KR Hadamar 1463

Hess. Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 190 Nr. 11319


Zeitraum: 20. März (Halbfasten) 1463 bis 11. März (Halbfasten) 1464
Abgehört: 2. Juli 1467 zu Dillenburg im Sommerhaus


Abkürzungen
fl. = Gulden — tn. = Tournosen — hlr. = Heller — jhlr. = junge Heller
Ml. = Malter — Sm. = Simme — Se. = Sester

Pfd. = Pfund — Qu. = Quart
E = Einnahme — A = Ausgabe — G = Gewinn — V = Verlust


Es gelten:
1 fl. = 12 tn. = 216 hlr.
1 tn.= 18 hlr. (in der Endabrechnung 12 hlr.
1 Englisch = 6 hlr.
1 Ml. = 12 Sm.
1 Sm. = 4 Se.


Übersicht der Endsummen Kellerei Hadamar

fl. tn. hlr. jhlr. Ml. Sm.
Geld E 355 4 5
Geld A 283 6 14 (alt) 1
Geld G 71 9 8 ½
Korn E 84 3
Korn A 17 4
Korn G 66 11
Weizen (verkauft) E 6 9
Erbsen (verkauft) E 1 5
Hafer E 21 11
Hafer A 9 6
Hafer G 12 5

Übersicht der Endsummen Kellerei Löhnberg

fl. tn. hlr. Ml. Sm.
Geld E 13 4 12
Geld A 11
Geld G 12 5 12
Korn E 12 11
Korn A 4
Korn G 12 7
Weizen (verkauft) E=G 1 3
Hafer E 3 10
Hafer A 6
Hafer G 3 4

Übersicht der Endsummen Kellerei Hadamar und Löhnberg

fl. tn. hlr. Ml. Sm. Bem.
Geld 1463 G 84 3 2 ½
Geld 1462 V 60 10 5 ½
Geld 1463 (neu) G 23 4 9 laut KR 6 hlr. (nicht nachvollziehbar)
Korn 1463 G 79 6
Korn 1462 G 415 1
Korn 1463 (neu) G 494 7
Weizen 1463 (verkauft) G [9]
Weizen 1462 (verkauft) G 1 3
Erbsen 1463 (verkauft) Löhnberg keine Erbseneinnahme
Erbsen 1462 (verkauft)
Hafer 1463 G 15 9
Hafer 1462 G 391 2
Hafer 1463 (neu) G 406 11

Inhalt

I. Geldrechnung

A. Einnahmen
1. Mai- und Herbstbede
1.1 Mai- und Herbstbede: Eigenleute
2. Zinsen zu Hadamar
3. Nachtselde zu Waldernbach
4. Ungeld zu Hadamar
5. Zoll zu Hadamar
6. Verschiedene Einnahmen
7. Besthäupter

B. Ausgaben
1. Burglehen (Besoldungen der Amtleute)
2. Löhne des Kellereipersonals
3. Bewirtungen (Zehrung)
4. Baukosten
5. Botenlöhne
6. Verschiedene Ausgaben

II. Fruchtrechnung

1. Korneinnahme
2. Weizeneinnahme
3. Erbseneinnahme
4. Kornausgabe
5. Hafereinnahme
6. Haferausgabe

III. Kellerei Löhnberg

1. Geldeinnahme
2. Geldausgabe
3. Korneinnahme
4. Kornausgabe
5. Weizeneinnahme
6. Hafereinnahme
7. Haferausgabe

IV. Endabrechnung und Schlusstext


Titel: [fol. 2r*] Reche[n]schafft dez kelnerz zu Hademer von jare rc lxiij, angeand vff sondag halb faste[n] vnd vßgeand vff de[n] selbe[n] sondag jm jare lxiiij.


I. Geldrechnung

A. Einnahmen

1. Mai- und Herbstbede
An der Bede von den hadamarischen Leuten und den Vogtleuten hat Nassau den halben, von den isenburgischen Leuten den vierten Teil

[fol. 3r*] Jnname gelt zu Hademer fl. tn. hlr.
Mei bede
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] lude[n] zu Hademer gehorent zum halbe[n] teil 6 13
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] vait lude[n] zum halbe[n] teil 7 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] Jsenb[er]g lud[en] zum ferde[n] teil 3 6
Su[mm]a 17 13
Herbstbede
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] lude[n] zu Hademer gehorent zum halbe[n] teil 6 13
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] vait lude[n] zum halbe[n] teil 7 6
Jt[em] vellet my[m] gned[ige] junch[er]n von de[n] Jsenb[er]g lude[n] zum ferde[n] teil 3 6
Su[mm]a 17 13
Su[mm]a deser sijte[n] 34 1 8

1.1 Mai- und Herbstbede: Eigenleute

[fol. 3v*] Bede d[er] eyge[n] lude my[n]s gned[igen] junch[er]n zu mey- vnd herbstbede fl. tn. hlr.
Jt[em] Wigantz Henne zu Else zu jglicher bede 1 tn. 9 hlr., macht 3
Jt[em] Wigel von Ob[er]rode zu jglicher bede 3 tn., macht 6
Jt[em] Gyselerz son von Burpach, wanhafftig zu Arfart, zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Jt[em] Scharte[n] Dilg[en] zu jglich[er] bede 3 tn. macht 6
Jt[em] Scharte[n] Heing[en] zu jglich[er] bede 3 tn. macht 6
Jt[em] Streme zu Lange[n]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Jt[em] Cone Heinczg[en] soin von Lange[n]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Jt[em] Hertel von Lange[n]d[er]mach zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Su[mm]a der eyge[n] lude vnd deser sijte[n] 2 5
[fol. 4r*] Bede der eyge[n] lude my[n]s gned[igen] junch[er]n zu mey- vnd herbstbede fl. tn. hlr.
Jt[em] Locze Kyste[n]mech[er] zu jglich[er] bede 4 tn. macht 8
Jt[em] Sipel Kyste[n]mecher zu jglich[er] bede 14 hlr. macht 1 10
Jt[em] Fred[er]ich von Molnbach zu jglich[er] bede 14 hlr. macht 1 10
Jt[em] der daube Eberhart von Nukyrche[n] zu jglich[er] bede 2 tn. macht 4
Jt[em] Henne Konig[en] zu jglich[er] bede 1 tn. macht 2
Su[mm]a der eyge[n] lude vnd deser sijte[n] 1 5 2

