KR Hadamar 1464

Hess. Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 190 Nr. 11320


Zeitraum: 11. März (Halbfasten) 1464 bis 24. März (Halbfasten) 1465
Abgehört: 1. Juli 1467 zu Dillenburg im Sommerhaus


Abkürzungen
fl. = Gulden — tn. = Tournosen — hlr. = Heller — jhlr. = junge Heller
Ml. = Malter — Sm. = Simmer — Se. = Sester

Pfd. = Pfund — Qu. = Quart
E = Einnahme — A = Ausgabe — G = Gewinn — V = Verlust


Es gelten:
1 fl. = 12 tn. = 216 hlr.
1 tn.= 18 hlr. oder alte hlr. (Binger hlr.)
1 jhlr.= ¾ alte hlr. (Binger hlr.)
1 Englisch = 6 hlr.
1 Ml. = 12 Sm.
1 Sm. = 4 Sester


Übersicht der Endsummen Kellerei Hadamar

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Se. Bem.
Geld E 77 9 12
Geld A 183 2 5 ½
Geld V 105 4 11 ½
Korn E 83 5 nach Vergleich 84 Ml. 1 Sm.
Korn A 27 5
Korn G 56
Weizen (verkauft) E=G 4 3
Erbsen E 0 0
Hafer E 15 8
Hafer A 30 3 1
Hafer V 14 7 1

Übersicht der Endsummen Kellerei Löhnberg

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Bem.
Geld E 17 10 8
Geld A 3
Geld G 14 10 8
Korn E 12 11
Korn A 4
Korn G 12 7
Weizen (verkauft) E=G 1 3
Hafer E 3 10
Hafer A 4
Hafer G 3 6

Übersicht der Endsummen Kellerei Hadamar und Löhnberg

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Se. Bem.
Geld 1464 V 90 6 3 ½
Geld 1463 G 23 4 6
Geld 1464 (neu) V 67 1 15 ½
Korn 1464 G 58 7
Korn 1463 G 494 7
Korn 1464 (neu) G 563 2
Weizen 1464 (verkauft) E=G [5] [6]
Erbsen 1464 0 0
Hafer 1464 V 11 1 1
Hafer 1463 G 406 11
Hafer 1464 (neu) G 395 9 3

Inhalt

I. Geldrechnung

A. Einnahmen
1. Mai- und Herbstbede
1.1 Mai- und Herbstbede: Eigenleute
2. Zinsen zu Hadamar
3. Nachtselde zu Waldernbach
4. Ungeld zu Hadamar
5. Zoll zu Hadamar
6. Verschiedene Einnahmen
7. Besthäupter

B. Ausgaben
1. Burglehen (Besoldungen der Amtleute)
2. Löhne des Kellereipersonals
3. Bewirtungen (Zehrung)
4. Baukosten
5. Botenlöhne
6. Verschiedene Ausgaben

II. Fruchtrechnung

1. Korneinnahme
2. Weizeneinnahme
3. Erbseneinnahme
4. Kornausgabe
5. Hafereinnahme
6. Haferausgabe

III. Kellerei Löhnberg

1. Geldeinnahme
2. Geldausgabe
3. Korneinnahme
4. Kornausgabe
5. Weizeneinnahme
6. Hafereinnahme
7. Haferausgabe

IV. Endabrechnung und Schlusstext

Titel: [fol. 2r*] Reche[n]schafft dez kelnerz zu Hademer von jare rc lxiiij angeand uff sondag halbfaste[n] vnd vß geand uff de[n] selbe[n] sondag jm jare lxv.


I. Geldrechnung

A. Einnahmen

1. Mai- und Herbstbede
An der Bede von den hadamarischen Leuten und den Vogtleuten hat Nassau den halben, von den isenburgischen Leuten den vierten Teil

[fol. 3r*] Jn name gelt zu Hademer fl. tn. hlr.
Mei bede
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] lude[n] zu Hademer gehorent zum halbe[n] teil 7 1 9
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] vait lude[n] zum halbe[n] teil 7 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von den Jsenb[er]g lude[n] zum ferdenteil 3 6
Su[mm]a 18 1 9
Herbst bede
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] lude[n] zu Hademer gehorent zum halbe[n] teil 6 8
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] vait lude[n] zum halbe[n] teil 7 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von Jsenb[er]g lude[n] zum ferde[n]teil 3 6
Su[mm]a 17 8
Su[mm]a su[mm]ar[um] deser sijte[n] 35 9 9

1.1 Mai- und Herbstbede: Eigenleute

[fol. 3v*] Bede der eyge[n] lude my[n]s gned[igen] junch[er]n zu mey vnd herbst fl. tn. hlr.
Jt[em] Wigantz Henne zu Else zu jglich[er] bede 1 tn. 9 hlr., macht 3
Jt[em] Wigel von Ob[er]rode zu jglich[er] bede 3 tn. macht 6
Jt[em] Giselerz soin von Burpach, wanhafftig zu Arfart, zu jglich[er] bede 1 tn., macht 2
Jt[em] Scharte[n] Dilchin zu jglich[er] bede 3 tn. macht 6
Jt[em] Scharte[n] Heing[en] zu jglich[er] bede 3 tn macht 6
Jt[em] Streme zu Lange[n]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Jt[em] Cone Heinczg[en] soin von Lange[n]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Jt[em] Hertel zu Lange[n]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Su[mm]a bede von den eyge[n] lude[n] vnd deser sijte[n] 2 5
[fol. 4r*] Bede d[er] eyge[n] lude[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n zu mey vnd herbst fl. tn. hlr.
Jt[em] Locze Kyste[n]mech[er] zu jglich[er] bede 4 tn. macht 8
Jt[em] Sipel Kyste[n]mech[er] zu jglich[er] bede 14 hlr. macht 1 10
Jt[em] Fred[er]ich zu Molnbach zu jglich[er] bede 14 hlr. macht 1 10
Jt[em] der daube Eberhart von Nukyrche[n] zu jglich[er] bede 2 tn. macht 4
Jt[em] Henne Koni[n]g zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Su[mm]a bede von de[n] eyge[n] lude[n] vnd deser sijte[n] 1 5 2

2. Zinsen zu Hadamar (von verlehntem Land)

[fol. 4v*] Zinse zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n jn dem sloiße Hademer zum halbe[n] teil na lude dez zinse buchez 11 2
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß Nesg[en] huse 1 9
Jt[em] Henne Wolff erbin von dryn placke[n] land[es], ein[er] bij Fulbech[er] hulcze, d[er] ander zum Rode, der dritte an der Halslage 3
Jt[em] vß my[n]s gned[igen] junch[er]n wingarte[n], alz he verluwe[n] ist 1
Jt[em] dez alde[n] Heincze Wolff erbin von eim stucke land[es] bij de[m] Ryßgarte[n] 1
Jt[em] von eim stucke land[es] zu Waltd[er]mach zum halbe[n] teil 1 9
Jt[em] Arnult Troist von eim stucke land[es] gelege[n] bij de[m] Ryßgarte[n] 6
Jt[em] Claeß Koiche von eim placke[n] gelege[n] uff d[er] Bache bij sim huße 9
Jt[em] han jch ein wese verluwe[n] Claeß Koiche zu Hademer, dy gelege[n] ist zu Ob[er]n Lare bij Eller 8
Su[mm]a deser sijte[n] 13 5 15
[fol. 5r*] Zinse zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] Heing[en] Smyt von de[m] garte[n] hind[er] d[er] burgk 2
Jt[em] Jacob Somer von zwein placke[n] land[es] 1
Jt[em] Cleisg[en] Symt von eim placke[n] gelege[n] uff d[er] Bache 1
Su[mm]a 4

3. Nachtselde zu Waldernbach (½ nass. Anteil)

Nachtsedel fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Waltd[er]mach zum halbe[n] teil 1 6
Su[mm]a 1 6

4. Ungeld zu Hadamar

Vngelt zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] Heincze Becker zum halbe[n] teil 1
Jt[em] Jacob der wirt 1
Jt[em] Locze[n] Heincze 6
Su[mm]a 2 6

5. Zoll zu Hadamar
Fällt am Stadtor und auf dem Jahrmarkt (½ nass. Anteil)

Zoill zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] uff Hademer jair mart zu zoill zum halbe[n] teil 2 9 7
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zu Hademer vor der porte[n] zu zoill 1 6 6
Su[mm]a 4 3 13
Su[mm]a su[mm]ar[um] deser sijte[n] 8 7 13

6. Verschiedene Einnahmen
Verkauf von Weizen, Gänsen, Ölsamen, Schaf- und Lammwolle, Hammelhäuten

[fol. 5v*] Gemeine entphange[n] gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch verkaufft funff Ml. 6 Sm. weiß, sint gefallen zu Hademer vnd zu Lainb[ur]g, y[e] daz Ml. 1 fl., macht an gelde 5 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von de[n] vait lude[n] 6 gense, dy sint vorkaufft y[e] ein gainß 1 tn., macht an gelde 6
Jt[em] Henne Eppelma[n] vor oley same[n] 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[n] schauffe[n] 3 clude 8 Pfd. wolle[n], y[e] daz clude 2 fl., macht an gelde 6 10 12
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] 2 Pfd. lamp wolle[n], y[e] ein Pfd. 1 tn., macht an gelde 2
Jt[em] vorkaufft jch ein hamelz hudt 1 6
Su[mm]a 13 8

7. Besthäupter

Beistheubder fl. tn. hlr.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von Ha[n]pel vnd sim soin zum halbe[n] teil 1 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von eim Jsenb[er]g man, waz von Winde[n], zom vird[en] teyl 10 9
Su[mm]a 2 4 9
Su[mm]a su[mm]ar[um] deser sijte[n] 16 9

[fol. 6r] Su[mm]ar[um] allez entfange[n] gelt alz hie uor geschr[ieben] ist, kompt uff 77 fl. 9 tn. 12 hlr.


B. Ausgaben

1. Burglehen (Besoldungen der Amtleute)
Verrechnet werden Bezüge folgender Amtleute: Otto von Diez, Dietrich Specht von Bubenheim, Gerhard Fole von Irmtraut, Johann Frei von Dehrn und Philipp Breder vom Hohenstein (seit 4 Jahren ausstehend)

[fol. 6v*] Vß gift gelt zu Hademer, zum erste[n] burk lene fl. tn. hlr.
Jt[em] Otte[n] von Dycze 4
Jt[em] Did[er]ich Spechte von Bube[n]heim 2
Jt[em] Gerhart Fole von Jrmtrudt 1 8
Jt[em] dem Fryhe[n] von Derne vor ampt gelt 12
Jt[em] Philips Breider von fyer jare[n] von hinderste[n]dige vnd he myr ein briff bracht von my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde 8
Su[mm]a 27 8

2. Löhne des Kellereipersonals
Turmhüter und Pförtner werden je zur Hälfte von Nassau bezahlt, auch kommt man für ihr Schuhwerk auf. Der nass. Kellner Gerhard wird dementsprechend von Nassau voll bezahlt. Zum Vergleich erhält der Diezer Kellner Peter Welker von Königstein in dieser Zeit 6 fl. Lohn, der Turmhüter 5 fl. und der Burgpförtner 1 Ml. 4 Achtel 1 Sm. Korn.

