum gebrade 2
Jt[em] gab jch vmb[e] wiß broit vnd semelroicke[n] 6 3
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 pu[n]t lychte 12
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] jn dez wirtz huße zum selbe[n] male an wine 67 Qu., y[e] dy Qu. 8 hlr., macht 2 5 14
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] an wine jn junch[e]r Erwins huse 6 Qu., y[e] dy Qu. 10. hlr., macht 3 7
Jt[em] hat man jn junch[e]r Erwins geslauffe[n], gekoicht vnd dar jn gescheinckt 3
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[e]r40 frunde gein Lainb[ur]g jm herbst, wart vorczert an ein vnd and[er] jn d[er] koche[n]
Jt[em] gab jch vmb[e] 2 heymel 10
Jt[em] gab jch vmb[e] 3 geinse 3
Jt[em] gab jch vmb[e] 6 hane 2
Jt[em] gab jch vmb[e] 1 ½ pu[n]t lychte 1
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zu Lainb[ur]g an wine zum selbe[n] male 1 6 8
Jt[em] an wiße broit 3 9
Su[mm]a 9 11 1341
[fol. 47r*] Vß gift gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch [vmbe] grundefyße zu Lainb[ur]g uff sent[e] Simo[nis] et Jude dag [28.10.1466], sant sy gein Weczeffeler 3
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Lainb[ur]g uff fritag[en] vor sent[e] Mert[en] dag [07.11.1466], vorczert
Jt[em] gab jch vmb[e] grundefyße 9
Jt[em] an wise vnd roicke[n] broit 3
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] zu Lainb[ur]g an wine zum selbe[n] male 36 Qu., y[e] dy Qu. 6 hlr., macht an gelde 1
Jt[em] ist junch[e]r Otte von Dicze zu Lainb[ur]g gewest jn der fronfaste[n] vor de[m] cristtage vnd hat vorczert an wine, broit, grundefyße vnd win, kost 6 12
Boden loin zu Lainb[ur]g
Jt[em] sant jch ein bode[n] von Lainb[ur]g gein Kamp[ur]g, hyße junch[e]r Otte 2
Jt[em] gab jch von eim marstein zu seczen zusche[n] de[m] h[e]rn stucke zum ferde[n]teil, kost 1 6
Jt[em] ist ein ganck gega[n]ge[n] an eim and[er]n ende, koste zum halb[en]teil 12
Jt[em] gab jch von de[m] moln were zu mache[n] zum ferde[n]teil 12
Su[mm]a 5 11 6
Su[mm]a vßg[ift] 15 11 1

3. Korneinnahme

Von verlehntem Gelände von Graf Johann IV. zu Löhnberg — ständige Gülte (¼ nass. Anteil) — aus der Mühle (¼ nass. Anteil) — von einem Stück von Odersbach (¼ nass. Anteil)

[fol. 47v*] Jn name k[orns] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von sime gelende zu Lainb[ur]g, daz jch vorluwe[n] hain 7
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n sted[er]n gulde zum ferde[n]teil 2 11
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß d[er] moln zum ferde[n]teil 3
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von eim stucke von Oderspach zum ferde[n]teil 10
Su[mm]a 13 9

4. Kornausgabe

4 Sm. Gülte zu einem Altar nach Mengerskirchen — 5 Sm. (Lohn) für eine Hecke in einem Stück auszuroden — Ausgaben an Nolze Henne für Korneingang42

Vß gift k[orns] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] gebet my[n] gned[iger] junch[e]rn zum alta[r]e gein Mey[n]gerskirche[n] zu gulde zum ferde[n]teil 4
Jt[em] gab jch von ein[er] heicke[n] vß zu rode[n] jn eim stucke 5
Jt[em] gab jch Nolze He[n]ne von jngang von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en] 2 8
Su[mm]a 3 5

5. Weizeneinnahme und -ausgabe

Nicht näher spezifiziert (¼ nass. Anteil), verkauft

Jn name weiß zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zum ferde[n]teil, ist vorkaufft alz jn myn[er] jn name geschr[ieben] stet 1 3

6. Hafereinnahme

Von verlehntem Land (¼ nass. Anteil) und ständiger Gülte (¼ nass. Anteil)

[fol. 48r*] Jn name hab[er] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zum ferde[n]teil von lande 2 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zum ferde[n]teil sted[er]n gulde 1 6
S[umma] 4

7. Haferausgabe

Fütterung:

  • Pferd des Kellners
  • die Freunde von Graf Johann IV. kommen am 08.08.1466 mit 48 Pferden über Nacht nach Löhnberg und sollten weiter zum Verhandlungstag nach Usingen reiten
  • die Freunde von Graf Johann IV. kommen im Herbst 1466 mit 14 Pferden nach Löhnberg
  • die Freunde von Graf Johann IV. kommen am 07.11.1466 mit 13 Pferden nach Löhnberg
  • Otto von Diez kommt in der Fronfasten vor dem 25.12.1466 nach Löhnberg
  • Ausgaben an einen Knecht für Hafereingang
Vß gift hab[er]n zu Lainb[ur]g Ml. Sm. Se.
Jt[em] hat der keln[er] geaczet, alz her uff vnd abe ist gerede[n] 6
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Lainb[ur]g gerede[n] uff sondag nach Vincula Pet[r]i [08.08.1466] vnd ware[n] ein nacht da vnd sulde[n] zum dage gein Vsunge[n] rede[n], da wart geaczet vnd 48 pherde 2 9
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Lainb[ur]g jn de[m] herbst vnd hatte[n] 14 pherde vnd fudert dru male 2 1
Jt[em] quame[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein Lainb[ur]g uff fritag[en] vor sent[e] Mert[en] dag [07.11.1466] vnd hatte[n] 13 pherde 1 3 1
Jt[em] qua[m] junch[e]r Otte von Dycze gein Lainb[ur]g jn der fronfaste[n] vor cristage, aczet 5
Jt[em] dem knecht vor jngang hab[er]n43 1 6
S[umma] 8 6 1