2. Zinsen zu Hadamar (von verlehntem Land)

[fol. 4v*] Zinse zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n jn dem sloiße Hademer zum halbe[n] teil na lude dez zinse buchez 11 2
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß Neßg[en] huse 1 9
Jt[em] Henne Wolff erbin von dryn placke[n] land[es], ein[er] bij Fulbecher hulcze, der ander zum Rode, der dritte an der Halslage 3
Jt[em] vß my[n]s gned[igen] junch[er]n wingarte[n], alz he verluwe[n] ist 1
Jt[em] dez alde[n] Heincze Wolff erbin von eim stucke land[es] bij de[m] Ryßgarte[n] 1
Jt[em] von eim stucke land[es] zu Waltd[er]mach zum halbe[n] teil 1 9
Jt[em] Arnult Troist von eim placke[n] land[es] gelege[n] bij dem Ryßgarte[n] 6
Jt[em] Claeß Koiche von eim placke[n] gelege[n] uff der Bache bij sim huße 9
Jt[em] han jch ein wese verluwe[n] Claeß Koiche zu Hademer, dy gelege[n] ist zu Ob[er]n Lare bij Eller 8
Su[mm]a deser sijte[n] 13 5 15
[fol. 5r*] Zinse zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] Heing[en] Smyt von dem garte[n] hinder d[er] burgk 2
Jt[em] Jacob Somer von zwein placke[n] land[es] 1
Jt[em] Cleisg[en] Smyt von eim placke[n] land[es] gelege[n] uff der Bache 1
Su[mm]a 4

3. Nachtselde zu Waldernbach (½ nass. Anteil)

Nachtsedel zu Waltd[er]mach fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Waltd[er]mach zum halbe[n] teil 1 6
Su[mm]a 1 6

4. Ungeld zu Hadamar

Vngelt zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] Heincze Becker 1 6
Jt[em] Loczen Heincze 1
Jt[em] Jacob der wirt 6
Su[mm]a 3

5. Zoll zu Hadamar

Fällt am Stadtor und auf dem Jahrmarkt (½ nass. Anteil)

Zoill zu Hademer fl. tn. hlr.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] uff Hademer jair mart zu zoill zum halbe[n] teil 3 10
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] zu Hademer vor der porte[n] zu zoill 1 7 8
Su[mm]a 4 8
Su[mm]a deser sijte[n] 9 6

6. Verschiedene Einnahmen
Verkauf von Weizen, Erbsen, Ölsamen, Gänsen, Schaf- und Lammwolle, Kuh- und Kalbshäuten; Übergabe größerer Geldsummen an den Kellner

[fol. 5v*] Gemeine entphange[n] gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch vorkaufft 8 Ml. weiß, sint gefalle[n] zu Hademer, zu Lainb[er]g vnd von der ducze[n] h[e]rn zinde[n] 6 Ml. 6 Sm., daz m[a]ld[er] 1 fl. vnd 1 Ml. 6 Sm., daz m[a]ld[er] 10 tn., macht an gelde 7 9
Jt[em] hain jch vorkaufft 1 Ml. 5 Sm. erbiß, ist gefalle[n] zu Hademer, daz m[a]ld[er] 10 tn., macht an gelde 1 2 3
Jt[em] Henne Eppelma[n] vor oley same[n] 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] von den vait lude[n] 6 geinse, der sint dry geßen, alz my[n] gned[ige] ju[n]gffraw[en] zu Hademer waz vnd zwa geße[n], alz my[n] gned[iger] junch[e]r zu Hademer waz, vnd 1 gainße vorkaufft, galt 1
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n von de[n] schauffe[n] 3 clude 14 Pfd. wolle[n] worde[n], dy vorkaufft jch daz clude 1 fl. 11 tn., macht an gelde 7 3 4
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n 2 ½ Pfd. lampe wolle[n] word[en], vorkaufft jch y[e] daz Pfd. 1 tn., macht an gelde 2 9
Jt[em] hain jch vorkaufft ein kuwe hudt vnd zwa kelber hude, alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer ware[n] uff sondag nach Corp[oris] [Christi] [12.06.1463] 5
Su[mm]a deser sijte[n] 17 4 16
[fol. 6r*] Gemeine entphange[n] gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch enphange[n] von de[m] pasto[r]e von Heyher, alz man my[m] gned[igen] junch[er]n dy wine an de[n] Reine vnd vff der Lain kaufft 200
Jt[em] hain jch entphange[n] von Wilhelm de[m] keln[er] zu Eller, he my[m] gned[igen] junch[er]n ein brijff abe loist, dez jch ein abe schrijfft hain 75
Su[mm]a 275

7. Besthäupter

Beistheiubder fl. tn. hlr.
Jt[em] gab Henne Schedel von Lare my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil 1 6
Jt[em] gab Henne Snider von Else, waz eyge[n] my[n]s gned[igen] junch[er]n 6
Su[mm]a 2
Su[mm]a deser sijte[n] 277
So[mmarum] aller entphange[n] gelt, alz hie uor gesetzt ist, kompt uff 355 fl. 4 tn. 5 hlr.