Besunder loin thornhuder vnd portener fl. tn. hlr.
Jt[em] dem thornhuder Claeß Weber vnd sim soin zum halbe[n] teil 8
Jt[em] den selbe[n] vor schuwe 2 9
Jt[em] Conrade de[m] portener zum halbe[n] teil 4 6
Jt[em] de[m] selbe[n] vor schuwe 1 9
Jt[em] Gerhart, de[m] keln[er] 8
Su[mm]a 20 10
Su[mm]a su[mm]ar[um] deser sijte[n] 48 6

3. Bewirtungen (Zehrung)

Phlipp von Bicken d. J. kam nach Hadamar und ritt weiter nach Nassau (sollte bereits 1463 verrechnet sein). Philipp vom Stein kam am 6. März 1464 abends (Dienstag vor Halbfasten) zu zweit nach Hadamar und war vorher in Siegen wegen Graf Johann IV.

Am 26. Oktober 1464 (Freitag vor Allerheiligen) kommt die Landesherrin (Maria von Loon-Heinsberg, immer nur als „gnädige Jungfrau“) mit Gefolge von Vianden nach Hadamar zum Morgenessen und bleibt bis zum 29. Oktober (Montag). Sie führen mit sich Weizen- und Roggenbrot, gebraten und gesottenes Fleisch, und Wein. Diese Wegzehrung wird zum Küchenbetrieb zugezogen und sämtliche Kosten ab Dienstag abends (23. Oktober) gerechnet. Der Kellner verrechnet weiterhin 5 Viertel Bücklinge aus Limburg — frische Fische aus Elz — Limburg und Staffel — 16 kleine und große Stockfische aus Limburg — Eier — 17 ½ Quart Butter zum Backen der Fische — 2 Pfund Senf — 3 Quart Essig aus Limburg — Käse für die Köche (Freitag und Samstag) — gutes Ochsenfleisch für Sonntag und Montag morgen, das die Köche mitgeführt hatten — 4 Hammel, die die Köche in der Küche kochten — 6 Ferkel für die Galreide1 und zum Braten, als die Landesherrin bereits am 23. Oktober (Dienstag) hätte kommen sollen — in der Küche verbrauchtes Schmelz- und Speckfleisch.

Der Kellner kauft einen byre von Henne Kelner zu Niedertiefenbach, den er halb kochen und dann in einem schwarzen Pfeffer machen lässt, als die Landesherrin bereits am 23. Oktober 1464 (Dienstag) abends nach Hadamar hätte kommen sollen. Junker Johann Frei von Dehrn war am gleichen Tag zu dritt morgens und abends da. Am Abend kamen 3 Wagen und 10 Personen, die die Ausrüstung (gereide) der Landesherrin nach Dillenburg führten und bis zum nächsten Morgen blieben. Für den gleichen Tag wurden 3 Gänse gebraten, wobei 63 Stück im gleichen Jahr gefallen waren.

Als die Landesherrin an diesem Dienstag kommen sollte, aber erst am Freitag kam, am Samstag und Sonntag da war, bis man sie wieder wegführte, verrechnet der Kellner Ausgaben für Weißbrot und den Aufenthalt des Johann Frei von Dehrn, der an diesem Dienstag auf die Landesherrin wartete, Ausgaben für Semmeln, Zwiebeln und 2 Sester Salz, Gewürze zu der Galreide und dem schwarzen Pfeffer, ferner für 3 Kerzen [?]. An dem Freitag, Samstag und Sonntag wurden in der Küche und mit den Fuhrleuten 18 Pfund Wachs an Licht verbrannt.

Als die Landesherrin am Dienstag hätte kommen sollen, kam Johann Frei von Dehrn zu dritt und die Fuhrleute abends; und am Freitag, Samstag und Sonntag, als die 3 Wagen von Dillenburg wiederkamen, wurden von der Landesherrin und ihrem Gefolge getrunken 4 Ohm 14 Viertel Wein. Hierzu schenkten die Bürger von Hadamar und Diez ihr je 1 Ohm, für den Rest berechnet der Kellner 1 fl. 6 tn. je Ohm.

Der Kellner wird angewiesen, die Herbergskosten des Junkern von Waldeck und anderer guter Männer im Gefolge der Landesherrin zu bezahlen.

Der Kellner verrechnet für den Junker von Waldeck in dessen Herberge, dem Haus des Schultheißen Heinrich [von Rodenrod], und seine Gesellschaft und wer zu ihm gekommen ist, Wein und Weißbrot und was sie sonst haben wollten.

Junker Gise [?] Engelbrecht, Junker von Waldeck, Junker von Westerburg und Johann Frei von Dehrn mit Gesellschaft trinken im Haus von Jakob dem Wirt 4 Quart Wein.

Im Haus der Jungfrau Anna waren Hilger von Langenau, Heinrich von Nassau und Friedrich vom Stein mit ihren Knechten und hinzu gekommener Gesellschaft und tranken 25 Quart Wein.

Als die Landesherrin am Dienstag gegen Abend hätte kommen sollen, aber nicht kam, hielt der Kellner die Galreide und das Gebratene zum größten Teil vor und gab es dann den Köchen, als die Landesherrin (freitags) kam.

Als die Landesherrin zu Hadamar war, bezahlt der Kellner dem Bäcker das Backen von 4 Ml. Brot.

Als die 3 Wagen die Ausrüstung (gereide) der Landesherrin vom Rhein nach Dillenburg trugen, waren sie eine Nacht zu Hadamar. Als sie dann weiter nach Dillenburg fuhren, waren sie die nächste Nacht zu Elsoff, da sie nicht weiter kamen, und hatten beim Wirt 1 Ml. 6 Sm. Hafer Fütterung für die Pferde. Der Kellner verrechnet weiterhin Ausgaben für Heu und Zehrung.

Als Gerhard, der Hadamarer Kellner der Landesherrin seinen Wagen und Pferde geliehen hat, als diese von Hadamar nach Dillenburg fuhr, da begegnet ihr Wagen unterwegs dem Wagen von Gerhard, als dieser umkehrt [Sinn unklar]. Die Knechte hatten 1 tn. Zehrung und die Pferde 1 tn. an Heu nachts zu Elsoff.

Als Graf Johann IV. am 10. November 1464 (Vorabend zum Martinstag) zur Essenszeit nach Hadamar hätte kommen sollen, hatte der Kellner für den Abend und den Morgen frische Fische aus Limburg und Elz gestellt, wie es Johann Frei von Dehrn kundig ist, der die Fische sah. Weiter verrechnet er: 7 Stockfische — 3 Viertel zu Limburg gekaufte Bücklinge — 30 [?] Geißen für den Abend und den Morgen, wobei einige im Gefolge von Graf Johann IV. kein Fisch aßen — Eier für den 10. und 11. November — 2 Quart Butter, um die Fische am 10. Nov. abends und 11. Nov. morgens darin zu backen — Birnen zu Limburg — Käse — 1 Pfund Senf — Zwiebeln. Am 10, 11. und 12. Nov. morgens werden 2 Ohm 5 Viertel Wein getrunken, wobei die Hadamarer Bürger 1 fl. am Preis dem Landesherrn schenken.

Weiterhin wird verbraucht: ein Hammel zum braten — am 11. Nov. morgens und abends und am 12. Nov. (Montag) morgens, Johann Frei von Dehrn aß am 11. und 12. Nov. und Graf Johann IV. war zu dritt, mit Gerhard von Waldmannshausen und Heincken vom Loe, die Köche nahmen das Hammelfleisch aus dem Sulper2 — am 11. Nov. morgens und abends und am 12. Nov. (Montag) morgens grünes (frisches) Rindfleisch. Der Kellner kauft 2 Ferkel zum braten, einen halben byre, den er in schwarzen Pfeffer tut, Semmeln, Weißbrot und verrechnet 6 Pfund Wachs für Licht am 10. und 11. November.

Die Ehefrau des Hofmeisters und die Ehefrau des Schultheißen von Bredale (Breda ?) kamen nach Hadamar und blieben 2 Nächte. Sie hatten 4 Knechte, 3 beim Wagen und einen, der einen Habicht trug; sie aßen eine Mahlzeit zu Hadamar. Als die Jungfrauen wegzogen, gab der Kellner ihnen Fleisch, Brot und Wein mit auf den Wagen.

Konrad von Bicken und Philipp von Bicken d. J. kamen nach Hadamar, von wo Konrad nach Frankfurt ritt und Philipp zum Herrn von Trier reiten sollte. Sie hatten 7 Pferde und 1 Knecht blieb mit 1 Pferd in Hadamar bis zum 4. Tag, als Konrad wieder von Frankfurt kam. Ein Knabe kam mit dem Hengst von Graf Johann IV. und der in Tal-Ehrenbreitstein (Moln) stehen blieb, für 2 Nächte nach Hadamar. Ein Bote von Graf Johann IV. aus Vianden kam zu zweit nach Hadamar und blieb eine Nacht, beide aßen abends und morgens.

Trunpet, der viermal in Hadamar war, als er von Vianden nach Dillenburg und von dort wieder nach Vianden ritt (eine Strecke von über 250 km), als er zwei Blaufüße (eine Falkenart) mitbrachte, ritt zum „Junkern von Nassau“, einem Schwager von Graf Johann IV.

Der Bote von Philipp von Bicken war viermal in Hadamar und ritt zum Herrn von Trier und nach Nassau.

Am 21. Januar 1465 (2. Montag nach dem 18. Tag (nach Weihnachten)) kamen Johann Frei von Dehrn, Werner Köth von Wanscheid und der Pastor von Haiger von Dillenburg nach Hadamar geritten, der Arzt Peter kam von Mainz und Trunpet vom „Junkern von Nassau“, einem Schwager von Graf Johann IV. Sie blieben eine Nacht in Hadamar und hatten Drei oder Vier zu Gesellschaft geladen.

Graf Johann IV. kam am 10. März 1465 nach Hadamar und ritt am anderen Morgen wieder weg. Der Kellner verrechnet 5 Quart Wein und 5 Bücklinge. Dann kam Graf Johann IV. von Koblenz wieder nach Hadamar. Der Kellner ließ ein bulgin (Diminutiv von Bulle ?) von Limburg holen, der 13 Pfund wog, das Pfund zu 6 hlr.