IV. Endabrechnung

[fol. 48v*] Alle ontfang vnd ußg[ift] vorges[chrieben] eynt genand[er] ge[re]chent, so blijft d[er] kelner as hier na gescr[ieben] steit czum ersten:

An gelde czo Hademer komt dem kelner 116 fl. 11 tn. 6 hlr. vnd czo Lamb[ur]g blijft der kelner sculd[ig] 6 fl. 3 tn. 8 hlr. Dat geneynander gerechent komt dem keln[er] 110 fl. 7 tn. 17 hlr. Vnd vom v[er]gangen ja[r]e komt dem keln[er] 52 fl. 8 tn. 7 ½ hlr. Komt czo samen dem keln[er] 163 fl. 4 tn. 5 ½ hlr.

An korn czo Hadem[er] blijft d[er] keln[er] my[m]e junck[er]n 53 Ml. 7 Sm. vnd czo Lamb[ur]g blijft he noch 10 Ml. 4 Sm. Komt czo samen uff 63 Ml. 11 Sm. Vnd jm v[er]gangen ja[r]e bleef he schuld[ig] 650 Ml. 6 Sm. Komt czo same[n], daz he sculd[ig] blijft 714 Ml. 5 Sm.

Der weyß ist verkaufft.

An erweyß komt my[m]e junk[er]n 10 Sm. vnd von v[er]gange[n] ja[r]e 10 Sm., komt czo samen uff 1 Ml. 8 Sm.

An haber czo Hadem[er] komt dem keln[er] 44 Ml. 5 ½ Sm. vnd czo Lamb[ur]g komt ouch dem keln[er] 4 Ml. 6 Sm. 1 Se. Die czo samen machent 49 Ml. Vnd he bleeff jm v[er]gangen ja[r]e 419 Ml. 4 Sm 2 Se. Dat geneynand[er] gerechent vnd gekurtzt, so blijft he noch sculd[ig] 370 Ml. 5 Sm.

Schlusstext. Dit wart aldus geslossen vnd ge[re]chent czo Dillenb[ur]g jm zom[er]huse vur my[m]e gened[igen] junk[er]n uff dem jrsten tag jn Julio jm ja[r]e rc lxvij. Da ouch mede bij vnd ouer wa[r]en Johan Frye von Derne, der pastoir von Heyg[er] vnd Thomas Storm.

Zum Kellereimanual. [fol. 49r*] Jtem vur d…halt eyns regist[er]s44 my[m]e gened[igen] junk[er]n uberg[en] bij dem kelner van zeche[r]n kosten he Gerhart hait as bij dem jnnhalt desseluen regist[er]s schijnet, das gebunden ist jn45 des keln[e]rs rechenonge von46 lxvj, die my[m]e gened[igen] junk[er]n bleue[n] ist, hait der selbe myn gened[iger] junk[er] dem vurg[e]n[an]t[en] keln[er] czugesaget 32 fl. vnd so dan myn junk[er] dem keln[er] sculd[ig] blijuet bij dem slosse disß rechnongen 163 fl. 4 tn. 5 ½ hlr. Die 32 fl. da uff geslagen, blijft myn junk[er] dem keln[er] noch sculd[ig] czo samen 195 fl. 4 tn. 5 ½ hlr. Act[um] ut sup[ra]. Storm.


V. Kellereimanual (1458-1466)

Das Manual in Schmalfolio enthält die verrechneten Arbeitstage der Jahre 1458-1466, in denen die Handwerker in der Kost des Kellners standen. Auf fol. 26r* und 28* stehen Ausgaben des Kellners, die ihm bisher nicht vergütet wurden. Hierfür werden 32 fl. am Schluss der Rechnung von 1466 gutgeschrieben.