B. Ausgaben

1. Burglehen (Besoldungen der Amtleute)
Verrechnet werden Bezüge folgender Amtleute: Otto von Diez1, Dietrich Specht von Bubenheim, Gerhard Fole von Irmtraut2, Wilhelm von Brambach3, Johann Frei von Dehrn4. Die Kellerei Diez führt diese Ausgaben unter der Rubrik „Manngeld“

[fol. 7r*] Vß gift gelt zu Hademer, zum erste[n] burgklene fl. tn. hlr.
Jt[em] Otte[n] von Dycze 4
Jt[em] Did[er]ich Spechte von Bube[n]heim 2
Jt[em] Gerhart Fole von Jrmtrudt 1 8
Jt[em] Wilhelm von Brambach von zwein jare[n] von geheiße dez amptma[n]s jglicher jare 1 fl. 6 tn., macht an gelde 3
Jt[em] my[m] junch[er]n dem Fryhe[n] vor ampt gelt 12
Su[mm]a 22 8

2. Löhne des Kellereipersonals
Turmhüter und Pförtner werden je zur Hälfte von Nassau bezahlt, auch kommt man für ihr Schuhwerk auf. Der nass. Kellner Gerhard wird dementsprechend von Nassau voll bezahlt. Zum Vergleich erhält der Diezer Kellner Peter Welker von Königstein in dieser Zeit 6 fl. Lohn, der Turmhüter 5 fl. und der Burgpförtner 1 Ml. 4 Achtel 1 Sm. Korn.

Besunder loin thornhuder vnd portener fl. tn. hlr.
Jt[em] dem thornhuder Claeß Weber vnd sim sone zum halbe[n] teil 8
Jt[em] den selbe[n] vor schuwe 2 9
Jt[em] Conrade dem portener zum halbe[n] teil 4 6
Jt[em] dem selbe[n] vor schuwe 1 9
Jt[em] Gerhart, dem keln[er] 8
Su[mm]a 20 10
Su[mm]a deser sijte[n] 43 6

3. Bewirtungen (Zehrung)
Am 23. April 1463, dem Georgstag, kamen nach Hadamar die nass. Amtleute Philipp von Bicken, Vater und Sohn Werner Köth von Wanscheid, der Pastor von Haiger, Johann Frei von Dehrn, Philipp vom Stein, Friedrich vom Stein, Hilger von Langenau, Wilderich von Walderdorff, Emmerich von Nassau, Dietrich von Diez und Dietrich Specht von Bubenheim, insgesamt 12 Personen, um mit den Amtleuten von Katzenelnbogen zu verhandeln. Nach Aussage der KR Diez kamen Philipp vom Stein, Friedrich vom Stein, Hilger von Langenau und Wilhelm von Staffel schon am 20. April (Mittwoch nach Quasimodogeniti) nach Diez, um mit Katzenelnbogen in Hadamar zu verhandeln (teidingen). Der Gegenstand dieser Verhandlung war bisher nicht zu ermitteln. Der Kellner verrechnet den getrunkenen Wein, Weißbrot und Semmeln, ein Kalb, einen jungen Bock, Dörrfleisch, 1 Quart Schmalz zum Braten, und am Folgetag grüne (= frische) Fische, Stockfisch, Eier und 2 Quart Butter.

[fol. 7v*] Vß gift gelt, alz vorczert ist, da my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer gewest sint fl. tn. hlr.
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde quame[n] gein Hademer uff dornstag sent[e] George[n] dag [23.03.1463] myt name[n] junch[e]r Philips von Bicke[n], der alde vnd d[er] junge junch[e]r Wernher Kothe, der pasto[r]e, my[n] junch[e]r der Fryhe, junch[e]r Philips vam Steine, Fred[er]ich vom Steine, junch[e]r Hilger von Lange[n]auwe, junch[e]r Wilderich von Walderdorff, junch[e]r Emmerich von Naussauw, junch[e]r Diderich von Dycze, junch[e]r Diderich von Bube[n]heim, vnd deidingte[n] myt my[n]s gned[igen] h[e]rn von Kacz[e]nboge[n] frunde, da wart vorczert, alz her na geschr[ieben] stet.
Jt[em] ist an wine gedru[n]cke[n] zum selbe[n] male 4 4 2
Jt[em] an wyße broit vnd semeln 6 3
Jt[em] vor ein kalp 5
Jt[em] vor ein ju[n]ge[n] boick 1 9
Jt[em] vor dorre fleiß 8
Jt[em] vor ein Qu. smalcze zum gebrade 2
Jt[em] vff de[n] fritag zu morge[n] dar na [24.04.1463] vor grunde fyße 4
Jt[em] vmb[e] ein stockfyße 2
Jt[em] vmb[e] eyer zum selbe[n] male 2
Jt[em] vmb[e] zwa Qu. butt[er]n 2 12
Su[mm]a deser sijte[n] 7 1 8

Am 12. Juni 1463 (Sonntag nach Fronleichnam) kamen nach Hadamar die nass. Amtleute Philipp von Bicken, Werner Köth von Wanscheid, Johann Frei von Dehrn, Philipp vom Stein mit Sohn Friedrich, Hilger von Langenau, der Abt von Arnstein, der Diezer Kellner Peter Welker von Königstein und Reingen. Der Kellner verrechnet Wecke und Semmeln, eine zu Elz gekauft Kuh, zwei Kälber, 7 Ferkel, 7 Gänse, Eier zu Füllung der Ferkel, 118 Quart Wein (1 Quart zu 9 hlr.), 84 Quart Bier (je 2 Quart zu 1 Weißpfennig). — Am Bartholomäustag (24. August) 1463 kamen Hobelsberg und der Schultheiß von Herborn, die dem Herrn von Trier gedient hatten, nach Hadamar. — Der Schultheiß von Dillenburg und der Schultheiß von Herborn kamen nach Hadamar und brachten den Weihbischof von wegen Graf Johanns IV.