Am 18. März 1465 (Montag vor Halbfasten) kam Hermann vom Loe abends nach Hadamar und Heiderich am 19.03.1465 (Dienstag danach) mittags von Dillenburg. Als er (Heiderich ?) auf dem Pferd des Kellners nach Nassau ritt, ließ er seins zu Hadamar stehen, bis er und Meister Dietrich am 21.03.1465 (Donnerstag) wiederkamen. Beide hatten jeder 2 Mahlzeiten. Der Pastor von Haiger kam am selben Donnerstag gegen Abend zu zweit.

Am 19.03.1465 (Dienstag vor Halbfasten) war …gane, der Waidmann, eine Nacht zu Hadamar und der Kellner lieh ihm einen Knecht, der ihn zu den Hunden führt.

Als Graf Johann IV. nach Koblenz und von dort wieder nach Hadamar ritt, wurden 7 Pfund Wachs an Licht verbrannt.

[fol. 7r*] Vß gift gelt, alz zu Hademer vorczert ist von my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde fl. tn. hlr. jhlr.
Jt[em] quame junch[e]r Philips von Bicke[n] der ju[n]ge gein Hademer vnd reyt forter gein Nassauw zu hude[n] [?]; vnd aße zwei vmcze zu rechte[m] eßen vnd aße[n] keyse vnd broit vor de[m] eßen; vnd solde vor rechent sin jn de[m] jare [14]63 vnd wart da vorczert myt siner geselschafft an ein vnd and[er]n 1 5
Jt[em] quame junch[e]r Philips von Steine gein Hademer vnd waz zu Sege[n] gewest uff dinstag vor halbfast[en] uff de[n] anbent [06.03.1464] salb ander von my[n]s gned[igen] junch[er]n wege[n], da wart vorczert 1 12
Jt[em] quam my[m] gned[ige] ju[n]gfrau[en] von Vyande[n]3 uff fritag vor aller heilige[n] dag [26.10.1464] myt jre[n] gnade[n] frunde zum morge[n] eße[n] vnd bleib zu Hademer biß uff de[n] ma[n]tag [29.10.1464]; vnd forte[n] myt jn wyß vnd rocke[n] broit, fleiße gebrade[n] vnd gesode[n] vnd wine, alz jre gnade vnd[er] wege zern wollen, uff dy zijt jn der koiche[n] vorczert wart, vnd hait jre[n] gnade[n] alle kost uff dinstdag gein de[n] anbent gestalt vnd waz allez reide
Jt[em] jn dy koiche[n] zum erste[n] funff fertel bocking[en], der jch zu Limpb[er]g hole[n], galt daz hundert 9 hlr., macht an gelde 13 7
Jt[em] hain jch zu Else, Limpb[er]g vnd Staffel gegebe[n] vmb[e] grunde fyße zum selbe[n] male 4 3 9 (alt)
Su[mm]a deser sijte[n] 6 9 7 ½ (alt)4
[fol. 7v*] Vß gift gelt, alz vorczert ist, da my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre gnade frunde zu Hademer gewest sin fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch laiße[n] holen 16 stackfyße clein vnd große zu Limpb[er]g zum selbe[n] male, mache[n] an gelde 2 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer zum selbe[n] male, macht an gelde 14 3
Jt[em] gab jch vmb[e] 17 ½ Qu. butt[er]n zum selbe[n] male, macht an gelde, alz sy dy fyße buch[en] 2
Jt[em] vmb[e] zwei Pfd. seinffe 1 2
Jt[em] gab jch vmb[e] dry Qu.5 eßyg, der jch holen zu Limpb[er]g zum selbe[n] male 1 12
Jt[em] gab jch de[n] koiche[n] vmb[e] keyse, uff fritag vnd samßtag gegebe[n] zum selbe[n] male 2
Jt[em] haint dy koiche vff sondag vnd vff de[n] ma[n]tag zu morge[n]6 myt yn gefort, alz sy selber genome[n] hant von gude[n] osse[n] fleiße, macht an gelde 3 6
Jt[em] hant dy koiche gekoicht jn de[n] koiche[n] fyer heymelz rump, koste[n] 1 4
Jt[em] hain jch sees ferckeln gekaufft jn dy galreide vnd zu brade[n], alz my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] uff de[n] dinstag kome[n] solde sin vnd waz allez gar, kosten 6
Jt[em] hat ma[n] vordan jn d[er] koiche[n] an smelczfleiß vnd an specke fleiße zum selbe[n] male, kost 1 4
Su[mm]a deser sijte[n] 12 4 8
[fol. 8r*] Vß gift gelt, alz vorczert ist, da my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre gnade frunde zu Hademer gewest sin fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch vmb[e] Henne Keln[er] zu Nid[er]n Diffe[n]bach ein byre gekaufft vor 9 tn., de[n] hat jch halb gesoden vnd hain jn jn eine[n] swarcze[n] peffer gemacht, alz my[n] gned[ige] jungffrau[en] uff dinstag solde sin kome[n] gein Hademer gein de[n] abent, so hat jch my[n] junch[er]n de[n] Fryhe[n] salb dritte[n] dez morgez vnd dez anbentz vnd quame[n] dry wane uff de[n] selbe[n] dag salb zinthe[n] vnd ware[n] auch dez anbentz vnd dez morgez, alz sy myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] jre gereide gein Dilnb[er]g forte[n], kost d[er] halb byre 4 9
Jt[em] hain jch dry geinse gebrade[n], alz my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] uff de[n] dinstag solde kome[n] sin gein Hademer vnd solde[n] sin gefallen jn de[m] jare 63
Jt[em] alz my[n] gned[ige] jungffrau[en] solde kome[n] gein Hademer uff de[n] dinstag vnd quame uff de[n] fritag, samßtag vnd sondag vnd myr jre enweck forte[n], gab jch vmb[e] wyß broit vnd my[n] junch[er]n der Fryhe uff de[n] dinstag myn[er] gned[igen] jungffrau[en] wart 1 1
Jt[em] hab jch zum de[n] selbe[n] male vmb[e] semeln 2 16
Jt[em] gab jch vmb[e] zwebeln 1
Jt[em] gab jch vmb[e] zwein sest[er] salcze 2
Jt[em] hain jch an worcze[n] vordan zu d[er] galreide vnd de[n] swarcze[n] peffer, de[n] jch mache[n] uff de[n] dinstag, macht an gelde 4
Jt[em] gab jch vmb[e] dry karce[n] [?] zum selbe[n] male, koste[n] 12
Su[mm]a deser sijte[n] 2 4 1
[fol. 8v*] Vß gift gelt, alz vorczert ist, da my[n] gned[ige] jungffrau[en] vnd jre gnade frunde zu Hademer gewest sin fl. tn. hlr.
Jt[em] hat man vff de[n] dinstag, alz my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] solde kome[n] gein Hademer uff de[n] anbent jn der koichen vnd myt de[n] fore lude[n] vnd vff fritag, samßtag vnd sondag an lychte[n] vorbrant 18 Pfd., y[e] daz Pfd. 12 hlr., macht an gelde 1
Jt[em] alz my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] solde sin kome[n] vff dinstag, also qua[m] my[n] junch[e]r der Fryhe salb dritte[n] vnd dy fore lude den anbe[n]t; vnd my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre frunde gedru[n]cke[n] hant uff fritag, samßtag vnd sondag vnd my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] myt jre fort vnd dy dry wane wed[er] von Dilnb[er]g quama[n], wart gedru[n]cke[n] an wine 4 Ohm vnd 14 Viertel. Dez schenckte[n] dy burg[er] von Hademer myn[er] ju[n]gffrau[en] ein ame vnd dy burg[er] von Dycze myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] ein ame[n], lyße jch myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] dy ame vor 1 fl. 6 tn., macht an gelde 3 10 14
Jt[em] wart jch bescheid[en], waz my[n] junch[e]r von Waldeck vnd and[er] gude man, dy myt myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] zu Hademer ware[n], waz sy vorczerte[n] jn jre herburge, solde jch beczale[n].
Jt[em] hait my[n] junch[e]r von Waldeck jn siner herburge jn Heinrich dez schultiße[n] huß7 vordan vnd sin geselschafft vnd we[r] zu jm kome[n] ist, an wine vnd wiße broit, ein vnd ander, wez sy gehat wolde[n], macht an gelde 11 12
Jt[em] waz my[n] gned[iger] junch[e]r G…se Engelbricht, my[n] junch[e]r von Waldeck, my[n] junch[e]r von West[er]b[er]g, my[n] ju[n]gh[e]r der Fryhe myt and[er] geselschafft jn Jacob huß dez wircz, 4 Qu., dy Qu. 6 hlr., macht an gelde 1 6
Su[mm]a deser sijte[n] 5 11 14
[fol. 9r*] Vß gift gelt8, alz vorczert ist, da my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] vnd jre gnade frunde zu Hademer gewest sin fl. tn. hlr.
Jt[em] sint gewest jn ju[n]gffrau[en] Anna[m] huße ju[n]ch[e]r Hilgar von Lange[n]auw, ju[n]ch[e]r Heinrich von Naussauw, ju[n]ch[e]r Fred[er]ich von de[m] Steine myt jre[n] knechte[n] vnd geselschafft zu jn kome[n] sint, hant gedru[n]cke[n] an wine 25 Qu. vnd galt dy Qu. 6 hlr. vnd hatte[n] eine[n] thor[nes] an wise brode, macht an gelde 9 6
Jt[em] alz my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] solde uff dinstag gein den anbent9 kome[n] solde sin vnd nyt en quam, also hilde jch dy galreide jancze vnd reinde vnd daz gebrait meisteil vnd leberte[n] daz de[n] koiche[n], als my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] kome[n] waz