Anno domini 1458 habe ich, Gerhard der Kellner, dieses Buch angefangen, als ich Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. [fol. 22r*] Anno d[omi]nj rc lviij jare hain jch, Gerhart d[er] keln[er] diß buche an gehabe[n], alz jch arbe[n]lude gehat hain jn myn[er] kost von my[n]s gned[igen] junch[er]n wege[n].
Der Decker Dyle Jeiger deckt 13 Tage lang auf dem Haus des Hoffmanns, auf dem Marstall und in der Burg. Jt[em] hain jch Dylen Jeig[er] de[n] decker gehat jn myn[er] kost 13 dage vnd deckt vff dez hobma[n]s huße, uff de[n] marstail vnd jn der burgk.
Reinhart Stumpe macht 6 Tage lang Schindeln. Jt[em] hain jch Reinhart Stu[m]pe gehat jn myn[er] kost 6 dage vnd macht schindeln.
2 Knechte helfen 10 Tage lang dem Decker. Jt[em] hain jch zwein knecht gehat jn myn[er] kost 10 dage vnd holffe[n] dem decker, jgliche[m] 10 dage, macht zu same[n] 20 dage.
Der Knecht Cristgen beaufsichtigt 15 Tage lang die Einfuhr des Zehnten vor dem Schloß, drischt den Zehnten und hilft Gerten für das Haus zu hauen. Jt[em] hain jch Cristg[en] de[n] knecht gehat jn myn[er] kost 15 dage vnd wart dez zindez vor de[m] sloiße vnd dryße den zinde[n] vnd halff gerte[n] hauwe[m] zum huße.
Der Zimmermann Albern macht 1 Tag lang das Tor vor dem Garten bei der Brücke. Jt[em] hain jch Albern, de[n] zy[m]m[er]ma[n] gehat jn myn[er] kost 1 dag vnd macht daz dorre vor de[m] garte[n] bij der brugken.
3 Knechte rechen 5 Tage lang in der Wiese und machen die Zäune in der Wiese. Jt[em] hain jch dry knecht gehat jn myn[er] kost 5 dage vnd roche[n] jn der wese[n] vnd machte[n] dy zune jn der wese[n], jgliche[m] 5 dage, macht zu same[n] 15 dage.
Der Decker Dile Jeiger deckt 11 Tage lang auf der Scheuer von Graf Johann IV. und auf dem Schafstall. Jt[em] hain jch Dilen Jeig[er] de[n] decker gehat jn myn[er] kost 11 dage vnd deckt vff my[n]s gned[igen] junch[er]n schure vnd vff de[m] schaiff stail.
2 Knechte helfen 11 Tage lang dem Decker. Jt[em] hain jch zwein knecht gehat jn myn[er] kost 11 dage vnd holffe[n] de[m] decker, jre jgliche[m] 11 dage, macht zu same[n] 22 dage.
Summe: 103 Tage Su[mm]a 100 dage 3 tage
4 Zimmerleute zimmern 4 Tage lang im Schafstall [fol. 22v*] Jt[em] hain jch fyer zy[m]m[er]ma[n] gehat jn myn[er] kost fyer dage vnd zy[m]m[er]ten jn de[m] schaiff stail, jre jgliche[m] fyer dage, macht zu same[n] 16 dage.
Summe 1458: 119 Arbeitstage Su[mm]a 119 dage jn de[m] lviij jare jn myn[er] kost.
Anno 1459 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. Jt[em] anno rc lix jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]lude gehat jn myn[er] kost von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en].
Der Decker Dile Jeiger deckt 4 Tage lang auf der Scheuer des Hofmanns, wo man die Früchte hinein tut, und auf dem Stall neben der Scheuer. Jt[em] hain jch Dile Jeig[er] de[n] decker gehat jn myn[er] kost 4 dage vnd deckt vff dez hobmans schure, da man dy fruchte jn dut, vnd uff de[n] stail neben der schure[n].
3 Knechte helfen dem Decker 4 Tage lang. Jt[em] hain jch dry knecht gehat jn myn[er] kost 4 dage vnd holffe[n] de[m] decker, jre jgliche[m] fyer dag, macht zu same[n]47 16 tage.
Heinrich Rugrawe beaufsichtigt 11 Tage lang die Einfuhr des Zehnten vor dem Schloß und drischt den Zehnten. Jt[em] hain jch Heinrich Rug[ra]we[n] gehat jn myn[er] kost 11 dage vnd wart dez zindez vor de[m] sloiße vnd dryße de[n] selbe[n] zinde[n].
Summe 1459: 47 Arbeitstage Su[mm]a 4748 dage jn de[m] lix jare jn myn[er] kost
Su[mm]a 47 dage
Anno 1460 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. [fol. 23r*] Anno rc lx jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]lude gehat jn myn[er] kost von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en].
Albern zimmert 18 Tage in der Burg die Stube und die Kammer auf dem Haus, setzt den Ofen in dem kleinen Stübchen und (…) das Stübchen. Jt[em] hain jch Albern gehat jn myn[er] kost 18 dage vnd zy[m]mert jn d[er] burgk dy stobe vnd kamer vff de[m] huse vnd saßt de[n] obe[n] jn de[m] clein stobgin vnd … vnd muert daz stobg[en].
Der Maurer Heingen mauert 8 Tage lang einen Grat49 im Hause des Hofmanns, untermauert die Schwellen und eine Feuerstätte. Jt[em] hain jch Heing[en] murer myt sime knecht gehat jn myn[er] kost zwen dage vnd mueret jn dez hobma[n]s huse eine[n] grait vnd vnd[er] muret dy swelle[n] vnd ein fure stait, jrs jgliche[m] zwen dage, macht zu same[n] 8 dage.
Ein Knecht macht 2 Tage lang Mörtel (Speis) und hilft dem Maurer im Hause des Hofmanns. Jt[em] hain jch eine[n] knecht gehat jn myn[er] kost 2 dage, macht spise vnd halff den murer jn dez hobma[n]s huse.