[fol. 8r*] Vß gift gelt, alz vorczert ist, da my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer gewest sint fl. tn. hlr.
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde quame[n] gein Hademer uff sondag nach Corp[oris] [Christi] [12.06.1463] waz junch[e]r Philips von Bicke[n], junch[e]r Wernher Kothe, my[n] junch[e]r d[er] Fryhe, junch[e]r Philips vom Steine vnd sin son junch[e]r Fred[er]ich, junch[e]r Hilger von Lange[n]auwe, der apt von Arnstein, Peder Welcker vnd Reing[en] vnd dy and[er]n knecht[e] uff vnd abe gereden sint, ist vorczert word[en] alz her nach geschr[ieben] stet.
Jt[em] vmb[e] weck vnd semeln 6
Jt[em] kaufft jch ein kuwe zu Else zum selbe[n] male 2 5 9
Jt[em] vmb[e] zwei kelber zum selbe[n] male 11
Jt[em] vmb[e] sebe[n] ferckeln zum selbe[n] male 7
Jt[em] vmb[e] sebe[n] geinse zum selbe[n] male 6 9
Jt[em] vmb[e] eyer jn dy ferckeln zu vollen 1 9
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] an wine zum selbe[n] male 118 Qu., ye dy Qu. 9 hlr., macht an gelde 4 11
Jt[em] wart gedru[n]cke[n] an byre zum selbe[n] male 84 Qu., ye zwa Qu. 1 wiße[n]peing[en], macht an gelde 1 9
Jt[em] ist vorczert word[en], alz Obelsb[er]g vnd der schultiß von Herb[or]n zu Hademer ware[n], alz sy my[m] h[e]rn von Tryre gedint ware[n], alz sy uff vnd abe rede[n] vmb[e] sent[e] Bartholome[us] dag [24.08.1463], wart vorczert 4
Su[mm]a deser sijte[n] 12 1 9
[fol. 8v*] Zeru[n]g fl. tn. hlr.
Jt[em] quam der schultiß von5 Dilnb[er]g vnd von Herb[or]n vnd brachte[n] de[n] wyboschoff[en] gein Hademer von my[n]s gned[igen] junch[er]n wege[n], wart vorczert 6

4. Baukosten
Ein Maurer, der 7 ½ Tage lang zu 4 Englisch pro Tag die Mauer in der Burg macht (½ nass. Anteil). — Ein Knecht, der dem Maurer 7 ½ Tage handlangt zu 12 hlr. pro Tag. Beide stehen in der Kost des Kellners. — Ein Decker deckt einen Teil der Scheuer von Graf Johann IV. neu 5 Tage lang und zu 1 tn. 9 hlr. pro Tag. — Ein Knecht macht 6 Tage lang Schindeln zum Dach zu 15 hlr. pro Tag und in der Kost des Kellners. — Zwei Knechte, die dem Decker 5 Tage lang handlangen, jeder zu 15 hlr. pro Tag und in der Kost des Kellners. — An Baumaterial werden abgerechnet: Nägel, um neue Latten an der Scheuer aufzuschlagen, und Schaube (Strohgarben), um das Dach zu decken. — Zwei Zimmerleute für 3 ½ Tage, um eine Mittelwand (vnderscheit) im Keller, im Saal und nach oben hin zu machen, jedem 4 Englisch pro Tag (½ nass. Anteil). — Hierzu drei Knechte, die die Wände stebern und kleben, jedem 15 hlr. pro Tag. — Zwei Steindecker 1 ½ Tage auf dem Turm, wo die Wächter sitzen und wo es gebrannt hatte, jedem 4 Englisch pro Tag (½ nass. Anteil), ½ Tag wird von den Steindeckern geschenkt. — An Baumaterial werden abgerechnet: Latt- und Decknägel zum Turm (½ nass. Anteil) und ½ Wagen Decksteine (½ nass. Anteil). — Ein Knecht, der die Latten 1 Tag lang auf den Turm macht (½ nass. Anteil) und in der Kost des Kellners. — Zwei Knechte, die 3 Tage lang den …zaun an der Wiese und an der Straße machen und ihn mit Dornen versehen, jeder 9 hlr. pro Tag und in der Kost des Kellners.

Besunder loin zum buwe fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch de[m] murer, alz her dy murer jn der burgk macht, zu loin 7 ½ dag, y[e] de[n] dag 4 Englisch, jn myn[er] kost, macht an gelde zum halbe[n] teil 10
Jt[em] gab jch eim knecht, alz her de[n] murer handellait, zu loin 7 ½ dag, y[e] de[n] dag 12 hlr., jn myn[er] kost, zum halb[en] teil macht an gelde 5
Jt[em] hain jch eim decker gegebe[n], alz her my[n]s gned[igen] junch[er]n schure ein deil nuwe zu decken funff dage, y[e] de[n] dag 1 tn. 9 hlr., macht an gelde 7 9
Jt[em] hain jch eim knecht gegebe[n] sees dage, y[e] de[n] dag 15 hlr., jn myn[er] kost, schindeln uff daz dache zu mache[n], macht an gelde 5
Jt[em] hain jch zwein knechte[n] gegebe[n] jn myn[er] kost, de[m] decker6 zu handelan funff dage, jcheliche[m] ein dag 15 hlr., macht an gelde 8 6
Jt[em] gab jch vmb[e] neyle uff dy schure nuwe7 latte[n] uff zu slein vnd schorn latte[n] neyle, macht an geld 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] schaube uff dy schure zu decke[n] 1 3
Su[mm]a deser sijte[n] 4 10 6
[fol. 9r*] Besunder loin zum buwe fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch zwein zy[m]m[er]ma[n] gehat, de[n] vnd[er]scheit jn de[n] keller, vff dem sail vnd oben huß dritte[n] halbe[n] dag, y[e] jre[n] eim alle[n] dag 4 Englisch, my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, macht an gelde 6 12
Jt[em] hain jch dry knecht gehat8, dy wende zu stebern, cleuen vnd[en] an biß oben huß, y[e] jre[n] eim alle[n] dag 15 hlr., macht an gelde 5
Jt[em] hain jch zwein steindecker and[er]halbe[n] dag, den thorn, da dy wechter uff sicze[n] vnd hat gebrant, my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, y[e] de[n] dag jre[n] eim 4 Englisch vnd schenckte[n] my[m] gned[igen] junch[er]n ½ dag9, gab jch yn gelde 3
Jt[em] gab jch vmb[e] laitneyle vnd deckneyle uff de[n] thorn vnd vff my[n]s gned[igen] junch[er]n teil zu stuppe[n] zum halben teil, macht an gelde 3
Jt[em] gab jch vmb[e] ein halb[e]n wane myt decksteine, my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, macht an gelde 6
Jt[em] hain jch ein knecht gehat, dy latte[n] zu mache[n] ein dag uff de[m] thorn, zum halbe[n] teil jn myn[er] kost, macht an gelde 1
Jt[em] hain jch zwein knecht gehat, dry dage jn myn[er] koste, alle dage yre eim 9 hlr. vnd machte[n] den eber [?] zune an der wese[n]10 an der straiße[n] vnd dornte[n], macht an gelde 3
Su[mm]a deser sijte[n] 2 3 12