Jt[em] alz my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] zu Hademer waz, da galt jch de[m] becker von 4 Ml. broitz zu backe[n] 2
Jt[em] alz myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] dry wane jre gnade gereide von Ryne gein Dilnb[er]g druhe[n], ware[n] ein nacht zu Hademer, alz sy zu Dilnb[er] fore[n] vnd dy and[er] nacht zu10 Elschoff[en] vnd konde[n] nyt forter kome[n], hatte[n] sy ein Ml. hab[er]n 6 Sm. an de[n], kost an gelde 1 3
Jt[em]11 hatten dy fore lude zum selbe[n] male an hauwe an de[n] selbe[n] wirt, macht an gelde 3 14
Jt[em] vorczerte[n] dy selbe[n] fore lude zum selbe[n] male 5
Jt[em] alz Gerhart d[er] keln[er] myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] sin12 wane vnd pherde geluwe[n] hat, alz ir gnade von Hademer gein Dilnb[er]g fore, also begeint myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] wane vnderwege[n], also alz Gerhart dez kelnerz wane13 vmb[e] keret14, also vorzerte[n] dy knecht 1 tn. vnd dy pherde 1 tn. an hauwe zu Elschoff dy nacht15, macht 2
Su[mm]a deser sijte[n] 3 1 116
[fol. 9v*] Vß gift gelt, alz vorczert ist word[en], da my[n]17 gned[iger] ju[n]gh[e]r18 vnd sine19 diner gein Hademer quame[n] fl. tn. hlr.
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r gein Hademer solde sin kome[n] uff sent[e] Mert[en] dag anbent20 zu eßen zijt, da hait jch gein den anbent vnd de[n] morge[n] grundefyße gestailt21 zu Limpb[er]g vnd Else vnd ist kondig my[m] junch[er]n de[m] Fryhe[n], d[e]r dy fyße sach, vor 2 3
Jt[em] gab jch zum selbe[n] male vmb[e] sebe[n] staickfyße 1
Jt[em] gab jch vmb[e] 3 fertel bucking[en], kaufft jch22 zu Limpb[er]g, der word[en] 30 [?] geiße[n] uff sent[e] Mert[en] anbent vnd dez morgez vnd ware[n] myt my[m] gned[igen] junch[er]n, endeil aßen kein fleiße[n] uff sent[e] Merte[n] dag, koste[n] 2 13
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer zum selbe[n] male uff sent[e] Mert[en] anbent vnd uf sent[e] Mert[en] dag23 2
Jt[em] gab jch vmb[e] zwa Qu. butt[er]n vnd ist vordan worde[n] uff sent[e] Mert[en] anbent vnd morgez fyße dar jn zu backe[n]24 2 9
Jt[em] gab jch zum selbe[n] male vmb[e] biren zu Limpb[er]g 1
Jt[em] vmb[e] keße zum selbe[n] male 1
Jt[em] vmb[e] ein Pfd. seinffe zum selbe[n] male 9
Jt[em] vmb[e] zwebeln zum selbe[n] male 1
Jt[em] ist gedru[n]cke[n] vnd vordain uff sent[e] Mert[en] anbent vnd uff sent[e] Mert[en] dag vnd de[n] mantag zu morge[n] zum selbe[n] male 2 Ohm 5 Viertel. Dez hant dy burg[er] 1 fl. wins geschenckt my[m] gned[igen] junch[er]n, macht an gelde 2 3 17
Su[mm]a deser sijte[n] 6 5 12
[fol. 10r*] Vß gift gelt, alz vorzert ist, alz my[n] gned[iger] junch[e]r uff sent[e] Mert[en] dag gein de[n] anbent eßen vnd de[n] ma[n]tag zu morge[n] gein Hademer quame[n] fl. tn. hlr.
Jt[em] ist vordain word[en] ein hamel zu25 brade[n], galt 5 9
Jt[em] ist vordain word[en] uff sent[e] Mert[en] dag dez morgez vnd dez anbentz vnd vff de[n] ma[n]tag zu morge[n] vnd my[n] junch[e]r der Fryhe aße uff de[n] ma[n]tag zu morge[n] sent[e] Mert[en] dag vnd wart my[n]s gned[igen] junch[er]n salb dryt, Gerhart von Waltma[n]shuse[n] vnd Heincken vom Loe vnd dy koiche name[n] heymeln fleiße vß de[m] sulper, koist 11
Jt[em] ist vordain word[en] uff sent[e] Mert[en] dag dez morgez vnd dez anbentz vnd vff de[n] ma[n]tag zu morge[n] an gru[n]de rintfleiße zum selbe[n] male 1 6
Jt[em] kaufft jch zur selbe[n] zijt zwei ferckeln zu brade[n], koste[n] 2
Jt[em] gab jch vmb[e] ein halbe[n] byre zur selbe[n] zijt, hat jch jn eim swarcze[n] peffer, kost 4 9
Jt[em] vmb[e] semeln zum selbe[n] male 1
Jt[em] vmb[e] wyße broit zum selbe[n] male 3
Jt[em] vmb[e] lychte uff sent[e] Mert[en] anbent vnd vff de[n] dag 6 Pfd. lychte, daz Pfd. 12 hlr., koste[n] 4
Su[mm]a deser sijte[n] 4 1
[fol. 10v*] Vß gift gelt, alz vorczert ist fl. tn. hlr.
Jt[em] qua[m] dez hobmeist[er]z hußffrau[en] vnd dez schultiße[n] hußffrau[en] von26 Bredale gein Hademer vnd ware[n] zwa nacht vnd hatte[n] fyer knecht[e] vnd hatte[n] dry knecht[e] bij de[m] wane, d[er] ander drucke27 ein habich vnd aße[n] ein male zijt zu Hademer. Da dy ju[n]gffrau[en] enweck zoge[n], da gab jch yn fleyße, broit vnd wine uff de[n] wane, ist zu same[n] vordain word[en] an ein vnd and[er] 9
Jt[em] qua[m] junch[e]r Conraidt von Bicke[n] vnd junch[e]r Philips von Bicke[n] d[er] ju[n]ge, vnd junch[e]r Conraidt gein Franckfort reyt vnd junch[e]r Philips von Bicke[n] zu my[m] h[e]rn von Tryre solde ryde[n] vnd hatte[n] 7 pherde vnd ein knecht myt eim pherde bleib zu Hademer vnd hainck an ferde[n] dag, biß daz junch[e]r Conraidt wed[er] von Fra[n]ckfort quam, vnd ist zu same[n] vordain word[en] 10
Jt[em] qua[m] ein knabe myt my[n]s gned[igen] junch[er]n heynste gein Hademer vnd waz bleuen stein zu Moln vnd waz zwa nacht zu Hademer, da wart vorczert 1 9
Jt[em] qua[m] my[n]s gned[igen] junch[er]n bode, der zu Vyande[n] ist, salb zweite vnd waz ein nacht zu nacht zu Hademer vnd aße[n] dez anbentz vnd dez morgez, vorczerte[n] 1 12
Su[mm]a deser sijte[n] 1 10 3
[fol. 11r*] Vß gift gelt, alz vorczert ist fl. tn. hlr.
Jt[em] ist Tru[n]pet zu fyer male zu Hademer gewest, alz her von Viande[n] reyt gein Dilnb[er]g vnd von Dilnb[er]g wed[er] gein Vyande[n], alz her dy zwene blafuße myt ym bracht, vnd zwer reyt zu my[m] junch[er]n von Nassauw, my[n]s gned[igen] junch[er]n swag[er], vorczert her 5
Jt[em] ist junch[e]r Philips von Bicke[n] bode fyer male zu Hademer gewest vnd reyt zu my[m] h[e]rn von Tryre vnd gein Nassauw, da vorczert her 2
Jt[em] qua[m] my[n] junch[e]r der Fryhe, junch[e]r Wernher Kothe vnd d[er] pasto[r]e von Heyher gein Hademer von Dilnb[er]g gerede[n] vnd meist[er] Peter d[er] arcze von Mencze gein Hademer vnd Tru[n]pet qua[m] von my[m] junch[er]n von Naussauw, my[n]s gned[igen] junch[er]n swag[er], vnd ware[n] ein nacht zu Hademer vnd waz dez zweite[n] ma[n]tag[en] nach de[m] eyczhe[n]de[n]dag [21.01.1465], da wart vorczert an ein vnd ander vnd hatte[n] geselschafft gelade dry ader fyer 10
Su[mm]a deser sijte[n] 1 5
[fol. 11v*] Vß gift gelt, alz vorczert ist fl. tn. hlr.
Jt[em] qua[m] my[m] gned[iger] junch[e]r gein Hademer dez zinthe[n] dag jm Mercze, da wart vorczert zu same[n] an gelde 5 5 2
Jt[em] dez morgez, alz my[n] gned[iger] junch[e]r enweck reyt, da wart gedru[n]cke[n] 5 Qu. wins vnd funff buckel heyring[en], macht an gelde 1 12
Jt[em] als my[n] gned[iger] junch[e]r von Kobelencz weder gein Hademer qua[m], da wart vorczert, macht 4 5 12
Jt[em] det jch eine[n] bulgin holen zu Limpb[er]g, der weigk 13 Pfd., y[e] ein Pfd. 6 hlr., macht an gelde 4 6
Jt[em] qua[m] H[er]ma[n] vom Loe uff de[n] ma[n]tag vor halb faste[n] [20.03.1465] gein de[n] anbent gein Hademer vnd Heyderich von Dilnb[er]g uff de[n] dinstag dar nach [21.03.1465] zu myttage, alz her zu Naussauw zu reyt uff my[m] pherde vnd lyße sin phert zu Hademer stein, biß her vnd meist[er] Did[er]ich weder quame[n] uff de[n] dornstag [23.03.1465], vnd hatte[n] zwa male zijt jre jglich[er], vnd d[er] pasto[r]e von Heyher qua[m] uff de[n] selbe[n] dornstag gein de[n] anbent salb zweite vnd ist uff dy selbe zijt zu hauff vorczert word[en] 7 12
Jt[em] waz …gane, d[er] waydma[n] ein nacht zu Hademer vnd lenet ym eine[n] knecht dez morgez, der jn zu de[n] hunde[n] fort uff dinstag vor halb faste[n] [21.03.1465], vorczert 12
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r gein Kobelencz reyt vnd weder von Kobelencz gein Hademer, da wart an lychte vorbrant 7 Pfd., y[e] ein Pfd. 12 hlr., macht 4 12
Su[mm]a deser sijte[n] 11 5 14