2 Knechte klebten50, tünchten (?), steberten und zäunten (?) in der Burg das Stübchen und die Kammer 5 Tage lang. Jt[em] hain jch zwein knecht gehat jn myn[er] kost 5 tage vnd kleute[n], dunckelten, steberte[n] vnd zunthen jn der burgk daz stobg[en] vnd kamer, jre jgliche[m] 5 tage, macht zu same[n] 10 dage.
Der Decker Dile Jeiger repariert 5 Tage lang auf dem Marstall. Jt[em] hain jch Dile Jeig[er], den decker, gehat jn myn[er] kost 5 dage vnd stupet uff de[n] marstail.
3 Knechte helfen dem Decker 5 Tage lang. Jt[em] hain jch dry knecht gehat jn myn[er] kost vnd holffe[n] de[m]51 decker 5 tage, jre[m] jglichin macht zu same[n] 15 dage.
3 Knechte fegen 1 ½ Tage lang den Turm, in dem die Gefangenen sitzen. Jt[em] hain jch dry knecht gehat jn myn[er] kost anderhalb[en] dag zum halbe[n] teil vnd fegethen de[n] thorn, da dy gefange[n] jn siczent, jre jgliche[m] 1 ½ dag, macht zusame[m] 4 ½ dag.
Fulbechez Diderich beaufsichtigt 17 Tage lang die Einfuhr des Zehnten vor dem Schloß und drischt den Zehnten. Jt[em] hain jch Fulbechez Did[er]ich gehat jn myn[er] kost 17 dage vnd wart dez zindez vor de[m] sloiße vnd dryße de[n] selbe[n] zinde[n], my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] deil.
Summe 1460: 75 ½ Arbeitstage Su[mm]a 75 ½ dage jm jare lx jn myn[er] kost
Seitensumme: 75 ½ Arbeitstage Su[mm]a disß syte[n] 75 ½ tag
Anno 1461 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. [fol. 23v*] Anno rc lxj jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]lude gehat jn myn[er] kost von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en].
Albern und sein Sohn zimmern das Backhaus, … die Hofstätte und mauern den Backofen und wo es not war, 12 Tage lang. Jt[em] hain jch Albern vnd sin soin gehat jn myn[er] kost 12 dage vnd zy[m]m[er]te[n] daz bachuße vnd r…te[n] dy hobstat vnd murthe[n] de[n] backobe[n] vnd wa iß noit waz, jre jgliche[m] 12 dage, macht zu same[n] 24 dage.
Der Decker Dile Jeiger deckt mit seinem Knecht das Backhaus in der Burg 4 Tage lang. Jt[em] hain jch Dile Jeig[er] de[n] decker vnd sin knecht gehat 4 dage jn myn[er] kost vnd dachte[n] daz bachuße jn d[er] burgk, jre jgliche[m] 4 dage, macht zu same[n] 31 dage.
3 Knechte gehen dem Decker 18 Tage lang zur Hand, machen Schindeln, kleben und füllen die Rahmen zum Backofen und steberten das Backhaus. Jt[em] hain jch dry knecht gehat jn myn[er] kost 18 dage, dy de[m] decker hande laithe[n] vnd machte[n] schindeln, cleiuche[n] vnd folte[n] dy rame zum backoben vnd steberte[n] daz bachuße, jre jgliche[m] 18 dage, macht zu same[n] 122 dage.
Der Zimmermann Heincze Moldener macht 2 Tage lang die Backtröge für das Backhaus. Jt[em] hain jch Heincze Molden[er], de[n] zy[m]m[er]ma[n], hat 2 dage jn myn[er] kost, macht dy backtroge jn daz bachuß.
Der Steindecker repariert und deckt neu auf dem Vorderturm 2 Tage lang. Jt[em] hain jch den steindecker gehat jn myn[er] kost 2 dage zum halbe[n] teil vnd decket uff de[m] forder thorn nuwe vnd zu stuppe[n].
4 Knechte kleben die Stube, Haus und Kammern und den Busem52 am Schornstein und machen dem Maurer Mörtel (Speis) 8 Tage lang. Jt[em] hain jch fyer knecht gehat jn myn[er] kost 8 dage, dy stobe, daz huse vnd kamern vnd de[n] buse[m] an den53 schornstein cleiuche[n] vnd dem murer spise machte[n] zum halbe[n] teil, jre jgliche[m] 8 dage, macht zusame[n] 128 dag.
2 Steindecker brechen das Dach des Hauses ab, als man es rocken sollte, 18 Tage lang. Jt[em] hain jch zwein steindecker gehat jn myn[er] kost dry dage zum halbe[n] teil vnd brache[n] daz dache von de[m] huse abe, alß ma[n] iß rocken solde, jre jgliche[m] dry dage, macht zu same[n] 18 dage.
Seitensumme: 308 Arbeitstage Su[mm]a d[er] sytte[n] 308 tage
Fulbechez Diderich beaufsichtigt 18 Tage lang Einfuhr und Heben des Zehnten und Dreschen von Korn, Weizen und Hafer. Jt[em] hain jch Fulbechez Did[er]ich gehat jn myn[er] kost 18 dage, dez zindez zu warte[n], zu hebe[n], zu dreisse[n] korn, weiße vnd haber, zum halb[en] teyl.
Summe 1461: 350 Arbeitstage Su[mm]a 350 dage jn de[m] lxj jare jn myn[er] kost
Anno 1462 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. [fol. 24r*] Anno rc lxij jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]lude jn myn[er] kost gehat von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en].
Fulbechez Gerhart macht 16 Tage lang dem Maurer Mörtel (Speis) zum Schornstein. Jt[em] hain jch Fulbechez Gerhart jn myn[er] kost gehat 16 dage, de[m] murer spise zu mache[n] zum schornstein.