5. Botenlöhne
Am 21.04.1463 ein Bote nach Ellar zu Gotthard (Godert) Müllenark und einer nach Nassau zu Philipp von Bicken den Jüngeren, beide auf Geheiß des Johann Frei von Dehrn. Der Bote Dietrich Fulbech: zweimal nach Siegen mit Briefen und auf Geheiß des Johann Frei von Dehrn, nach Ehrenbreitstein (Ermenstein) zum Herrn von Trier mit einem Brief, den Philipp von Bicken dem Hadamarer Kellner von Siegen sandte, nach Runkel mit einem Brief, den ebenfalls Philipp von Bicken sandte, nach Greifenstein zum Amtmann, denn die Solmser hatten Graf Johann IV. einen Knecht abgefangen.

[fol. 9v*] Vßgift boden loin fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch eim bode[n] gein Eller zu junch[e]r Godert Molnarck uff dornstag vor sent[e] George[n] dag von geheiße my[n]s junch[er]n dez Fryhe[n] 6
Jt[em] hain jch ein bode[n] gesant gein Naussauw zu junch[e]r Philips von Bicken11 den ju[n]ge[n] von geheiße my[n]s junch[er]n dez Fryhe[n] uff de[n] selbe[n] dag 1 9
Jt[em] hain jch Fulbechz Did[er]ich gegebe[n], zu zwein male[n] gein Sege[n], sant my[n] junch[e]r der Fryhe zum selbe[n] male myt briff[en], y[e] zu eim male 3 tn, macht an gelde 6
Jt[em] hain jch Fulbechz Did[er]ich gegebe[n] gein Erme[n]stein zu my[m] h[e]rn von Tryre, de[n] briff sant junch[e]r Philipps von Bicke[n] myr von Sege[n] 2
Jt[em] hain jch Fulbechz Did[er]ich gegebe[n] gein Runckel myt eim briff[e], sant junch[e]r Philipps von Bicke[n] 12
Jt[em] hain jch Fulbechz Did[er]ich gegebe[n] gein Gryfe[n]stein zum amptma[n] vnd dy Salmsen hatte[n] my[m] gned[igen] junch[er]n ein knecht abe gefange[n] 1 9
Su[mm]a deser sijte[n] 1

6. Verschiedene Ausgaben
Einen Knecht 8 Tage in der Korn- und Weizenernte zu 1 tn. pro Tag (½ nass. Anteil). — Einen Knecht 2 Tage in der Hafer- und Erbsenernte zu 15 hlr. pro Tag. — Zwei Knechte, die 5 Tage Korn, Weizen, Hafer und Erbsen dreschen, jeder 9 hlr. pro Tag. — Beim Mähen der Wiese von Graf Johann IV. und beim Heumachen aß man … (Wort unklar) und Käse und trank 5 Quart Wein (1 Quart zu 8 hlr.). — 1 Achtel Salz für die Schafe von Graf Johann IV. im Mai und Herbst. — Zur Schafschur im Mai wieder Wein konsumiert. — Der Kellner zahlt an Werner Köth von Wanscheid für eine von diesem an Graf Johann IV. entlehnte Wiese zu Steinefrenz 6 fl. — Kauf von Papier, 6 Ml. Kalk den Maurern in der Burg (½ nass. Anteil). — Am 21.04.1463 Zahlung von 4 tn. an den Knecht von Werner Köth von Wanscheid auf Geheiß von Johann Frei von Dehrn. — Als der Hadamarer Kellner seine Rechnung zu Siegen abhören lässt, wird ihm dort das Pferd krank, er lässt es dort stehen und der Schmied schickt es ihm wieder nach Hadamar. — Dem Kellner Reingen Geld geschickt, als dieser die weißen und roten Weine für Graf Johann IV. kaufte. — Dem Diezer Kellner Peter Welker Geld geschickt, als dieser Graf Johann IV. die Weine zu Brechen wieder verkaufte. — Der Hadamarer Kellner kauft Wein von Graf Johann IV. — Zoll an Katzenelnbogen für 5 Wagen — Bezahlung des Knechts, der mit diesen 5 Wagen roten Weins vom Rhein mitging — Als der Hadamarer Kellner die Weine von der Lahn holen ließ, leckte unterwegs ein Fass und 7 Quart Wein waren nachzufüllen (1 Quart zu 6 hlr.) — Als der Hadamarer Kellner und der Diezer Kellner Peter Welker zur Lahn ritten, um nach den Weinen zu sehen, verzehrten sie für 3 tn.