4. Baukosten
Albern und sein Sohn arbeiten 11 Tage in der Burg und stehen in der Kost des Kellners. Sie setzen Steinwege in der Burg, zwei Öfen in der großen und kleinen Stube, machen drei neue Bänke in das Stübchen und einen Tresor28 auf den Saal. Das Tor zwischen „meinem Herrn“ (von Katzenelnbogen ?) und Graf Johann IV. schenkten sie dem Grafen (das Baumaterial wird bei den Verschiedenen Ausgaben verrechnet) — Zwei Knechte in der Kost des Kellners fegten (reinigten) die Wiese und schnitten (stuppten) die Hecken.

[fol. 12r*] Vs gift gelt besunder loin zum buwe fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch Albern vnd sin soin gehait jn d[er] burgk jre jglichin eylff tage jn myn[er] kost vnd saste[n] dy steine weck jn der burgk vnd saste[n] zwein obe[n] jn dy clein stobe vnd jn dy große stobe vnd machte[n] dry nuw bencke jn daz stobg[en] vnd eine[n] trosore uff de[n] saile vnd daz dore zusche[n] my[m] h[e]rn vnd my[m] gned[igen] junch[er]n schenckte[n] sy my[m] gned[igen] junch[er]n eine[n] dag, y[e] de[n] dag 1 tn., macht an gelde 1 8
Jt[em] hain jch zwein knecht gehat jn myn[er] kost vnd fegeite[n] dy wese vnd stuppte[n] dy hege[n], macht 1
Su[mm]a 1 9

5. Botenlöhne
Der Bote Arnult Troist: nach Ems gesandt, als er die Hunde von Graf Johann IV. wieder nach Dillenburg führen sollte — am 17.03.1465 mit Briefen, die Peter Welker (Diezer Kellner) brachte, zu Wilhelm Schönborn und Herrn Daniel (von Mudersbach) — am Sonntag vor der Fronfasten mit Briefen nach Hahnstätten zu Wilhelm Schönborn und Wilderich von Walderdorff — am 22.03.1465 mit Briefen nach Arnstein zu Philipp vom Stein, nach Bubenheim zu Junker Friederich, nach Hahnstätten zu Wilhelm Schönborn und nach Limburg zu Herrn Daniel (von Mudersbach) — am 19.03.1465 um das Gepäck von Graf Johann IV. zu holen, Reingen brachte einen Brief — Der Bote Fulbechz Diderich am 19.03.1464 mit Briefen nach Limburg zu Herrn Daniel (von Mudersbach) und nach Hahnstätten zu Wilhelm Schönborn — Der Bote Claisen nach Dillenburg mit einem Habicht

Vs gift bode[n] loin fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch Arnult Troist vnd sant yn gein Emcze, alz her my[n]s gned[igen] junch[er]n hunde wed[er] gein Dilnb[er]g hyße fore[n] 2
Jt[em] sant jch Arnult de[n] bode[n], bracht Peder Welcker ju[n]gh[e]r Wilhelm Schonb[er]n vnd h[e]rn Daniel briff[en] uff sondag vor halb faste[n] 1
Jt[em] sant jch Arnult de[n] bode[n] gein Hoinstede[n] zu ju[n]gh[e]r Wilhelm Schonb[er]n vnd ju[n]gh[e]r Wilderich von Wald[er]dorff myt briff[en] uff sondag vor d[er] fronfaste[n] 2
Su[mm]a 5
Su[mm]a su[mm]ar[um] deser sijte[n] 2 2
[fol. 12v*] Jt[em] sant jch Arnult de[n] bode[n] gein Arnstein zu jungh[e]r Philips vom Steine vnd gein Bube[n]heim zu jungh[er]n Fred[er]ich, gein Hoinstede[n] zu junch[e]r Wilhelm Schonb[er]n, gein Limpb[er]g zu h[e]rn Daniel myt briff[en] uff fritag vor halb faste[n] 2 9
Jt[em] sant jch Fulbechz Did[er]ich de[n] bode[n] gein Limpb[er]g zu h[e]rn Daniel , gein Hoinstede[n] zu junch[e]r Wilhelm Schonb[er]n myt briff[en] uff dinstag[en] vor halbfaste[n] 1
Jt[em] sant jch Claisen de[n] bode[n] gein Dilnb[er]g myt ein habich, zu loin 2
Jt[em] sant jch Arnult de[n] bode[n] uff dinstag[en] vor halbfaste[n] vnd bracht Reing[en] ein briff vnd my[n]s junch[er]n gnade gepeck zu holen 1 9
Su[mm]a 7

6. Verschiedene Ausgaben
Ein Knecht 6 Tage in der Korn- und Weizenernte, in der Kost des Kellners (½ nass. Anteil) — einen Knecht 2 Tage in der Haferernte, in der Kost des Kellners (½ nass. Anteil) — 2 Knechte 4 Tage, um Korn, Weizen und Hafer zu dreschen, in der Kost des Kellners (½ nass. Anteil) — Beim Mähen der Wiese, Heu machen und einführen Ausgaben für Eier und Käse, 4 Quart Wein — 3 Sester (Leck-)salz für die Schafe von Graf Johann IV. — Ausgaben für Wein bei der Schafschur — an Werner Köth von Wanscheid für eine von diesem an Graf Johann IV. entlehnte Wiese zu Steinefrenz 6 fl. (½ nass. Anteil) — Ausgaben für Papier — Der Kellner kauft 68 Ml. Kalk zu Oberzeuzheim, da Graf Johann IV. in Nassau anfangen wollte zu bauen — Als man den Kalk 12 Tage und Nächte zu Oberzeuzheim brannte (durch Frondienst), verrechnet er Ausgaben für Fleisch, Butter, Eier, Käse und Wein — 2 Knechte, die sich auf das Steinbrechen verstanden, brachen 11 Tage lang Steine zum Kalk, der Kellner stellt weitere Knechte in Dienst, die diesen halfen, die 2 Knechte schenken Graf Johann IV. 1 tn. an ihrem Lohn — der Kellner kauft 6 Tannen zu den bei den Baukosten bereits erwähnten Bänken im Stübchen, den Tresor und das Tor zwischen „meinem Herrn“ und Graf Johann IV. — 4 große Gehenke (Aufhängevorrichtungen) und Krappen (Haken) dazu und 2 Gehenke an die Tür an dem großen Tor zwischen „meinem Herrn“ und Graf Johann IV. — Nägel zu den Bänken, zum Tor und dem Tresor — 50 Kacheln zu den Öfen in der großen und kleinen Stube, 2 Kacheln zu 5 hlr. — Der Rentmeister von Dillenburg lässt 4 Brandreitel (dicke eiserne Stäbe) für Graf Johann IV. machen, 2 in die 2 Öfen und 2 auf den Saal, da Graf Johann IV. keine dort hat — der Kellner kauft 2 Schlüssel, einen zum Saal, den andern zum Marstall.

Am 24. Juli 1464 (Vorabend vor dem Jakobstag) kamen die Amtleute von Graf Johann IV. zum Morgenessen nach Westerburg und zwar Philipp von Bicken der Alte und Johann Frei von Dehrn, und hatten 12 Pferde. Der Hadamarer Kellner ritt schon am 22. Juli (Sonntag vor dem Jakobstag) nach Westerburg, bestellt die Herberge und die Köche, und war dort bis zum 29. Juli (Sonntag nach dem Jakobstag). Viel Gesellschaft kam zu den Amtleuten in die Herberge, wie es Philipp von Bicken und Johann Frei von Dehrn kundig ist. Der Kellner verrechnet die Ausgaben für Leute und Pferde zu Westerburg.

Philipp von Bicken ritt am 1. August 1464 (Mittwoch nach dem Jakobstag) mit 7 Pferden nach Hachenburg, als man zu Mittag aß und kam am 3. August 1464 (Freitag nach dem Jakobstag) morgens zur Essenszeit wieder nach Westerburg und blieb bis zum 4. August (Sonnabend) nach Mittag, als man gegessen hatte. Der Kellner verrechnet die Ausgaben für Leute und Pferde zu Hachenburg.

Der Kellner sendet am 03.08.1464 (auf den Freitag) nachts einen Boten nach Hachenburg auf Geheiß von Philipp von Bicken.

Der Kellner schickt dem Diezer Kellner Peter Welker an Weihnachten 1464 (in den christheiligen Tagen) 33 fl. wegen Graf Johann IV. nach Diez.

Der Kellner kauft zu Limburg auf Geheiß des Johann Frei von Dehrn 5 Viertel Tuch, halb braun und rot, und ließ sich und dem Johann Frei von Dehrn zwei Gugeln machen, wie die Sommerkleider von Graf Johann IV. waren, die Elle zu 1 fl. — Er kauft 3 große Fässer, um den Kalk von Zeuzheim nach Nassau zu führen, 1 Fass zu 5 tn. — Der Kellner hatte den Bender Albern zu zweit einen Tag in seiner Kost, als dieser 4 Fässer band und aufschnitt, um den Kalk hinein zu tun; eines der Fässer war dem Diezer Kellner Peter Welker, der dieses zu Hadamar liegen hatte; den Bendern gab er jedem 1 tn. pro Tag — Der Kellner kauft ein Haferachtel, ein Kornachtel, ein Hafersimmer und ein Kornsester, denn die alten (Maße) taugten nicht mehr — Als Graf Johann IV. von Koblenz nach Hadamar kam und weiter nach Dillenburg ritt, schlug Wilhelm ein neues Eisen auf und der Marställer zu Ellar. — Als Graf Johann IV. dreimal zu Hadamar war, ließ der Kellner 2 Ml. 6 Sm. backen und gab dem Bäcker seinen Lohn, auch wurden dabei in der Küche und im Backhaus 1 Sester Salz verbraucht — Der Kellner hat Graf Johann IV. 8 Schützen aus dem Ellarer Land nach Konßdorff gesandt