Heinrich Rugrawe macht 16 Tage lang dem Maurer Mörtel (Speis) zum Schornstein. Jt[em] hain jch Heinrich Rug[ra]we[n] jn myn[er] kost gehat 16 dage, de[m] murer spise zu mache[n] zum schornstein.
Fulbechz Diderich beaufsichtigt 18 Tage lang das Heben und Dreschen des Zehnten vor dem Schloss und Dreschen von Korn, Weizen und Hafer. Jt[em] hain jch Fulbechz Did[er]ich jn myn[er] kost gehat 19 dage, de[n] zinde[n] vor de[m] sloiße zu hebe[n], zu dreisse[n] korn, weiß, haber zum halbe[n]teil.
Summe 1462: 51 Arbeitstage Su[mm]a 51 dage jn de[m] lxij jare jn myn[er] kost
Anno 1463 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. Anno rc lxiij jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]lude jn myn[er] kost gehat von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en].
Albern und sein Sohn mauern 7 ½ Tage lang die Mauer zwischen „meinem Herrn“ und Graf Johann IV. Jt[em] hain jch Albern vnd sin soin gehat jn myn[er] kost 7 ½ dag vnd murthe[n] dy mure zusche[n] my[m] h[e]rn vnd my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, jre jgliche[m] 7 ½ dag, macht zu same[n] 15 dage.
Ein Knecht handlangt dem Maurer 7 ½ Tage lang Jt[em] hain jch eine[n] knecht jn myn[er] kost 7 ½ dag gehat vnd handelait de[m] murer zum selbe[n] male.
Seitensumme: 91 ½ Arbeitstage Su[mm]a disß sytten 91 ½ tag
Der Decker Dile Jeiger deckt 5 Tage lang einen Teil der Scheuer von Graf Johann IV. neu [fol. 24v*] Jt[em] hain jch Dile Jeig[er], de[n] decker, jn myn[er] kost gehat 5 dage, alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n schure en deilz nuwe det decken.
2 Knechte helfen dem Decker 5 Tage lang. Jt[em] hain jch zwein knecht jn myn[er] kost gehat 5 dage, dem decker zu handeln, jre jgliche[m] 5 dage, macht zu samen 10 dage.
Ein Knecht macht 6 Tage lang Schindeln. Jt[em] hain jch eine[n] knecht jn myn[er] koste gehat 6 dage, schindeln zu mache[n].
Albern und sein Sohn machen 2 ½ Tage lang eine Mittelwand (vnderscheit) im Keller, im Saal und darüber. Jt[em] hain jch Albern vnd sin soin jn myn[er] koste gehat 2 ½ dag, den vnd[er]scheit jn de[m] keller, uff de[m] saile vnd oben vß zu mache[n], macht zu same[n] 5 dag.
3 Knechte stebern und kleben 2 Tage lang die Wände von unten bis oben. Jt[em] hain jch dry knecht[e] jn myn[er] kost gehat 2 dage, dy wende zu stebern, cleuen vnde[n] an biß obe[n] vß, jre jgliche[m] 2 dag, macht zu same[n] 12 dage.
2 Steindecker decken 1 ½ Tage auf dem Turm, wo die Wächter sitzen und wo es gebrannt hatte. Jt[em] hain jch zwein steindecker jn myn[er] kost gehat 1 ½ dag vnd deckt uff de[m] thorn, da dy wechter uff sycze[n] vnd hait gebrant, my[m] gned[igen] junch[er]n zum halb[en] teil, macht zu same[n] 3 dage.
Ein Knecht macht einen Tag lang Latten zum Turm. Jt[em] hain jch eine[n] knecht jn myn[er] kost gehat, eine[n] dag latte[n] zu mache[n] zum thorn.
2 Knechte machten 3 Tage lang einen …zaun in der Wiese an der Straße und dörnten ihn (versahen ihn mit Dornen). Jt[em] hain jch zwein knecht jn myn[er] kost gehat 3 dage vnd machte[n] eine[n] edder [?] jn der wese[n] an der straße[n] vnd dornte[n] den, jre jgliche[m] 3 dage, macht zu same[n] 6 dage.
Seitensumme: 48 Arbeitstage Su[mm]a disß sytte[n] 48 tage
Ein Knecht beaufsichtigt 8 Tage lang die Zehnteinfuhr während der Korn- und Weizenernte. [fol. 25r*] Jt[em] hain jch ein knecht[en] jn myn[er] kost gehat 8 dage, dez zindez jn de[m] korn, weiß erne[n] zu warte[n], my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil.
Ein Knecht beaufsichtigt 2 Tage lang die Zehnteinfuhr während der Hafer- und Erbsenernte. Jt[em] hain jch ein knecht[en] jn myn[er] kost gehat zwein dage jn de[m] haber vnd erbiß erre[n] zu warte[n].
2 Knechte dreschen 5 Tage lang Korn, Weizen, Hafer und Erbsen. Jt[em] hain jch zwein knecht[en] jn myn[er] kost gehat funff dage, kor[n], weiß, hab[er] vnd erbiß zu dreissze[n], jre jgliche[m] 5 dage, macht zu same[n] 10 tage[n].
Summe 1463: 84 ½ Arbeitstage Su[mm]a 84 ½ dage jn de[m] lxiij jare jn myn[er] kost.
Anno 1464 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. Anno rc lxiiij jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]lude jn myn[er] kost gehat von my[n]s gned[igen] junch[er]n weg[en].
Albern und sein Sohn arbeiten 11 Tage in der Burg, setzen einen Steinweg und zwei Öfen in die große und kleine Stube, machen drei neue Bänke in das Stübchen, einen Tresor für den Saal und ein Tor zwischen „meinem Herrn“ (von Katzenelnbogen ?) und Graf Johann IV. Jt[em] hain jch Albern vnd sin son jre jgliche[m] 11 dage jn myn[er] kost gehat vnd saßte[n] eine[n] stein weck jn der burgk vnd saßte[n] zwein oben jn dy clein vnd große stobe vnd machte[n] dry nuwe bencke jn daz stobg[en] vnd ein trosore uff de[m] saile vnd daz dore zusche[n] my[m] h[e]rn vnd my[m] gned[igen] junch[er]n, macht zu same[n] 22 dage.