[fol. 10r*] Gemeyne vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch eine[n] knecht gehat jn de[n] korn vnd weiß erren 8 dage, y[e] de[n] dag 1 tn. my[m] gned[igen] junch[er]n zum halbe[n] teil, macht an gelde 8
Jt[em] hain jch eine[n] knecht gehat jn de[n] haber vnd erbiß erren zwein dag, y[e] den dag 15 hlr., macht an gelde 1 12
Jt[em] hain jch zwein knecht gehat12, dy korn, weiß, haber vnd erbiß drißen funff dage, y[e] de[n] dag 9 hlr., macht an gelde 5
Jt[em] alz jch my[n]s gned[igen] junch[er]n wese det meyn, gab jch vmb[e] …eiße vnd keyse 3
Jt[em] alz jch my[n]s junch[er]n wese det meyn hauwe mache[n] jn forte[n] wart gedru[n]cke[n] an wine 5 Qu., y[e] dy Qu. 8 hlr., macht 2 4
Jt[em] gab jch vmb[e] ein echt[el] salcze, my[n]s gned[igen] junch[er]n schauffe[n] zu mey vnd herbst13 4 8
Jt[em] gab jch dy schauffe zu Wesse[n] zu scherre[n] uff de[n] mey vnd dru[n]cke[n] an wine 4
Su[mm]a deser sijte[n] 2 4 6
[fol. 10v*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr.
Jt[em] gab jch junch[e]r Wernher Kothe[n] vß der wese[n] zu Frencze, alz jch entlent hain my[m] gned[igen] junch[er]n 6
Jt[em] kaufft jch papire vor 1 9
Jt[em] gab jch vmb[e] seeß Ml. kalck zum halbe[n] teil zu der murern jn der burgk 9
Jt[em] gab jch uff dornstag vor sent[e] George[n] [21.04.1463] junch[e]r Wernher Kothe[n] knecht, hyße my[m] junch[e]r d[er] Fryhe 4
Jt[em] als jch my[n] reche[n]schafft det zu Sege[n], da wart my[n] phert kranck zu Sege[n] vnd lyße dem smede da stein vnd der smyt sant myr iß gein Hademer, da gab jch ym 8
Jt[em] hain jch Reing[en], de[m] keln[er] gesant, alz her my[m] gned[igen] junch[er]n dy wyße[n] vnd roden wine det keiuffe[n] 50
Jt[em] hain jch Peder Welcker gegebe[n], alz her my[m] gned[igen] junch[er]n dy wine zu Breche[n] weder vnd vor kaufft 95 10 15
Su[mm]a deser sijte[n] 153 9 6
[fol. 11r*] Gemeine vß gift gelt fl. tn. hlr. jhlr.
Jt[em] gab jch my[m] gned[igen] junch[er]n vmb[e] wine, dy jch gekaufft hain 54 8 9
Jt[em] gab jch zu Kacz[e]nboge[n] zu zoill von funff wane 1 1 9
Jt[em] gab jch eim knecht[en], der myt de[n] funff wane ging[en] vnd dy roden wine druhe[n] von dem Ryne 2 9
Jt[em] alz jch dy wine uff der Lane lyße holen, da rain vnd[er]wege ein große faiße, da solt jch sebe[n] Qu. wins jn daz faiße, y[e] dy Qu. sees hlr., macht an gelde 2 6
Jt[em] alz Peder Welcker vnd jch reden uff dy Lain, zu besyhen na de[n] wine[n], alz my[n] gned[iger] junch[e]r bescheide[n], da vorczerte[n] myr 3
Su[mm]a deser sijte[n] 56 5 12 1

So[mmarum] aller vß gift von gelde, alz hie uor geschr[ieben] ist, kompt vff
283 fl. 6 tn. 14 alte hlr. 1 jhlr.


II. Fruchtrechnung

1. Korneinnahme
Korn fällt vom Hof im Schloß Hadamar — vom Hof zu Niederhadamar (½ nass. Anteil) — vom Hof zu Steinbach (½ stehende Gülte) — aus der Mühle vor dem Schloß Hadamar (½ stehende Gülte), vom Hubenteil (½ stehende Gülte) — vom Vogtkorn und den Pachten (½ stehende Gülte) — von Henne von Niederweyer von einem Stück Land — vom Faulbacher Gelände (½ nass. Anteil) — vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss Hadamar — vom Gewinn des Deutschherrenzehnts (½ nass. Anteil).

[fol. 11r*] Jn name korn zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe jn de[m] sloiße 18
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe zu Nid[er]n Hademer zum halbe[n] teil 4
Jt[em] von de[m] houe zu Stey[n]bach zum halbe[n] teil sted[er]n gulde 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] vß d[er] moln vor dem sloiße zum halbe[n] teil sted[er]n gulde 15
Jt[em] von de[m] hubendeil sted[er]n gulde zum halbe[n] teil 10 6
Jt[em] von de[m] vait koer[n] vnd dem pechte[n] zum halbe[n] teil sted[er]n gulde 15 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n worden von He[n]ne von Nid[er]n Wylre von eim stucke bij der Hoer Kuthe[n] 4
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en]von Fulbech[er] gelende zum halben teil 4
Su[mm]a deser sijte[n] 65 8
[fol. 11v*] Jn name kor[n] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[n] gemeyne zinden vor de[m] sloiße 10 7
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] wy[n]nu[n]g von der ducze[n] h[e]rn zinden zum halbe[n] teil ober alle koste, iß sy furhure dreisse[n] jn zu fore[n] 8
Su[mm]a 18 7

So[mmarum] aller jnname korn kompt uff 84 Ml. 3 Sm.