Gemeyne vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch ein knecht gehat jn de[n] kor[n] vnd weiß erren 6 dage, y[e] de[n] dag 1 tn., my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, macht an gelde 6
Jt[em] hain jch ein knecht gehat jn de[n] haber erren zwein dage jn myn[er] koste, y[e] de[n] dag 15 hlr., my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, macht an gelde 1 12
Jt[em] hain jch zwein knecht gehat, daz kor[n], weiß vnd haber zu dreißen jn myn[er] koste, my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, fyer dage, y[e] de[n] dag 9 hlr., macht an gelde 4
Su[mm]a 11 12
Su[mm]a su[mm]ar[um] deser sijte[n] 1 6 12
[fol. 13r*] Gemeyne vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch vmb[e] eyer vnd keyse, alz jch my[m] gned[igen] junch[er]n dy wese det m[e]yn 1 9
Jt[em] alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n wese det meyn, hauw machte[n] vnd jn forte[n] wart gedru[n]cke[n] 4 Qu., dy Qu. 8 hlr., macht an gelde 1 14
Jt[em] gab jch vmb[e] 3 Sester salcze, my[n]s gned[igen] ju[n]gh[er]n schauffe[n] zu mey vnd herbst, macht an gelde 3 6
Jt[em] alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n schauff det wesse[n] scherre[n] vnd an wine gedru[n]cke[n], kost 3 9
Jt[em] gab jch junch[er]n Wernh[er] Kothe[n] vß der wese[n] zu Frencze, alz jch sy entlent hain, my[m] gned[igen] ju[n]gh[er]n halb 6
Jt[em] hain jch gegebe[n] vmb[e] zwei bucherz papierz 2
Jt[em] hain jch gekaufft zu Ob[er]n Zusche[m] 68 Ml. kalck, alz my[n] gned[iger] ju[n]gh[e]r an solde hebe[n] zu buwe[n] zu Nassauw, macht 8 Ml. vor 1 fl. vnd zwei jn de[n] kauff, macht an gelde 7
Jt[em] alz jch my[m] gned[igen] junch[er]n den kalck det brun zu Ob[er]n Zusche[m], da wart vorczert an fleiße, butt[er], eyer vnd keise vnd wine, det jß myt de[n] dinste jm lande vnd brant 12 dag29 vnd nacht, jst zu same[n] 3 8
Su[mm]a deser sijte[n] 17 8 2
[fol. 13v*] Gemeyne vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] brache[n] zwein knechte steine zum kalck eylff dage jn jre kost, dy sich dez steine breche[n] v[er]stunde[n] vnd stalt jn dinste knecht dar zu, dy jn halffe[n]30, alle[n] dag y[e] eim 3 alb., macht an gelde 2 8
vnd dy zwein knecht schenckte[n] my[m] gned[igen] junch[er]n 1 tn.
Jt[em] kaufft jch sees danne zu de[n] be[n]cke[n] jn daz stobg[en] vnd trosore vnd daz dorre zusche[n] my[m] h[e]rn vnd my[m] gned[igen] junch[er]n, koste[n] 6
Jt[em] koste[n] 4 große gehencke vnd krappe[n] dar zu vnd zwei31 gehencke an dy dore an de[m] große[n] dore zusche[n] my[m] h[e]rn vnd my[m] gned[igen] junch[er]n, koste[n] 4
Jt[em] vmb[e] neyle zu de[n] be[n]cke[n], zum dorre vnd trosore, koste[n] 1 9
Jt[em] hain jch vmb[e] funffczyg kacheln, y[e] zwa kacheln vor funff hlr., an dy oben jn d[er] große[n] vnd jn dy clein stobe, macht an gelde 6 17
Jt[em] lyße myr der32 rentmeist[er] von Dilnb[er]g fyer brant reidel mache[n] my[m] gned[igen] junch[er]n, zwein jn dy zwein obe[n] vnd zwein uff de[n]33 sale, want my[n] gned[iger] junch[er]n kein da en hait, koste[n] an gelde 1 10 9
Jt[em] kauft jch zwein sloßhel, ein[er] zum sail, de[n] and[er]n vor de[n] marstail, koste[n] 1
Su[mm]a deser sijte[n] 6 1 17
[fol. 14r*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde gein West[er]b[er]g quame[n] uff sent[e] Jacobz anbent [24.07.1464] zu de[m] morge[n] eße[n] myt name[n] junch[e]r Philips von Bicke[n] d[er] alde vnd my[n] junch[e]r der Fryhe, hatte[n] 12 pherde vnd jch reyt uff de[n] sondag vor sent[e] Jacobz34 [22.07.1464] gein de[n] anbent gein West[er]b[er]g vnd stalt dy herburge vnd dy koiche[n], vnd waz jch da biß uff de[n] sondag nach sent[e] Jacobz dag [29.07.1464] vnd quam fast geselschaff zu my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde[n] jn dy herburge, ist kondig junch[er]n Philipse[n] vnd my[m] junch[er]n, de[m] Fryhe[n], hant lude vnd pherde vorczert zu West[er]b[er]g an ein vnd and[er], kompt vff 12 4 6
Jt[em] alz junch[e]r Philips reyt von West[er]b[er]g gein Hache[n]b[er]g myt sebe[n] pherde[n] uff mitwoche[n] nach sent[e] Jacobz dag [01.08.1464], alz ma[n] zu nune geße[n] hait vnd quame wed[er] vmb[e] uff fritag zu morge[n] nach sent[e] Jacobz dag [03.08.1464] zu eße[n] zijt gein West[er]b[er]g vnd blibe[n] da biß uff de[n] sondanbent nach myttage [04.08.1464], alz ma[n] geße[n] hait, da wart zu Hache[n]b[er]g vorczert, ist kondig junch[er]n Philipse[n], macht 1 7 9
Jt[em] sant jch zur selbe[n] zijt vff de[n]35 fritag [03.08.1464] zu nacht myt eim bode[n] briff gein Hachenb[er]g von geheiße junch[er]n Philips, gab jch zu loin 1 9
Jt[em] sant jch Peder Welcker jn der criss heilige[n] tage[n] von my[n]s gned[igen] junch[er]n wege[n] gein Dycze 33
Su[mm]a deser sijte[n] 47 1 6
[fol. 14v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] kaufft jch zu Limpb[er]g funff fertel duchez, halb brune vnd halb roit, von geheiße my[n]s junch[er]n dez Fryhe[n] vnd lyße my[m] junch[er]n de[m] Fryhe[n] vnd myr zwa kogeln mache[n], wij my[n]s gned[igen] junch[er]n somercleider ware[n], galt dy ele 1 fl., macht an gelde 1 3
Jt[em] kaufft jch dru große faiße, alz jch de[n] kalck von Zusche[m] solde thun36 fore[n] gein Naussauw, galt d[er] fayß eins 5 tn., macht an gelde 1 3
Jt[em] hatte jch Albern, den beinder salb zweit ein dag jn myn[er] kost vnd bant vnd regelt fyer fayß vnd sneyt sy uff, daz ma[n] den kalck dar jn det, der faiß waz eins Peder Welckerz vnd hat iß zu Hademer lige[n], gab jch jre eim 1 tn., macht 2
Jt[em] kaufft jch ein haber echt[el], ein korn echt[el] vnd ein haber som[m]er vnd 1 korn sest[er] vnd dy alde dagent nyt, koste[n] 6 9
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r von Kobelencz gein Hademer quam vnd fort gein Dilnb[er]g reyt, da beslugk Wilhem ein nuw jsen vff vnd der marsteller zu Eller, koste[n] 1
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r dru male zu Hademer gewest ist, da det jch backe[n] 2 Ml. vnd 6 Sm., davon gab ich de[m] becker zu loin 1 4
Jt[em] ist vordain word[en] jn der koiche[n] jn de[m] bachuß dru male, alz my[n] gned[iger] junch[e]r zu Hademer gewest ist, 1 Sester salcze37, kost 1 3
Jt[em] hain jch my[m] gned[igen] junch[er]n eycht schucze[n] vß de[m] Ellerz lande gesant gein Konßdorff, alz sy en abe zoge[n] vnd wed[er] her off quame[n], da vorczerte[n] sy 8
Su[mm]a deser sijte[n] 4 1 16
So[mma]r[um] aller vßgift von gelde, alz hie uor geschr[ieben] ist, kompt uff 183 fl. 2 tn. 5 ½ alte hlr.

II. Fruchtrechnung

1. Korneinnahme
Korn fällt vom Hof im Schloß Hadamar — vom Hof zu Niederhadamar — vom Hof zu Steinbach (Gülte) — aus der Mühle vor dem Schloß Hadamar (½ stehende Gülte), vom Hubenteil (stehende Gülte) — vom Vogtkorn und den Pachten (stehende Gülte) — von Henne von Niederweyer von einem Stück Land (stehende Gülte) — vom Faulbacher Gelände (½ stehende Gülte) — vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss Hadamar — vom Gewinn des Deutschherrenzehnts zu Frickhofen, Thalheim und Oberzeuzheim (½ nass. Anteil).

[fol. 15r*] Jn name kor[n] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe jn de[m] sloiße 18
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe zu Nid[er]n Hademer 7
Jt[em] von de[m] houe zu Sty[n]bach38 gulde 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] vß der moln vor de[m] sloiße zum halbe[n] teil sted[er]n gulde 15
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] hube[n] teil sted[er]n gulde 10 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem vait k[orn] vnd dem pecht sted[er]n gulde 15 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von Henne von Nid[er]n Wylre sted[er]n gulde von eim stucke bij d[er] Hoer Kuthe[n] 4
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von Fulbechz gelende sted[er]n gulde zum halbe[n] teil 4
Su[mm]a deser sijte[n] 6839 8
[fol. 15v*] Jn name k[orn] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiße 9 2
Jt[em] ist my[m]40 gned[igen] junch[er]n word[en] wy[n]nu[n]g[e] von der ducze[n] h[e]rn zinden zu Frickobe[n], Dailhem vnd Ob[er]n Zusche[m] zum halbe[n] teil ober alle koste, iß sy for hure dreiße[n] jn zu fore[n] 6 3
Su[mm]a 15 5
So[mma]r[um] jn name kompt uff 83 541

2. Weizeneinnahme und -ausgabe
Weizen fällt vom Hof im Schloss Hadamar und vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss Hadamar (alle Einnahmen verkauft)

Jn name weiß zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe jn de[m] sloiße, ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeyne[n] zinde[n] vor de[m] sloiße Hademer, ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 2 3
So[mma]r[um] 4 3
Vßgift42 weiss
Nota. Jt[em] hain ich verkauft an weis, as man findet jnn my[m] entfange von gelde 4 3

3. Erbseneinnahme
Jt[em] sint diß jare kein erbiß gefalle[n].


4. Kornausgabe
Stehende Gülte dem Erbacher Hof zu Limburg — dem Kellner — den Geistlichen — dem Schreiber — Gülte dem Pfarrherr (pherner) zu Hadamar für Land — dem Steindecker jedes Jahr für Reparaturen in der Burg (½ nass. Anteil) — Gebacken beim Mähen der Wiese, Heumachen und Einführen — Als die Landesherrin zu Hadamar war, wurde am 26. Oktober 1464 (Freitag vor Allerheiligen) gebacken und sie blieb bis zum 29. Oktober (Montag). Die Fuhrleute, die hin und her fuhren, führten die Ausrüstung (gereide) der Landesherrin nach Dillenburg. Die Landesherrin nahm ein Teil des Brotes am Montag morgen mit. Es waren 10 Fuhrleute, die bei der Hin- und Rückfahrt zu jeder Zeit eine Mahlzeit aßen. — Als Graf Johann IV. am 10. November 1464 (Vorabend St. Martin) kommen sollte, aber erst am 11. November, dem Martinstag, kam, bis zum 12. November (Montag) morgens, wurde gebacken. — Als Graf Johann IV. am 10. März 1465, ein Sonntag, kam und nach Koblenz ritt und von Koblenz wiederum nach Hadamar, wurde gebacken. — Gebacken wurde, als man den Kalk für Graf Johann IV. zu Oberzeuzheim brannte, den Kalkrost (dy ruse) machte, Steine brach und Holz und Steine führte — Als die Landesherrin nach Hadamar kam, ließ sie den Hirten zu Hadamar 1 Ml. Korn geben