2 Knechte fegen 2 Tage lang die Wiese und schneiden die Hecke. Jt[em] hain jch zwein knecht[en] jn myn[er] kost gehat eine[n] dag vnd fegete[n] dy wese vnd stuppte[n] dy hege, jre jgliche[m] eine[n] dag, macht zu same[n] 2 dage.
Ein Knecht beaufsichtigt 6 Tage lang die Korn- und Weizenernte. Jt[em] hain jch eine[n] knecht[en] jn myn[er] kost gehat 6 dage jn de[m] kor[n], weiß erre[n] zu warte[n], my[m] gned[igen] junch[er]n zum halb[en] teil
Seitensumme: 50 Arbeitstage Su[mm]a disß syten 50 tage
Ein Knecht beaufsichtigt 4 Tage lang die Einfuhr des Zehnten während der Haferernte. [fol. 25v*] Jt[em] hain jch ein54 knecht[en] jn myn[er] kost gehat zwein dage, dez zindez jn de[m] haber erren zu warte[n] my[m] gned[igen] junch[er]n, macht zu same[n] 4 dage.
2 Knechte dreschen 4 Tage lag Korn, Weizen und Hafer. Jt[em] hain jch zwein knecht[en] jn myn[er] kost gehat 4 dage, daz kor[n], weiß vnd haber zu dreisße[n], jre jgliche[m] 4 dage, macht zu same[n] 8 dage.
Albern und sein Sohn binden einen Tag lang 4 Fässer, als man den Kalk nach Nassau führen sollte. Jt[em] hain jch Albern vnd sin sone jn myn[er] kost gehat eine[n] dag vnd bant dy faiße vnd regelte[n] sy, alz ma[n]55 de[n] kalck solde fore[n] gein Nassauw vnd ware[n] fyer faiße, macht zwein tage.
Summe 1464: 44 Arbeitstage Su[mm]a 44 dage jn de[m] lxiiij jare jn myn[er] kost.
Gesamtsumme (bisher): 771 ½ Arbeitstage Su[mm]a su[mm]ar[um] 711 ½ dage arbe[n]lude gehat jn myn[er] kost.
Seitensumme: 14 Tage Su[mm]a disß sytte[n] 14 tage
Johann Frei von Dehrn hatte, seit ich Knecht von Graf Johann IV. war, von 1458 bis 1466 Fütterung von 17 Ml. 9 Sm. Hafer. [fol. 26r*] Jt[em] hat my[n] junch[e]r d[er] Fryhe geaczet an hab[er]n sint jch my[n]s gned[igen] junch[er]n knecht gewest bin von de[n] jare[n] alz ma[n] schribet lviij jare biß vff vß geand lxvj jare su[mm]a 17 Ml. 9 Sm. hab[er]n.
Als mein gnädiger Junker mich angewiesen hat, Hafer zu kaufen, habe ich den Hafer von den (Stifts-)Herrn von Gemünden gekauft. Reinchin (der Nassauer Kellner) hat auch Hafer zu Gemünden gekauft. Der Pastor von Haiger hat mir dann geschrieben, dass ich den Hafer zu Reinchin nach Nassau führen soll, was ich auch tat. Reinchin hat mir 7 Ml. Hafer genommen, die ich Graf Johann IV. verrechnet, wohl bezahlt und mehrmals dringlich von Reinchin gefordert habe und die mir noch nicht bezahlt wurden. Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[er]n mich bescheid[en] hait, haber zu kauffe[n], so hain jch dy haber gekaufft vmb[e] dy h[e]rn von Gemo[n]de[n], so hait Reinchin auch haber gekaufft zu Gemo[n]den, so hat myr der pasto[r]e von Heyher geschr[ieben], daz jch Reinchin dy haber gein Nassauw du fore[n]. Also hain jch iß gedain. So hait myr Reinchin sebe[n] m[a]ld[er] hab[er]n genome[n] vnd jch dy my[m] gned[igen] junch[er]n vorrechent vnd woil beczalent hain vnd jch dy dyck vnd vil an Reinchin gefordert hain vnd myr nach vnbeczalet ist.
Mein gnädiger Junker hat mir keine Unterstützung für Hafer zu meinem Pferd geleistet. Jt[em] hat my[n] gned[iger] junch[e]r myr kein sture an hab[er]n zu my[m] pherde gedain.
Meine gnädige Frau von Sayn, die Schwester meines gnädigen Junkern (Margarethe von Nassau-Dillenburg oo 1435 mit Dietrich von Sayn), kam mit einem Wagen, Junker Wigand von Seelbach und anderen ihren Dienern nach Hadamar. Sie hatten 10 Pferde, führten sie in die Burg, waren eine Nacht zu Hadamar und gaben ihren Pferden Hafer und Heu, 10 Sm. wurden da verfüttert. Jt[em] qua[m] my[n] gned[ige] ffrau[en] von Seyne, my[n]s gned[igen] junch[er]n sust[er], gein Hademer myt eim wane vnd junch[e]r Wigant von Selbach vnd and[er] jre gnade dyner vnd hatte[n] 10 pherde vnd forte sy jn dy burgk vnd waz ein nacht zu Hademer vnd gab jren pherde[n] haber vnd hauwe, da wart geaczet 10 Sm.
Ich tat Ihren Gnaden das Beste, dass ich konnte, und nahm nichts für Bezahlung. Jt[em] det jch jre[n] gnade[n] daz beist, dez jch konde vnd name nyt beczalet.
Brick kam Sonntag abends von Dillenburg nach Hadamar geritten und blieb bis zum Freitag nach Mittag. Was er gegessen hat, habe ich meinem gnädigen Junkern nicht verrechnet, da ich es so verstanden habe, dass er von meinem gnädigen Junkern gekommen sei. Jt[em] qua[m] Brick von Dilnb[ur]g gein Hademer reyde[n] uff de[n] sondag gein de[n] anbent vnd bleip biß uff de[n] fritag nach myttage, alz her geße[n] hat vnd jch my[m] gned[igen] junch[er]n nyt gerechent en hain, alz jch verstanden hain, alz her von my[m] gned[igen] junch[er]n kome[n] sy.