2. Weizeneinnahme
Weizen fällt vom Hof im Schloss Hadamar, vom gemeinen Zehnt vor dem Schloss Hadamar und vom Gewinn des Deutschherrenzehnts (alle Einnahmen verkauft)

Jn name weiß zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] van de[m] houe jn de[m] sloiße, ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 2
Jt[em] von de[m] gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiße Hademer ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 3 5
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junchh[ern] word[en] wi[n]nu[n]g von der ducze[n] h[e]rn zinden zum halbe[n] teil, ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 1 4
So[mmarum], ist vorkaufft 6 9

3. Erbseneinnahme
Erbsen fallen von dem Hof im Schloß Hadamar und vom gemeinen Zehnt (½ nass. Anteil) vor dem Schloss Hadamar (alle Einnahmen verkauft)

[fol. 12r*] Jn name erbiß czu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe jn sloiße, ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] gemeyne zinde[n] vor de[m] sloiße zum halbe[n] teil, ist vorkaufft, alz jn myn[er] jn name geld[es] geschr[ieben] stet 11
Su[mm]a 1 5

4. Kornausgabe
Stehende Gülte dem Erbacher Hof zu Limburg — dem Kellner — den Geistlichen — dem Schreiber — Gülte dem Pfarrherr (pherner) zu Hadamar für Land — dem Steindecker jedes Jahr für Reparaturen in der Burg (½ nass. Anteil) — Gebacken beim Mähen der Wiese, Heumachen und Einführen — am 21.03 und 12.06.1463 gebacken, als die Amtleute zu Hadamar waren

Vß gift kor[n] zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] dem Erbecher zu Limpb[er]g sted[er]n gulde 5 6
Jt[em] dem keln[er] 8
Jt[em] den geistlichin lude[n] 6
Jt[em] dem schriber 4
Jt[em] dem pherner zu Hademer von der Hilgarte[n] lande zu gulde 4
Jt[em] dem steindecker alle jare zu stuppe[n] jn d[er] burgk, zum halbe[n] teil 6
Jt[em] wart gebacke[n], alz man dy wese meyte, hauwe macht vnd jn fort 6
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer ware[n], wart gebacke[n] dez dornstag[en] vor sent[e] Gorge[n] dag [21.03.1463] 9
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer ware[n], wart gebacke[n] uff sondag nach Corp[oris] [Christi] [12.06.1463] 11
So[mmarum] vßgift kor[ns] 17 Ml. 4 Sm. k[orns]

5. Hafereinnahme
Hafer fällt vom Hof im Schloß Hadamar — vom Hof zu Niederhadamar (½ nass. Anteil) — vom Hof zu Steinbach (½ nass. Anteil) — von kleinen Pachten — vom Faulbacher Land an kleinen Pachten — zu Rennerod (Renderotgen) von Selbachz lant (½ nass. Anteil) — vom Hubenteil — vom Zehnt vor dem Schloss Hadamar — vom Gewinn des Deutschherrenzehnts.

[fol. 12v*] Jn name haber zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von dem hobe jn dem sloiße Hademer 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von de[m] houe zu Nid[er]n Hademer zum halbe[n] teil 1
Jt[em] von de[m] houe zu Steinbach zum halbe[n] teil 6
Jt[em] von den clein pechte[n] 2
Jt[em] von Fulbechz lant clein pecht 4
Jt[em] zu Renderotg[en] von Selbachz lant zur helffte 2
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] von hube[n]teil 10 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] van dem zinde[n] vor de[m] sloiße 3 3
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] wy[n]nu[n]g von den ducze[n] h[e]rn zinsen ober koste 4
Su[mm]a deser sijten 21 11

So[mmarum] haber, dy jch entphange[n] hain 21 Ml. 11 Sm. hab[er]n


6. Haferausgabe
Fütterung: als die Amtleute am 21.03. und 12.06.1463 in Hadamar waren — als Hobelsberg und der Schultheiß von Herborn, die dem Herrn von Trier gedient hatten, am 24.08.1463 in Hadamar waren — als der Schultheiß von Dillenburg und der Schultheiß von Herborn nach Hadamar kamen und den Weihbischof brachten — für die Melkschafe

[fol. 13r*] Vß gift haber zu Hademer Ml. Sm.
Jt[em] alz my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer ware[n] uff dornstag vor sent[e] Gorge[n] dag [21.03.1463], da wart geaczet 3 9
Jt[em] als my[n]s gned[igen] junch[er]n frunde zu Hademer ware[n] uff sondag nach Corp[oris] [Christi] [12.06.1463], da wart geaczet 4 8
Jt[em] alz Obelsb[er]g vnd der schultiß von Herb[er]n gein Hademer rede[n] vnd ware[n] gedint my[m] h[e]rn von Tryre, uff vnd abe rede[n] vmb[e] sent[e] Bartholome[us] dag, wart geaczet 4
Jt[em] alz der schultiß von Dilnb[er]g vnd d[er] schultiß von Herb[er]n quame[n] gein Hademer vnd brachte[n] de[n] wiboschoff, wart geaczet dez morgez vnd dez abentz 5
Jt[em] hain jch my[m] de[n] melcke[n] schauffe[n] geaczet 4
So[mmarum] deser sijte[n] vnd vß gift 9 Ml. 6 Sm. hab[er]n

III. Kellerei Löhnberg

1. Geldeinnahme
Löhnberger und Weilburger Gülte (¼ nass. Anteil) — Hunsbacher14 Gülte (¼ nass. Anteil) — Fischgeld Löhnberg (¼ nass. Anteil) — Waldschmiede (wüst) — zu Löhnberg aus der Zollkiste (¼ nass. Anteil) — 6 Gänse (¼ nass. Anteil), verkauft — 12 Hühner (¼ nass. Anteil), verkauft — 2 Pfd. 1 Viertel Wachs (¼ nass. Anteil), verkauft — Kuhgeld von Odersbach (¼ nass. Anteil)

[fol. 13v*] Jn name gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von Lainberg[er] vnd Wilburg[er] gulde zum ferde[n]teil 3 9
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n von der Hunspech[er] gulde zum ferde[n]teil 4 3
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zu Lainb[ur]g fyße gelt zum ferde[n]teil 10
Jt[em] dy walt smyt hat wuste gelege[n]
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n zu Lainb[ur]g vß d[er] zoil kyste[n] word[en] zum ferde[n]teil 2 7 3
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 6 geinse zum ferde[n]teil, sint vorkaufftt 6
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n gefalle[n] 12 hunre zum ferde[n]teil, vorkaufft jch 4
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] 2 Pfd. 1 Viertel waz zum ferde[n]teil, vorkaufft jch 4 9
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] zum ferde[n]teil kuwe gelt von Oderspach 9
So[mmarum] 13 4 12