[fol. 16r*] Gemeyne vß gift k[orn] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] dem Erbecher zu Limpb[er]g sted[er]n gulde 5 6
Jt[em] dem keln[er] 8
Jt[em] den geistlichin lude[n] 643
Jt[em] de[m] schriber 4
Jt[em] dem pherner zu Hademer von der Hilgarte[n] lande zu gulde 4
Jt[em] dem stey[n]decker alle jare zu stuppe[n] jn d[er] burgk zum halbe[n] teil 6
Jt[em] wart gebacke[n], alz ma[n] dy wese meyt, hauw macht vnd jn fort 3
Jt[em] als my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] zu Hademer waz, da wart gebacke[n] uff fritag vor Aller Heilge[n] dag vnd bleib biß uff de[n] mantag. Dy fore lude, dy uff vnd abe fore[n], dy myn[er] gned[igen] ju[n]gffrau[en] jre[n] gnade gereide gein Dilnb[er]g forte[n]. Vnd my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] fort dez broitz en deilez myt jre uff de[n] ma[n]tag zu morge[n]. Vnd d[er] fore lude waz 10 vnd aßen myt d[er] vff fart vnd abe fart, zu jglich[er] zijt zu male zijt 4
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r solde sin kome[n] uff sent[e] Mert[en] anbent vnd quam uff sent[e] Mert[en] dag gein de[n] anbent vnd vff de[n] ma[n]tag zu morge[n], da wart gebacke[n] 1 2
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r qua[m] uff de[n] sondag dez zinthe[n] dag jm Mertze vnd reyt gein Kobelencz vnd qua[m] von Kobelencz wed[er] vmb[e] gein Hademer, da wart gebacke[n] zu same[n] 1 4
Su[mm]a deser sijte[n] 21 11
[fol. 16v*] Vß gift kor[n] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] wart gebacke[n] an kor[n], alz my[n] gned[iger] junch[e]r de[n] kalck det burn, dy ruse mache[n], stein brache[n], hulcze forte[n] vnd stein forte[n] zu Ob[er]n Zusche[m] 4 6
Jt[em] alz my[n] gned[igen] ju[n]gffrau[en] gein Hademer qua[m], da hyße jre gnade gebe[n] de[n] hyrte[n] zu Hademer 1
Su[mm]a 5 6
So[mma]r[um] aller vßgift k[orns] 27 5

5. Hafereinnahme
Hafer fällt vom Hof im Schloß Hadamar (verdorben) — vom Hof zu Niederhadamar (verdorben) — vom Hof zu Steinbach (½ stehende Gülte) — von kleinen Pachten — vom Faulbacher Land an kleinen Pachten — zu Rennerod (Renderotgen) von Selbachz lant (½ nass. Anteil) — vom Hubenteil — vom Zehnt vor dem Schloss Hadamar — vom Gewinn des Deutschherrenzehnts.

Jn name hab[er] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n kein hab[er] word[en] von de[m] houe jm sloiße vnd zu Nid[er]n Hademer, ist verdorben
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe zu Stey[n]bach zum halb[en] teil sted[er]n gulde 6
Jt[em] von de[n] clein pechte[n] 2
Jt[em] von Fulbechz lande clein pechte[n] 4
Jt[em] zu Renderotg[en] von Selbachz lant zu helffte 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von hube[n]teil 10 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiße zum halbe[n] teil 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] wy[n]nu[n]g von der ducze[n] h[e]rn zinde[n] ober koste 2
Su[mm]ar[um] haber[n], dy jch jntfange[n] hain 15 8

6. Haferausgabe
Als die Landesherrin zu Hadamar war mit ihrem Gefolge und die Wagenknechte, die die Ausrüstung (gereide) der Landesherrin nach Dillenburg führten und wieder nach Hadamar kamen. Die Fuhrleute hatten 28 Pferde und die Landesherrin kam am 26. Oktober 1464 (Freitag vor Allerheiligen) nach Hadamar und blieb da bis zum 29. Oktober (Montag) morgens. — Als Graf Johann IV. am 10. November 1464 (Vorabend vor St. Martin) nach Hadamar hätte kommen sollen, kam Johann Frei von Dehrn und hatte 3 Pferde und Henckin vom Loe, der Bote, und Gerhard von Waldmannshausen hatten 2 Pferde. Graf Johann IV. kam dann am 11. November, dem Martinstag, und blieb bis zum 12. November (Montag) Morgen. — Als Graf Johann IV. am 10. März 1464, einem Sonntag, mit 57 Pferden nach Hadamar kam, wurde mit denen, die … dazu kamen, verfüttert, wie es dem Marställer kundig ist. — Als Graf Johann IV. wieder von Koblenz nach Hadamar kam, blieben 2 Pferde zu Hadamar stehen. Als er wieder von Koblenz kam, wurde verfüttert, wie es dem Marställer kundig ist.

Als Junker Konrad von Bicken und Junker Philipp von Bicken d. J. mit 7 Pferden nach Hadamar kamen, ließ Junker Konrad, als er nach Frankfurt ritt, am 4. Tag ein Pferd zu Hadamar stehen, bis er von Frankfurt wiederkam. — Ein Knabe von Graf Johann IV. kam mit einem Hengst aus Tal-Ehrenbreitstein (Moln) nach Hadamar und blieb über Nacht — Der Bote von Graf Johann IV., der zu Vianden ist, kam zu zweit und war eine Nacht zu Hadamar, man fütterte zweimal und ritt weiter nach Dillenburg — Als Trunpet viermal nach Hadamar kam, als er von Vianden nach Dillenburg und von dort wieder nach Vianden und die zwei Blaufüße mit sich brachte, und zu „meinem Junkern von Nassau“ ritt, einem Schwager von Graf Johann IV. — Als der Bote von Junker Philipp von Bicken viermal in Hadamar war und zum Herrn von Trier nach Nassau ritt

Am 21. Januar 1464 (2. Montag nach dem 18. Tag nach Weihnachten) kamen Johann Frei von Dehrn, Werner Köth von Wanscheid und der Pastor von Haiger von Dillenburg nach Hadamar geritten, der Arzt Peter kam von Mainz und Trunpet von „meinem Junkern von Nassau“, einem Schwager von Graf Johann IV., sie waren eine Nacht zu Hadamar, hatten 10 Pferde und Fütterung abends und morgens. — Am 18. März 1465 (Montag vor Halbfasten) kam Hermann vom Loe gegen Abend nach Hadamar und Heiderich von Dillenburg am 19. März (Dienstag danach) mittags, als er auf dem Pferd des Kellners nach Nassau ritt und seins zu Hadamar stehen ließ, bis er und Meister Dietrich am 21. März (Donnerstag) mittags wiederkamen; der Pastor von Haiger kam am selben Donnerstag abends zu zweit. — Als Junker Philipp von Bicken nach Nassau reiten sollte, … mit seiner Gesellschaft (sollte bereits 1463 verrechnet sein), wurde abends und morgens gefüttert. — Am 19. März 1465 (Dienstag vor Halbfasten) kam Philipp vom Stein zu zweit von Siegen nach Hadamar und blieb den Abend und den Morgen.

[fol. 17r*] Vß gift hab[er] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] alz my[n] gned[ige] jungffrau[en] zu Hademer waz vnd jre[n] gnade frunde vnd dy wane knecht, dy myn[er] gned[igen] jungffrau[en] jre[n] gnade[n] gereide gein Dilnb[er]g fort[en] vnd wed[er] gein Hademer quame[n]. Vnd dy fore lude hatte[n] 28 pherde vnd my[n] gned[ige] ju[n]gffrau[en] quame uff fritag vor Aller Heilge[n] tag gein Hademer vnd bleib da biß uff de[n] ma[n]tag zu morge[n], da wart geaczet an hab[er]n 15 3
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r solde sin kome[n] gein Hademer uff sent[e] Mert[en] anbent, so quam my[n] junch[e]r der Fryhe vnd hatte dri pherde vnd Henckin vom Loe, d[er] bode, vnd Gerhart von Waltma[n]shuse[n] vnd hatte[n] zwei pherde. Also quam my[n] gned[iger] junch[e]r uff sent[e] Mert[en] dag gein anbent vnd vff ma[n]tag zu morge[n], wart an hab[er]n geaczet zu same[n] 4 6
Jt[em] alz my[n] gned[igen] junch[e]r gein Hademer quame vnd hatte 57 pherde44 uff de[n] sondag dez zinthe[n] dag[en] jm Mercze, da wart gefudert myt de[n] dy heue [?], dy zu kome[n], ist kondig de[m] marsteller 3 8
Jt[em] alz my[n] gned[iger] junch[e]r wed[er] vmb[e] von Kobelencz gein Hademer quam vnd bleuen zwei pherde zu Hademer stein. Alz my[n] gned[iger] junch[e]r wed[er] von Kobelencz quame, da wart gefude[r]t an hab[er]n, ist kondig de[m] marsteller 2 10
Su[mm]a deser sijte[n] 26 3
[fol. 17v*] Vß gift hab[er] zu Hademer Ml. Sm. Sest.
Jt[em] alz junch[e]r Conraidt von Bicke[n] vnd junch[e]r Philips von Bicke[n] d[er] ju[n]ge gein Hademer quam myt 7 pherde[n], alz junch[e]r Conraidt gein Franckfort reit45, da lyße junch[e]r Conraidt ein phert zu Hademer an de[m] ferden dag stein, biß junch[e]r Conraidt wed[er] von Franckfort quam, wart an hab[er]n zu same[n] geatzet 1 5
Jt[em] quam my[n]s gned[igen] junch[er]n knabe bit eim heynste von Moln gein Hademer vnd waz zun nacht zu Hademer, aczet 3
Jt[em] quam my[n]s gned[igen] junch[er]n bode, de zu Vyande[n] ist, salb zweitte vnd ware[n] ein nacht zu Hademer vnd fudert zu zwein malen vnd reit gein Dilnb[er]g, aczet 1
Jt[em] alz Tru[n]pet fier male gein Hademer qua[m]46, alz her von Vyande[n] reyt gein Dilnb[er]g vnd von Dilnb[er]g wed[er] gein Vyande[n], alz her dy zwein blafuße myt ym bracht vnd zwar [?] reyt zu my[m] junch[er]n von Naussau, my[n]s gned[igen] ju[n]gh[er]n swag[er], da aczet her an hab[er]n 4
Jt[em] alz junch[e]r Philips von Bicke[n] bode fyer male zu Hademer gewest vnd reyt zu my[m] h[e]rn von Tryre vnd gein Naussauw, aczet 2
Su[mm]a deser sijte[n] 2 1 1
[fol. 18r*] Vß gift hab[er]47 zu Hademer Ml. Sm. Sest.
Jt[em] quam my[n] junch[e]r d[er] Fryhe, junch[er]n Wernher Koithe vnd d[er] pastor von Heyher gein48 Hademer49 von Dilnb[er]g gerede[n] vnd meist[er] Peter der artze von Mentze gein Hademer vnd Tru[n]pet quam von my[m] junch[er]n von Naussauw, my[n]s gned[igen] junch[er]n swag[er], vnd ware[n] ein nacht zu Hademer vnd hatte[n] 10 pherde vnd waz dez zweite[n] mantag nach de[m] etzende[n] dag [21.01.1465] vnd aczette[n] an hab[er]n de[n] anbent vnd de[n] morge[n] 7
Jt[em] quam H[er]ma[n] vom Loe uff de[n] mantag vor halb faste[n] gein de[n] anbent gein Hademer vnd Heyderich von Dilnb[er]g uff de[n] dinstag dar nach zu myttage, alz her zu Naussauwe zu reit uff my[m] pherde vnd lyße sin phert zu Hademer stein, biß her vnd meist[er] Did[er]ich wed[er] quame[n] uff de[n] dornstag zu myttage vnd d[er] pasto[r]e von Heyher salb zweit uff de[n] selbe[n] dornstag gein de[n] anbent quam, da wart geaczet an hab[er]n 6 1
Jt[em] alz junch[e]r Philips von Bicke[n] solde ryde[n] gein Naussauw hude[n] [?] myt siner geselschafft, solde jn de[m] jare [14]63 vorrechent sin word[en], aczte[n] sy de[n] anbe[n]t vnd de[n] morge[n] an hab[er]n 8
Jt[em] qua[m] junch[e]r Philips von Steine von Sege[n] gein Hademer salb zweite[n] de[n] anbent vnd de[n] morge[n] uff dinstag vor halbfaste[n], wart geaczet an hab[er]n 3
Su[mm]a deser sijte[n] 1 11
Su[mm]ar[um] haber[n] vßgift 30 3 1