Anno domini 1465 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. [fol. 26v*] Anno d[omi]nj rc lxv jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbende lude jn myn[er] kost gehat von my[n]s gned[igen] [junchern] weg[en].
Der Steindecker Dile und sein Knabe decken 10 Tage lang in der Burg. Jt[em] hain jch Dile Steindecker vnd sin knabe[n] gehat jn myn[er] kost vnd deckt56 jn d[er] burgk 10 dag[e]
Albern und sein Sohn machen 46 ½ Tage lang das Vorderhaus. Jt[em] hain jch Albern vnd sin soin gehat 46 ½ dag jn myn[er] kost vnd macht daz forder huse.
Albern arbeitet 1 ½ an der Brücke vor dem Burgtor. Jt[em] hain jch Albern gehat 1 ½ dag jn myn[er] kost, macht an der brucke[n] vor d[er] porten
Ein Maurer macht 56 Tage lang den Schornstein. Jt[em] hain jch ein murer gehat 56 dage jn myn[er] kost[e] vnd macht den schornstein.
2 Knechte helfen dem Maurer 56 Tage lang. Jt[em] hain jch zwene57 knecht gehat vnd hulffe de[m] murer jn myn[er] kost[e], 56 dag jre jgliche[m] mach 112 tage.
2 Knechte beaufsichtigen und dreschen in der Ernte Korn und Hafer 12 Tage lang. Jt[em] hain jch zwein knecht jn de[m] erren warte[n], dreisse[n] korn vnd hab[er], 12 dage jre jgliche[m] jn myn[er] kost[e], macht 24 tage.
Anno domini 1466 habe ich, Gerhard Kellner, diese Arbeitsleute in meiner Kost gehabt habe wegen meines gnädigen Junkern. Anno d[omi]nj rc lxvj jare hain jch, Gerhart keln[er] zu Hademer, diß arbe[n]de lude jn myn[er] kost gehat von my[n]s gned[igen] [junchern] weg[en].
Albern macht das „Gebühnchen“ auf dem Sommerhaus und kalkt das Kornhaus 7 Tage lang. Jt[em] hain jch Albern gehat 7 dag[e] jn myn[er] kost, macht daz gebong[en] uff de[m] somerhuß vnd kalcke[n] uff daz k[orn] huse.
Dile Jeiger deckt den Stall und das Hühnerhaus in der Burg 2 ½ Tage lang. Jt[em] hain jch Dile Jeig[er] 2 ½ dag gehat jn myn[er] kost vnd deckt den staille vnd daz hunre huße jn der burgk.
3 Knechte helfen dem Decker 2 ½ Tage lang. Jt[em] hain jch dry knecht[e] gehat vnd hulffe[n] de[m] decker jn myn[er] kost, jre jgliche[m] 2 ½ dag, macht 5 tage.
2 Knechte beaufsichtigen die Einfuhr des Zehnten vor den Toren und dreschen Korn und Hafer 10 Tage lang. Jt[em] hat jch zwen knecht gehat58 vnd warte[n] dez zindez vor de[n] porte[n] vnd drisse[n] k[orn], hab[er] jn myn[er] kost, 10 dag[e] jr jgliche[m] macht 20 tage.
Seitensumme: 279 ½ Tage [fol. 27r*] Su[mm]a dijß sytte[n] 279 ½ tag.
Gesamtsumme: 1020 ½ Arbeitstage Su[mm]ar[um] all[er] tage hiuor gesampt rc kompt dij gantze som[m]a 1020 ½ tage.
Das Korn für den Kellner (8 Ml. jährlich) ist während seiner Dienstzeit bezahlt worden, wie es sich in den Rechnungen findet. Jt[em] ist mir dißer tage korn betzalt wurden, dwyle ich myns gned[igen] jonch[er]n knecht gewest bin, als sich das findet in myne[n] rechenbuchern.
Dem Kellner ist während seiner Dienstzeit niemals an der Frucht etwas … Jt[em] ist mr auch ny nanst an der fruchte vor jnder… word[en], dwyle ich myns gned[igen] jonch[er]n dine[r] gewest bin, rc.
Während seiner Dienstzeit wurde dem Kellner keine Unterstützung für einen Rock gewährt, wie anderen Dienern. Jt[em] hait mir my[n] gned[iger] jonch[er] ny key[n] sture gethan zo eym rocke, als ma[n] and[er]n knecht[en] thuet rc.
Der Kellner hatte zu zwei Malen 2 Jagdhunde mit 3 Jungen gehabt und sie je 6 Wochen gehalten, was ihm nicht vergütet wurde. [fol. 27v*] Jt[em] hain ich zo zweyn male[n] zwene jagende honde gehait, jegliche[n] mit 3 jonge[n] vnd jegliche[n] 6 wochen gehalden rc, ist mir nyet vor word[en].
Als das Haus des Hofmanns, der keins hatte, gemacht wurde und alles Holz, als das Haus in der Burg umplatziert (?) wurde (Sinn ?) und der Kellner Turmhüter und Pförtner ein halbes Jahr mit Holz versorgen muss, hat der Kellner den Fuhrleuten, die das Holz führten, Essen gegeben, was ihm während seiner Dienstzeit nicht vergütet wurde. Jt[em] als ich myns gned[igen] jonch[er]n hoffma[n] ey[n] huß gemacht han vnd er enhatt key[n] huß vnd alle gehultze als dat huß vorruckt wart in d[er] burch vnd[e] thurnhud[er] vnd[e] porthn[er] ich ey[n] halff ja[r]e hultze[n] mueß, hain jch den forelude[n], dij dat holtz gefurt[en] hant, eße[n] geben rc, ist mir nyet vor worde[n] sied[er] d[er] zijt ich myns gned[igen] jonch[er]n dien[er] gewest bin.
Hierfür sollen dem Kellner 32 fl. am Schluss der Rechnung von 1466 gutgeschrieben werden. Hieuor sall my[n] gened[iger] junk[er] dem kelner berechen 32 fl. bij dem slosße zijn[er] rechensch[aft] von dem ja[r]e lxvj.