2. Geldausgabe
Zehrung des Kellners — Lohn für den Knecht, der die Hunsbacher Gülte vom Jahr 1462/1463 hebt

Vß gift gelt zu Lainb[ur]g fl. tn. hlr.
Jt[em] hain jch vorczert, alz jch uff vnd abe bin gerede[n] 7
Jt[em] gab jch eim knecht zu loin von 62 vnd 63 jare von Hundspech[er] gulde zu hebe[n] 4
So[mmarum] 11

3. Korneinnahme
Von verlehntem Gelände zu Löhnberg (¼ nass. Anteil) — stehende Gülte (¼ nass. Anteil) — aus der Mühle (¼ nass. Anteil)

[fol. 14r*] Jn name kor[ns] zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n von sime gelende zu Lainb[ur]g gefalle[n], daz jch vorluwe[n] hain 7
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n sted[er]n gulde zum ferde[n]teil 2 11
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n vß der moln 3
So[mmarum] 12 11

4. Kornausgabe
4 Sm. Gülte zu einem Altar nach Mengerskirchen

Vß gift korn zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] gebet my[n] gned[iger] junch[er]n zu eim alta[r]e gein Me[n]g[er]ßkyrche[n] zu gulde 4
So[mmarum] 4

5. Weizeneinnahme
Nicht näher spezifiziert (¼ nass. Anteil), verkauft

Jn name weiß zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] ist my[m] gned[igen] junch[er]n word[en] zum ferde[n]teil, ist vorkaufft 1 3

6. Hafereinnahme
Von verlehntem Land (¼ nass. Anteil) und stehender Gülte (¼ nass. Anteil)

Jn name haber zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zum ferde[n]teil von lande, jch verluwe[n] hain 2 6
Jt[em] vellet my[m] gned[igen] junch[er]n zum ferde[n]teil sted[er]n gulde 1 4
So[mmarum] 3 10

7. Haferausgabe
Fütterung Pferd des Kellners

Jn name haber zu Lainb[ur]g Ml. Sm.
Jt[em] hain jch geaczet, als ich uff vnd abe bin gerede[n] 6
So[mmarum] 6

IV. Endabrechnung

[fol. 14v*] Alle ontfang[en] vnd ußg[eben] hieuor geschr[ieben], so blijft d[er] keln[er] schuld[ig] as hier na gescr[ieben] steit, zum ersten

An gelde czo Hadem[er] hait he me ontfangen dan ußg[eben] 71 fl. 9 tn. 8 ½ hlr. vnd von der kelnerien czo Lainb[ur]g hait he ouch mee ontf[angen] dan ußg[eben] 12 fl. 5 tn. 12 hlr. Die machen czo samen 84 fl. 3 tn. 2 ½ hlr. Der bleeff jem mijn junk[er] sculd[ig] jm v[er]gangen ja[r]e 60 fl. 10 tn. 5 ½ hlr. Dat allet geneynander gekurtzt vnd ge[re]chent, so blijft he noch my[m]e junk[er]n sculd[ig] 23 fl. 4 tn. 6 hlr.

An korn czo Hadem[er] blijft d[er] keln[er] sculd[ig] 66 Ml. 11 Sm. vnd czo Lamb[ur]g blijft he ouch 12 Ml. 7 Sm. Die machent czo samen 79 Ml. 6 Sm. Vnd jn d[er] vorgaend[er] rechnongen bleeff he sculd[ig] 415 Ml. 1 Sm. So blijft he nu czo samen hie sculd[ig] von beyde den kelnerien 494 Ml. 7 Sm.

Der weyß ist dit jair verkaufft vnd vom vßgangen ja[r]e bleeff he sculd[ig] 1 Ml. 3 Sm., die sint ouch verkaufft.

Die erweyß sint von diss[em]15 vnd vom v[er]gangen ja[r]e verkaufft.

An haber blijft he czo Hadem[er] sculd[ig] 12 Ml. 5 Sm. vnd czo Lamb[ur]g blijft he 3 Ml. 4 Sm. Komt uff 15 Ml. 9 Sm. Vnd jm vergangen ja[r]e bleeff he sculd[ig] 391 Ml. 2 Sm. So blijft he nu czo samen schuldich 416 Ml. 11 Sm.


Schlusstext. [fol. 15r*, einige Buchstaben durch breiten Tintenstrich verderbt] Dit wart ald… geslosßen vnd gerechent vur mijme gned[igen] junk[er]n cz<o> Dillenb[er]g jnn dem czomerhuse uff dem ijten tag jn Ju<l>io jm ja[r]e rc lxvij. Da ouch bij vnd … wa[r]en der pa<s>toir von Heyger16 vnd Thomas Storm, scrijuer.


Anmerkungen

1 vgl. Hellmuth Gensicke, Die von Diez, in: Nass. Annalen 84 (1973), S. 170 ff. (Nr. 9 der Stammfolge)
vgl. Hellmuth Gensicke, Die von Irmtraut, in: Nass. Annalen 74 (1963), S. 171 ff.
vgl. Hellmuth Gensicke, Die von Brambach, in: Nass. Annalen 105 (1994), S. 303 ff.
vgl. Hellmuth Gensicke, Die Frei von Dehrn, in: Nass. Annalen 97 (1986), S. 175 ff. (Nr. 21 der Stammfolge)
5 dahinter gestr. Dilb-
6 decker ist Einschaltung über gestr. murer
7 dahinter gestr. zu
8 dahinter gestr. zu
9 ½ dag ist Einschaltung über der Zeile
10 an der wesen ist Einschaltung über der Zeile
11 von Bicke[n] ist Einschaltung über der Zeile
12 gehat ist Einschaltung über der Zeile
13 Wort verderbt
14 Hunsbach ist Wüstung bei Löhnberg (Lkr. Limburg-Weilburg)
15 dahinter gestr. vom
16 dahinter gestr. Wort

 


Letztes Update: 23. Oktober 2017
Ralph Jackmuth