III. Kellerei Löhnberg

1. Geldeinnahme
Löhnberger und Weilburger Gülte (¼ nass. Anteil) — Hunsbacher50 Gülte (¼ nass. Anteil) — Fischgeld Löhnberg (¼ nass. Anteil) — Waldschmiede (¼ nass. Anteil) — zu Löhnberg aus der Zollkiste (¼ nass. Anteil) — 6 Gänse (¼ nass. Anteil), verkauft — 12 Hühner (¼ nass. Anteil), verkauft — 2 Pfd. 1 Viertel Wachs (¼ nass. Anteil), verkauft — Kuhgeld von Odersbach (¼ nass. Anteil) — an Thomas Henne zu Odersbach einen Garten verlehnt

[fol. 18v*] Jn name gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von Lainberg[er] vnd Wilburg[er] gulde zum ferde[n]tel 3 9
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[e]r von d[er] Hunspech[er] gulde zum ferde[n]teil 4 3
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Lainb[ur]g fyße gelt zum ferde[n]teil 10
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß der walt smyte[n] zum ferde[n]teil 3 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n zu Lainb[ur]g word[en] vß der zoil kyste[n] zum ferde[n]teil 3 5 8
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 6 geinse zum ferde[n]teil, sint vorkauft 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 12 huenre zum ferde[n]teil, vorkaufft jch 4
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] 2 Pfd. 1 Viertel wetz zum ferde[n]teil, vorkaufft jch 4 9
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] zum ferde[n]teil kuwe gelt zu Oderspach 9
Jt[em] Thom[as] Henne zu Oderspach han jch ym ein garte[n] geluwe[n] von my[n]s junch[er]n gnade wege[n] alle jare vor 1 9
So[mmar]u[m] aller jn name an gelde kompt uff 17 10 8

2. Geldausgabe
Zehrung des Kellners — Lohn für den Knecht, der die Hunsbacher Gülte hebt — Ausgaben für die Mühle (¼ nass. Anteil) — Bewirtung (¼ nass. Anteil) — Decken der großen Scheuer (½ nass. Anteil) — Schloss und Schlüssel in die Burg (¼ nass. Anteil)

[fol. 19r*] Vß gift gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch vorczert, alz jch uff vnd abe bin gerede[n] 5
Jt[em] gab jch eim knecht[e] zu loin von Hunspech[er] gulde zu hebe[n] 2
Jt[em] hain jch vß gegebe[n] zum ferde[n]teil, dy mole zu grunt buwe vnd oben de[n] waßer zu buwe[n] 1 9
Jt[em] hain jch vß gegebe[n], vmb[e] große dele zur moln jn daz wasser zum ferde[n]teil 3
Jt[em] hain jch de[m] wirt zu Lainb[ur]g, alz dy meist[er] hant vorczert zum ferde[n]teil 6
Jt[em] hain jch vß gegebe[n] von de große[n] schure[n] zu decke[n] vnd ist halb my[n]s gned[igen] junch[er]n 4 9
Jt[em] hain jch vmb[e] sloiße vnd sloißel gegebe[n] zu Lainb[ur]g jn dy burgk zum ferde[n]teil 3
So[mmar]u[m] aller vß gift gelt 3

3. Korneinnahme
Von verlehntem Gelände zu Löhnberg (¼ nass. Anteil) — stehende Gülte (¼ nass. Anteil) — aus der Mühle (¼ nass. Anteil)

[fol. 19v*] Jn name kor[ns] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von sine gelende zu Lainb[ur]g, daz jch verluwe[n] hain 7
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n sted[er]n gulde zum ferde[n]teil 2 11
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zum ferde[n]teil vß d[er] moln 3
So[mmar]u[m] aller jn name k[orns] 12 11

4. Kornausgabe
4 Sm. Gülte zu einem Altar nach Mengerskirchen

Vß gift korn zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] gebet my[n] gned[iger] junch[er]n zum alta[r]e gein Mey[n]gerßkyrche[n] zu gulde zum ferde[n]teil 4

5. Weizeneinnahme und -ausgabe
Nicht näher spezifiziert (¼ nass. Anteil), verkauft

Jn name weiße zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] zum ferde[n]teil, ist vorkaufft 1 3

6. Hafereinnahme
Von verlehntem Land (¼ nass. Anteil) und stehender Gülte (¼ nass. Anteil)

Jn name hab[er] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zum ferde[n]teil von lande 2 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] sted[er]n gulde zum ferde[n]teil 1 4
So[mmar]u[m] aller jn name hab[er]n 3 10

7. Haferausgabe
Fütterung Pferd des Kellners

Vß gift hab[er] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] hait d[er] keln[er] geaczet, alz her uff vnd abe ist gerede[n] 4

IV. Endabrechnung

[fol. 20r] Alle ontfang vnd ußgift geneynand[er] ge[re]chent, so blijft d[er] keln[er] sculdich, as hie na gescr[ieben] steit, zum ersten:

An gelde komt dem kelner czo Hadem[er] 105 fl. 4 tn. [11 ½ hlr.] vnd von Lamb[er]g blijft he 14 fl. 10 tn. 8 hlr. Dat geneynand[er] gekurtzt, komt noch dem kelner 90 fl. 6 tn. 3 ½ hlr. Vnd vom vergangen ja[r]e bleeff he sculd[ig] 23 fl. 4 tn. 6 hlr. Dat allet geneynand[er] gekurtzt, so komt noch de[m] keln[er] 67 fl. 1 tn. 15 ½ hlr.

An korn czo Hadem[er] blijft d[er] kelner sculd[ig] 56 Ml. vnd czo Lamb[er]g blijft he 12 Ml. 7 Sm., komt zo samen uff 58 Ml. 7 Sm. Vnd vom v[er]gangen ja[r]e bleeff he 494 7 Sm. So blijfft he … czo samen 553 Ml. 2 Sm.

Der weyß ist51 verkaufft.

An erweyß nyt.

An haber czo Hadem[er] komt dem kelner 14 Ml. 7 Sm. 1 Sester. Vnd czo Lamb[er]g blijft he 3 Ml. 6 Sm. Dat geneyn ge[re]chent komt dem kelner noch 11 Ml. 1 Sm. 1 Sester. Vnd jm vergangen ja[r]e bleeff he sculd[ig] 406 Ml. 11 Sm. Dat allet geneynand[er] gekurtzt, so blijfft der kelner noch sculdich 395 Ml. 9 Sm. 1 Sester.


Schlusstext. Dit wart ald… geslossen vnd ge[re]chent czo Dillnb[er]g jm czom[er]huse vur mynem genedig[en] junk[ern] uff dem jersten tag jn Julio jm ja[r]e [14]67. Da ouch mede bij vnd … der Frye von Derne, der pastoir von Heyh[er] vnd Thomas Storm.


Anmerkungen

1 Galreide = Gallerte, meint hier geronnene Brühe (Grimm: DWB)
2 Sulper: Salzlake zum Einpökeln des Fleischs (Grimm: DWB)
3 von Vyande[n] ist Einschaltung über der Zeile
4
 dahinter gestr. 2 jhlr.
5 Qu. ist Einschaltung über der Zeile
6 dahinter gestr. vordan
7 huß ist Einschaltung über der Zeile
8 gelt ist Einschaltung über der Zeile
9 anbent in blasserer Tinte rechts neben der Zeile
10 dahinter wiederholt zu
11 dahinter verschriebenes d
12 sin ist Einschaltung über der Zeile
13 dahinter gestr. Wort
14 keret steht links vor der Zeile neben gestr. Wort
15 zu Elschoff dy nacht ist Einschaltung über der Zeile
16 Ergebnis falsch, nach Prüfung 2 hlr.
17 aus my[n]s korrigiert
18 ju[n]gh[e]r aus getilgtem Wort korrigiert
19 sine zwischen vnd und diner nachgetragen
20 dag anbent ist Einschaltung über der Zeile
21 dahinter gestr. von
22 dahinter wiederholt jch
23 uf sent[e] Mert[en] dag steht über gestr. dez morgez
24 –k– aus verschriebenem Buchstaben korrigiert
25 dahinter gestr. Buchstaben
26 dahinter gestr. Bera
27 –u– mit Nasalstrich
28 Tresor: Ziermöbelstück als Standort für schöne Krüge und Gläser. meist eine Art Bank oder Tisch; anfangs noch als Gebrauchsmöbel (Grimm: DWB)
29 dahinter wiederholt dagk
30 das -l- über der Zeile nachgetragen
31 dahinter gestr. Buchstaben
32 –r steht über der Zeile und korrigiert verschriebenes den
33 de[n] ist Einschaltung über der Zeile
34 vor sent[e] Jacobz ist Einschaltung über der Zeile
35 aus verschriebenem dy korrigiert
36 thun ist Einschaltung über der Zeile
37 salcze ist Einschaltung über der Zeile
38 dahinter gestr. sted[er]n
39 lxviij ist Einschaltung über gestr. lxiij
40 dahinter wiederholt my[m]
41 nach Vergleich 84 Ml. 1 Sm.!
42 davor gestr. sint vorkaufft
43 som[mmer] steht hinter gestr. m[a]ld[er]
44 dahinter gestr. dez zin-
45 reit ist Einschaltung über der Zeile
46 dahinter gestr. Wort
47 dahinter gestr. Buchstaben
48 gein ist Einschaltung über gestr. von
49 dahinter gestr. g-
50 Hunsbach ist Wüstung bei Löhnberg (Lkr. Limburg-Weilburg)
51 dahinter gestr. Buchstaben


Letztes Update: 31. Oktober 2017
Ralph Jackmuth