Storm.


VI. Merkzettel des Kellners

Liegt zwischen fol. 37* und 39* und gehört zur KR Hadamar 1467. Ein weiterer Merk- oder Schmierzettel, der am linken Rand ausgeschnitten und am rechten Rand abgerissen ist, liegt dabei und ist zeitlich bisher nicht einzuordnen.

[fol. 38r*] Jt[em] 9 fl. die jssenber[ger] luede tzom vnd herbest — Jt[em] 16 ½ fl. die fait luede … vnd herbest — Jt[em] 18 fl. … … … die Hadamar luede — Jt[em] 11 fl. 2 tn. Hadamar tzins — Jt[em] 8 tn. ½ alb. Webachs tzins — Jt[em] 1 ½ tn. van eyme stuyck tzo Waltdernbach — Jt[em] Henne Snyder vnd Clas Koch 1 tn. — Jt[em] 1 ½ fl. Waltdernbach nachtsedel — Jt[em] 1 ½ fl. 3 hlr. wart uff Hademar jar mart tzo tzoel — Jt[em] 3 alb. wart uff mandag dar nach tzo tzoel — Jt[em] 1 fl. 5 tn. 3 hlr. ist vor der porte[n] tzo Hademar gefaln — Jt[em] 8 tn. vor 8 faidt gensche — Jt[em] 4 tn. vor 8 faidt honer.

[fol. 38v*] Jt[em] ½ fl. gap Gerhart keln[er] tzo jor nach myner rechenunge tzo vngelt. — Jt[em] 1 fl. gap derselbe van dyssem jor tzo vngelt — Jt[em] ½ fl. der schult[eis] vngelt — Jt[em] ½ fl.59 Fryederech Snyder vngelt — Jt[em] ½ fl. Loytzen Heyntz vngelt — Jt[em] ½ fl. Dyel Herßbecher van den anen [?] abe genomen — Jt[em] 2 fl. ist von den jssenberger lued[en] tzo best hupt wurd[en] tzom virtyel — Jt[em] 1 fl. Hengin Herßbecher von eyme best hupt tzom halben tyel vnd waz eyne faidt man vnd stüper [?], ist nach tzwene guld[en] beden h[er]n van Hengins selgen tzweyne sone[n] schuldig — Jt[em] daz wetten gelt tzo Hademar ist nach nit gehaben.


Anmerkungen

1 ersetzt gestr. 6 jhlr.
2
9 steht hinter gestr. 6
3 dahinter gestr. Buchstaben
4 dahinter gestr. 8 jhlr.
5 dahinter gestr. ph-
6 Währungseinheit über Tintenfleck nachgetragen
7 s. a. KR Diez 1466, fol. 16r*: „Am 05.08.1466 kam Junker Philipp vom Stein vom Tag in Usingen nach Diez und bezahlte ich für ihn und seinen Knecht im Wirtshaus auf Geheiß von Junker Otto (von Diez)“
8 ein Johann Bastar von Salm urkundet 1416 August 7 (Hess. Staatsarchiv Marburg, Urk. 95 Nr. 341)
9 dornstag ist Einschaltung über gestr. dinstag
10 dahinter gestr. zwei male
11 dahinter gestr. morg- mit Tintenfleck auf dem -g
12 von anderer Hand interlinear nachgetragen
13 nach Vergleich 9 hlr.
14 my[n] ist Einschaltung über der Zeile
15 pu[n]t ist Einschaltung über der Zeile
16 zwa ist Einschaltung über der Zeile
17 dahinter gestr. Bisse
18 13 pherde nachgetragen
19 davor verschrieben vor s-
20 wins ist Einschaltung über der Zeile
21 Schurlatte = Windlatte oder Windbrett am Strohdach (Rhein. WB)
22 Item ist Nachtrag von anderer Hand
23 Item ist Nachtrag von anderer Hand
24 Item ist Nachtrag von anderer Hand
25 Item ist Nachtrag von anderer Hand
26 Item ist Nachtrag von anderer Hand
27 Item ist Nachtrag von anderer Hand
28 in KR als 1 Achtel
29 aus verschriebenem m[a]ld[er] korrigiert
30 von Hademer ist Einschaltung über der Zeile
31 Joha[n] ist Einschaltung über der Zeile
32 nach Vergleich 6 Sm.
33 nach Vergleich 19 Ml., xix wohl irrig als xxj geschrieben
34 dahinter gestr. ist my[m]
35 dahinter gestr. vorczert
36 nach Vergleich 9 Sm.
37 ein Henne Wyßplagke, Bürger zu Limburg, urkundet 1468 April 1 (Struck I Nr. 1136)
38 davor gestr. Buchstabe
39 dahinter gestr. Wort
40 Wort verkleckst
41 nach Vergleich 5 hlr.
42 ein Noltzen Henne von Oberbrechen urkundet 1479 November 29 (Struck I Nr. 1189)
43 Item von anderer Hand nachgetragen und deswegen Endergebnis korrigiert
44 regist[er]s ist Einschaltung über der Zeile
45 dahinter gestr. d[er] R-
46 dahinter gestr. d-
47 dahinter gestr. xlviij dage
48 ist Einschaltung über gestr. lxiij
49 Sinn unklar; „Grat“ kann allg. eine Kante z. B. an Gebäudedächern meinen (Grimm: DWB)
50 kleben = etwas mit klebrigen Stoffen (z. B. Lehm) beschmieren
51 dahinter gestr. Buchstabe
52 Busem: der sich nach unten erweiternde Schornstein, meist in die Küche hineinragend; trichterförmiger, mit Lehm oder Brettern umschlossener Mantel über dem Herd, mit dem der Kamin in alten Bauernhäusern beginnt, heute meist beseitigt, früher Aufbewahrungsort für zu räucherndes u. geräuchertes Fleisch. (Rhein. Wörterbuch)
53 dahinter gestr. Wort
54 ein ist Einschaltung über der Zeile
55 dahinter gestr. dy faiße
56 dahinter gestr. Buchstabe
57 zwene ist Einschaltung über der Zeile
58 gehat ist Einschaltung über der Zeile
59 g[ulden] ist Einschaltung über der Zeile


Letztes Update: 6. Dezember 2017
Ralph Jackmuth